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Ghost of Tsushima: Director’s Cut im Test

Der Director’s Cut von Ghost of Tsushima hievt das erfolgreiche Samurai-Open-World-Abenteuer auf die PlayStation 5 und überzeugt abermals.

Wer sich Ghost of Tsushima bisher noch nicht angeschaut hat, weil er Angst vor der Open World hat, muss das überdenken und zuschlagen. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Maurice Skotschir

Kurz vor dem Generations-Wechsel der Konsolen veröffentlichte Sony mit Ghost of Tsushima eins der letzten größeren Exklusivtitel auf der PlayStation 4. Das Samurai-Open-World-Abenteuer, entwickelt von Sucker Punch, konnten Top-Wertungen einheimsen und erfreute sich großer Popularität. Kein Wunder also, dass sich der japanische Konzern dazu entschied, eine Version für die PlayStation 5 zu veröffentlichen. Dabei bediente man sich, ähnlich wie Hideo Kojima bei Death Stranding, beim Film-Jargon und nannte das Ganze „Director’s Cut“. Und dieser bietet tatsächlich das beste und lohnenswerteste Erlebnis.

Gut, besser, Director’s Cut

Zwar ist der Director’s Cut von Ghost of Tsushima auch für die PlayStation 4 erhältlich, bietet für uns aber die beste Erfahrung auf der PlayStation 5. Denn auf der Konsole der nächsten Generation runden die 60 Bilder pro Sekunde bei einer 4K-Auflösung das Erlebnis erst ab. Zwar ist das Erlebnis auf der PlayStation 4 bereits atemberaubend, doch die flüssige Darstellung auf der PS5 ist super. Und wer diese Version einmal erleben durfte, will nicht mehr auf die PS4-Version zurück.

Dabei läuft der Titel auf der neuen Generation nicht nur besser, sondern sie bietet auch gleich andere Verbesserungen. So werden die neuen Funktionen optimal benutzt, wie das haptische Feedback oder die adaptiven Trigger des DualSense-Controllers. Mittlerweile sollte bekannt sein, wie die Funktionsweise dieser Features ist, daher sei nur gesagt: Auch hier sind die Funktionen ein echter Gewinn! Die Features des DualSense werden hervorragend genutzt und binden sich sinnvoll in das Spielgeschehen ein. So spüren wir dank des haptischen Feedbacks, wie unser Katana die Körper der feindlichen Mongolen durchbohrt. Oder wir fühlen uns wirklich so, als müssten wir den Bogen richtig spannen, wenn die adaptiven Trigger ihren Widerstand zur Geltung bringen.

Ladezeiten adé

Jede Verbesserung, die im Director’s Cut dazukommt, fühlt sich sinnig und vor allem stimmig an und helfen dabei, den Titel auf die nächste Stufe zu heben. Dank dieser, und den DualSense-Features werden Spieler, die Ghost of Tsushima bereits auf der PlayStation 4 gespielt haben, noch mehr lieben als ohnehin schon. Schon auf der vorherigen Konsolengeneration gab es dank fantastisch optimierter Engine kaum Ladezeiten, die künstlich gestreckt wurden, um die Tooltipps lesen zu können. Auf der PlayStation 5 hingegen gibt es keine Ladezeiten mehr. Schnellreisen sind nun wirklich blitzschnelle Reisen, und vom Startbildschirm der Konsole bis hin ins Spiel dauert es nur einen Augenblick.

Dabei stellt das Rollenspiel auch bestens unter Beweise, wie gut Spiele laufen können, wenn Entwickler die einzigartigen Funktionen der Konsole nutzen können. Und trotz dieser kleinen Optimierungen und Verbesserungen bleibt das Spiel genau das Gleiche, wie es bereits auf der PS4 der Fall war. Nämlich ein episches Open-World-Abenteuer, in dem wir als Jin Sakai unzählige mongolische Feinde niedermetzeln. Unsere Fähigkeiten beim Aufleveln erweitern, zentrale Punkte auf der Karte von Mongolen befreien und Ressourcen sammeln, um unsere Ausrüstung zu verbessern. Natürlich kümmern wir uns auch um Nebenaufgaben der geschundenen Bewohner.

Mehr des (überzeugenden) Bekannten

Natürlich revolutioniert der Directo’rs Cut das Open-World-Erlebnis ebenso wenig wie die Ursprungs-Veröffentlichung. Doch das ist auch gar nicht nötig, denn Ghost of Tsushima ist ein in sich stimmiges und auf jeder Linie überzeugendes Abenteuer. Dabei kommen auch einige Sammelgegenstände zum Einsatz, die nützliche Boni bringen. Doch wirklich notwendig für das Bewältigen des Spiels sind diese nicht. Wer demnach nicht sammeln möchte, muss dies auch nicht tun. Auch die Aktivitäten, wie die Haikus, könnten manchem Spieler negativ aufschlagen, da sie sich im Grunde immer ähneln. Doch die fantastischen Szenerien und stimmigen Bilder sind es allemal wert.

