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In Sound Mind im Test: Spektakulärer Horror

Bei In Sound Mind dreht es sich um psychologischen Horror und das Überwinden von Ängsten und Monstern die in unserem Kopf zugegen sind.

Alles in allem kommt durch die Abwechslung ein spannendes und interessantes Spielgefühl auf, das sich an keiner Stelle in die Länge gezogen anfühlt.
Simone Eckendorf

Bei In Sound Mound handelt es sich um ein psychologisches Einzelspieler-Horrorspiel, das wir aus der Ego-Sicht erleben. Das Spiel vom Indie-Entwicklerstudio We Create Stuff und Indie-Publisher Modus Games greift die Angst vor dem Unbekannten auf. Es dringt tief in die Psyche unserer Köpfe ein und spielt mit Ängsten, vor denen wir uns am meisten fürchten. In Sound Mind ist kein „typisches“ Jumpscare-Gewitter, denn die Entwicklerinnen und Entwickler haben das Genre etwas anders ausgelegt. Und zwar mit etwas subtilerem Horror, das beim Überwinden der Ängste helfen soll. Und damit haben sie ein ziemlich einzigartiges, aber spannendes Spiel erschaffen.

Horror mal anders

Im Spiel schlüpfen wir in die Rolle des Psychologen Desmond Wales, der eines Tages plötzlich in seinem Haus aufwacht, und feststellt, dass er dort gefangen ist. Die Stadt, in der er lebt, wurde offenbar überflutet, und so gibt es wohl keinen Fluchtweg für ihn. Die Geschichte erzählt sich durch Kassetten, die wir in der Hub-Welt finden können. Wenn wir sie abspielen, hören wir die Geschichten verschiedener Patienten von Wales, in deren Psyche wir eindringen. Natürlich handeln diese Geschichten von Ängsten, die sich als Monster manifestiert haben. Besiegen wir die Monster – also überwinden wir die Angst – kommen wir im Spiel weiter.

Zwar ist In Sound Mind nicht das erste psychologische Horrorspiel, doch es macht vieles anders, als beispielweise Amnesia. Dort verstecken und schleichen wir die meiste Zeit. Oder inb Resident Evil ballern wir einen Großteil des Spiels einfach rum. Doch hier läuft alles etwas anders. Bei der ersten Kassette geht es beispielsweise darum, einen zerbrochenen Spiegel wieder zusammenzusetzen, damit wir das manifestierte Monster der Patientin Virginia verscheuchen können. Was einfach klingt, könnte für Klaustrophobiker problematisch sein. Immerhin hat sich die Gestalt in einem sehr engen Einkaufszentrum niedergelassen.

Visuelles Highlight

Der Clou, warum es gerade der Spiegel ist, der uns hilft: Virginia hat nach einer Verletzung ein entstelltes Gesicht und fürchtet sich demnach davor. Im zweiten Band geht es dann schon etwas hektischer zu. Wir müssen Schatten vermeiden und den Lichtern helfen, am Leuchten zu bleiben. Dieses Mal befinden wir uns in einer größeren und offeneren Küstengegend. Jede Kassette, und jede Geschichte spielt sich dabei anders als die anderen und wartet mit anderen Ängsten auf.

Dabei sticht vor allem die visuelle Vielfalt ins Auge, denn jeder Abschnitt ist so schön und liebevoll kreiert, dass es eine ganz einzigartige Atmosphäre erschafft. Um die nächste Geschichte abzuspielen, bewegen wir uns auch immer wieder durch die überflutete und zerstörte Welt von unserem Protagonisten. In Sound Mind ist visuell ein echtes Highlight. Auch die Gegner sind visuell durchaus furchteinflößend, aber auch beeindruckend. Über Wächter-ähnliche Schattenkreaturen, bis hin zu geisterhafte Erscheinungen, die uns verfolgen, ist alles dabei. Zwar sind die Level offen gestaltet, es gibt aber immer einen offensichtlichem Pfad dem wir folgen müssen. 

Metroidvania-Elemente

Durch den Abschluss der Geschichten der Kassetten kommen wir in der Hub-Welt weiter. Denn in der Hub-Welt, also dem Haus unseres Protagonisten, befinden sich viele Hindernisse, für die wir besondere Gegenstände oder Waffen benötigen. Für jede erfolgreich absolvierte Geschichte, erhalten wir eines dieser Dinge, um weiterzukommen. So haben wir dort keinen „einfachen Weg“, der einfach nur geradeaus führt, sondern ein Metroidvania-ähnliches Erlebnis. Wir müssen immer wieder zu Punkten zurückkehren, an den wir dann weiterkommen können.

Insgesamt bietet In Sound Mind eine Spielzeit von etwa acht bis zehn Stunden. Das erwähnte Backtracking fühlt sich aber nicht so an, als würde es die Spielzeit strecken, sondern trägt zur Atmosphäre und zum Erlebnis mit bei. Denn das Lösen dieser Rätsel ist sinnvoll eingebaut und macht Spaß. Und genau das ist es, was den Titel ausmacht: die Atmosphäre! Ein optisch spektakuläres Spiel, mit gruseligem Sounddesign.

Fazit

In Sound Mind ist ein atmosphärisches, psychologisches Horrorspiel, aus der Ego-Perspektive. Es spielt mit den Ängsten in den Köpfen der Menschen, die im Spiel manche dieser Ängste überwinden müssen. Erzählt wird das Ganze ziemlich spannend durch Kassetten von den Patienten des Protagonisten Desmond Wales, die unter genau diesen Ängsten leiden bzw. litten. In jedem Level gibt es intelligent aufgemachte Rätsel zu lösen, sinnvoll eingebaute Jump-Scares zu überleben und verschiedene Gegner zu besiegen. Alles in allem kommt durch die Abwechslung ein spannendes und interessantes Spielgefühl auf, das sich an keiner Stelle in die Länge gezogen anfühlt. Sound- und Leveldesign greifen perfekt ineinander und bieten ein fantastisches Einzelspieler-Horror-Erlebnis.

Der Key wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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