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Dakar Desert Rally im Test: Ab in die Wüste!

Dakar Desert Rally, die Rallye-Simulation von Saber Porto, widmet sich erneut dem größten Rallye-Event der Welt in Afrika.

Dakar Desert Rally verschlägt uns in Rennspiel-Manier wieder in die Wüste. Das ist insofern besonders, als das ursprüngliche Event nicht mehr so existiert, wie es ins Leben gerufen wurde. 1978 wurde es in Frankreich gegründet, mit Paris als Start- und Dakar als Endpunkt. Bis 2007 fand das Event auch überwiegend in Afrika statt, immer mit der senegalesischen Hauptstadt als Zielpunkt. Allerdings musste das Event im Jahr 2008 aus Sicherheitsgründen abgesagt werden, da es eine Terror-Drohung ab. In den folgenden Jahren war dann Südamerika der Schauplatz des Wettbewerbs. Seit 2020 findet sie immerhin wieder näher an Afrika statt, denn Austragungsort ist die Arabische Halbinsel in Saudi-Arabien. Die nächste weltweit übertragene Rallye findet Anfang 2023 statt. Wir haben uns das Videospiel auf der PlayStation 5 angeschaut, das sich den Jahren 2020 bis 2022 widmet.

Kurze Erklärung vorab: „Rally“ ist das englische, „Rallye“ das deutsche Wort.

Was ist die Rally Dakar?

Falls ihr noch nicht wisst, was es mit der Rallye Dakar auf sich hat, wollen wir es euch einmal kurz beschreiben. Denn hierbei handelt es sich um eine Langstreckenrallye, die überwiegend im freien Gelände stattfindet und ohne Streckenbegrenzungen auskommt. Die Teilnehmer:innen folgen also keinem bestimmten Streckenverlauf, sondern müssen sich mit sogenannten Roadbooks orientieren. In denen sind Fahranweisungen und vordefinierte Zielpunkte vermerkt.

Aufgrund des Fehlens einer bestimmten Strecke gibt es auch keine Massenstarts, wie es sie beispielsweise in der Formel 1 gibt. Stattdessen starten die Fahrzeuge nacheinander, mit gewissen Zeitabständen. Da jedes Team einen eigenen Weg finden muss, kann es auch zu Überholmanövern führen, wenn die Vorausfahrenden langsamer vorankommen. Das steht allerdings nicht im Fokus. An diesem Wettbewerb nehmen nicht nur Autos teil, sondern Motorräder ebenso wie Quads und sogar LKWs. 

Karge Wüstenlandschaft

Zur Geschichte des Events haben wir euch bereits oben etwas erzählt. Dakar Desert Rally widmet sich dementsprechend dem neuesten Austragungsort in Saudi-Arabien. Dort gilt es 7.900 km zurückzulegen, auf der Strecke von Dschidda nach Al-Quiddiya. Daher finden wir die meiste Zeit über auch nicht viel mehr als eine karge Wüstenlandschaft, die nur ab und zu mal andere Bilder als Sand zulässt. Dazu gehören beispielsweise auch verschneite Geröllpisten oder aber auch Flüsse, die wir sehen oder Abschnitte, die in Strandnähe verlaufen.

Dementsprechend passiert es nur äußerst selten, dass wir richtigen Asphalt unter den Rädern haben und müssen uns die meiste Zeit mit Untergründen abfinden, die nur wenig Haftung bieten. Kommen wir einmal ins Rutschen, kriegen wir unser Gefährt nur schwer wieder unter Kontrolle. Trotz der natürlichen Kargheit der Landschaft finden wir doch auch immer mal wieder schöne Details der Umgebung, die sie deutlich abwechslungsreicher gestalten. Dazu gehören unter anderem Dörfer, Ruinen oder Schiffswracks.

Augen auf die Strecke!

Doch nicht nur die Details wissen zu überzeugen, sondern auch die generelle grafische Optik. Allen voran sind hier die Licht- und Schatteneffekte hervorzuheben, die zu überzeugen wissen. Gerade dann, wenn wir der Sonne entgegen oder durch dunklere Abschnitte brettern. Ebenfalls gelungen ist auch die Wasserdarstellung, bei der vor allem die Lichtreflexionen sehr realistisch wirken. Da müssen wir wirklich aufpassen, dass wir die Augen auf der Strecke lassen.

Um überhaupt in den Genuss der „Sehenswürdigkeiten“ abseits der Landschaft zu kommen, müssen wir uns für einen motorisierten Begleiter entscheiden. Die Auswahl orientiert sich dabei an der echten Vorlage und so stehen neben Autos auch Motorräder, Quads, LWKs, aber auch Wüstenbuggys zur Verfügung. Dabei hat die Fahrzeugauswahl die Fahrzeuge aus den Jahren 2020, 2021 und 2022 inne, samt den Lackierungen und Fahrern der jeweiligen Rallyes.

Mehr Power!