Doch Spieler, die das bereits gestört hat, werden auch mit der Erweiterung, der Insel Iki, nicht warm. Auch hier gibt es bei der Erkundung der Insel viele bekannte Aufgaben zu erledigen. Was für die einen störend ist, ist für die anderen aber eine Wohltat. Immerhin gibt es beim Entdecken auch viele wunderschöne Landschaften und schöne Szenerien zu beobachten. Doch nicht nur die Nebenaktivitäten können abermals überzeugen, sondern auch die neuen Story-Inhalte. Denn der Director’s Cut führt einen neuen Antagonisten ein: „The Eagle“.

 

Die Erweiterung Insel Iki

Dabei handelt es sich aber im Großen und Ganzen um mehr von dem, was wir aus dem Hauptspiel schon kennen. Gut, bis auf den einen neuen Gegnertypen, der den Kampf ein wenig auffrischt. Aber ansonsten gibt es einige Wiederholungen, die das Samurai-Erlebnis actionreich gestalten und eine noch intensivere Erfahrung bieten. Auch die atemberaubenden Sehenswürdigkeiten sind jede Minute der Erweiterung wert. Die Insel Iki strotzt dabei auch vor allem vor schönen Easter Eggs und Anspielungen und vor allem auch interessante Geheimnisse. Fans des Grundspiels winkt hier eine Erfahrung, die sie erlebt haben sollen, denn der Preis ist es wirklich wert. Zwar ist es, wie bereits erwähnt, von dem bereits Bekannten. Doch genau das ist, was wir in der Erweiterung auch gesucht haben.

Die Insel Iki können wir nach dem Beenden des ersten Akts erreichen. Wer Ghost of Tsushima bereits auf der PlayStation 4 durchgespielt hat, kann auch ganz bequem seinen Spielstand übertragen und sofort loslegen. Alle anderen müssen erstmal durch den ersten Teil der Geschichte durch, doch auch das ist jede Minute wert. Denn auf der Insel warten neue Sehenswürdigkeiten, eine neue Geschichte und neue Herausforderungen auf uns. Natürlich gibt es für die Trophäen-Sammler auch hier neue Pokale zum Ausstellen. Die Spielzeit beläuft sich auf etwa 10 bis 15 Stunden, wenn man alles an Inhalten mitnehmen will, die geboten werden.

Lasst uns Rivalen sein!

Bereits das Basisspiel konnte schlug mit etwa 60 Stunden zu Buche, sodass die Insel Iki ein bereits recht umfangreiches Spiel noch umfangreicher gestaltet. Vor allem auch deshalb, weil der Multiplayer-Modus namens „Legends“ bereits integriert ist. Dieser kam für die PlayStation 4-Version des Hauptspiels erst später in einem Update. Dennoch fehlt zum Zeitpunkt der Review noch eine der wichtigsten Neuerungen für diesen: der Modus „Rivals“. In diesem treten zwei Teams gegeneinander an, um Horden von Feinden zu bekämpfen und den Gegnern das Leben schwer machen. Dabei sollen wir Magatama ausgeben können, um es für unsere Feinde noch schwerer zu machen. Das Gute ist jedoch, dass „Rivals“ bereits ab dem 3. September zur Verfügung stehen soll.

Fazit

Bereits auf der PlayStation 4 hatte ich mit dem eigentlichen Basisspiel schon viel Spaß. Es hatte immer diesen „Den Ort noch entdecken“-Faktor, es sah fantastisch aus und konnte mich stundenlang an den Bildschirm fesseln. Dadurch habe ich mich auch schon sehr auf die PlayStation 5-Version des Spiels gefreut – und wurde nicht enttäuscht. Der Director’s Cut von Ghost of Tsushima bietet auf der PS5 das beste, flüssigste und schönste Erlebnis. Die Szenerien wirken noch intensiver und stimmungsvoller als ohnehin schon. Die Insel Iki ist dabei noch die Kirsche auf dem Sahnehäubchen, denn es gibt noch von bereits Bekanntem. Und das ist nicht negativ, sondern mehr als positiv gemeint. Wer sich Ghost of Tsushima bisher noch nicht angeschaut hat, weil er Angst vor der Open World hat, muss das überdenken und zuschlagen. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Der Key wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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