Jedes einzelne Gefährt unterscheidet sich nicht nur optisch, sondern auch im Fahrverhalten voneinander. Während LKWs sich deutlich träger fortbewegen, sind Quads selbstverständlich eine wendigere Option, die auch eine gute Kurvenlage bieten. Allerdings haben wir auf einem kleinen, wendigen Quad keinen Beifahrer, der uns die Anweisungen durchgibt. Stattdessen müssen wir unseren Fokus auf die Navigation legen. Hinzukommen auch die unterschiedlichen Untergründe, bei denen jedes Fahrzeug ebenfalls verschiedene Vor- und Nachteile hat.

Um neue Fahrzeuge freizuschalten, müssen wir in erster Linie Dakar Points investieren. Die Preise der motorisierten Gefährten variiert dabei aber stark unter den Aspekten der Leistung und der Aktualität. Alternativ gibt es noch die Sponsoren, von denen wir ebenfalls neue Fahrzeuge erhalten können. Um diese Möglichkeit zu bekommen, müssen wir uns einen Platz auf dem Podium ergattern. Anschließend können wir uns einen von drei Preisen aussuchen, darunter auch die erwähnten Dakar Points.

Vermeidet Schäden!

Für eine realitätsnahe Abbildung soll auch das Schadensmodell sorgen, dessen Intensität mit der Schwierigkeit variiert. Allerdings reicht die Palette der möglichen Schäden immer von leichten, wie einer kaputten Windschutzscheibe, bis zu schweren Schäden, wie dem Verlust eines Rads oder einer anderen massiven Beeinträchtigung des Fahrzeugs. Dabei beeinflussen leichte Schäden das Fahrverhalten natürlich nicht oder nur geringfügig, während schwere Schäden eine deutliche Beeinträchtigung bedeuten. Hat unser Fahrzeug einen Schaden erlitten, den wir noch während des Rennens reparieren müssen, erhalten wir eine Zeitstrafe.

Kommen wir mit einem Fahrzeug auf einer Etappe überhaupt nicht klar, können wir in die Garage zurückkehren und von dort aus ein anderes auswählen. Allerdings müssen wir das angefangene dann abbrechen oder uns ein anderes Event aussuchen. Mit neuen Fahrzeugen müssen wir auch immer wieder erneut an der Qualifikation teilnehmen, kommen im Anschluss aber auf die gleiche Karte. Ihr seht schon, die Übersichtskarte ist unser größter Freund, denn hier sehen wir auch die verschiedenen Etappen. Eine Rallye besteht aus mehreren Etappen, von denen jede eine einzelne Platzierung hat. Schneiden wir in einer Etappe schlecht ab, können wir das für die Gesamtplatzierung noch ausgleichen.

Drei Schwierigkeitsgrade

Haben wir uns anfänglich für einen zu schweren Schwierigkeitsgrad entschieden, können wir diesen vor dem Start eines neuen Events noch einmal anpassen. So finden wir mit der Zeit hinaus, welchen der drei Möglichkeiten wir uns zutrauen können. Der Sport-Modus beispielsweise widerspricht den eigentlichen Rallye-Regeln eigentlich, denn hier starten wir gleichzeitig mit unseren Kontrahenten und können via Leuchtfeuer, statt Roadbook, navigieren.

Anders sieht es beim Profi-Modus aus, der sich deutlich anspruchsvoller gestaltet. Dieser ähnelt der realistischen Rallye-Erfahrung und wir können uns nicht via Wegpunkten orientieren, sondern müssen mit Kompass und Roadbook navigieren. Außerdem starten wir zeitversetzt zu den anderen Teilnehmer:innen und erleiden schneller Schäden. Wer die intensivste Erfahrung möchte, sollte zum Simulations-Modus greifen, bei dem die Gegner noch schwieriger zu schlagen sind, auch das Schadensmodell weniger verzeihlich wird.

Fazit

Dakar Desert Rally bietet ein gutes Rennspiel-Erlebnis, das wir uns nach Belieben aufgrund der drei Schwierigkeitsgrade anpassen können. So ist sowohl für den vollkommenen Anfänger mit dem Sport-Modus, aber auch den Vollprofi mit dem Simulations-Modus etwas dabei. Ersteres lässt die Grenzen zwischen Rallye und „normalem“ Rennen zwar etwas verschwimmen, sorgt aber dafür, dass jeder einen guten Einstieg ins Spiel bekommt. Dadurch, dass sich Dakar Desert Rally gleich drei Jahren des Wettbewerbs widmet, finden wir eine große Auswahl an Fahrzeugen vor. Die normalerweise recht karge Wüstenlandschaft wurde durch schöne Details aufgewertet. Zu guter Letzt unterscheiden sich die verschiedenen Fahrzeuge teilweise stark voneinander, bieten aber alle ihre eigenen Vorzüge. Wer auf Renn-Simulationen steht, sollte es sich auf jeden Fall mal anschauen.

Der Review-Key für die PS5 wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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