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The Valiant im Test: Kreuzritter-Action!

The Valiant ist ein historisches mittelalterliches Echtzeitstrategiespiel ohne Fantasy-Aspekte, aber mit looten & leveln.

The Valiant hat uns von der ersten Präsentation an in seinen Bann gezogen, immerhin haben wir als Kind sehr viel Zeit mit Stronghold: Crusader verbracht. Und genau daran erinnert der neue Echtzeitstrategietitel von KITE Games und THQ Nordic. Das historisch mittelalterliche Setting im Zusammenspiel mit klirrendem Stahl der Schwerter der Kreuzritter und dem Zischen von Pfeilen versetzte uns genau in die Zeit zurück. Besonders, weil die meisten mittelalterlich angehauchten Spiele heutzutage viele Fantasy-Aspekte mit sich bringen. Das teambasierte Echtzeitstrategiespiel lässt uns zwar keine Burgen bauen, dafür aber Einheiten kommandieren. Doch, zieht uns das genau so in den Bann? Wir haben uns den Titel einmal angeschaut und verraten euch unseren Eindruck!

Auf gehts, Theoderich!

The Valiant teilt sich in drei verschiedene Spielmodi auf, darunter auch eine Kampagne, die die Geschichte von Theoderich und seinem Waffenbruder behandelt. Ansonsten gibt es noch einen kooperativen Modus, den wir mit zwei Freunden bestreiten können sowie einen Mehrspieler-Modus, bei dem wir uns in Online-Gefechten mit anderen Spieler:innen messen können.

Den Großteil unserer Zeit haben wir allerdings in der Kampagne verbracht, dort schlüpfen wir in die Rolle eines Kreuzritters. Genauer gesagt nehmen wir die Rolle von Theoderich ein, der kein aktiver Kreuzritter mehr ist, sondern Schild und Schwert bereits an den Nagel gehängt hat. Er musste mit ansehen, wie sein Weggefährte in den Besitz eines uralten mysteriösen Artefakts gelang und dessen korrumpierender Wirkung zum Opfer fiel. Im Rahmen der Kampagne begeben wir uns auf die Suche nach dieser Reliquie, sowie dessen Geheimnis und wollen unserem Neu-Feind vor dem Korrumpierung retten.

Looten & Leveln

Die Geschichte gestaltet sich dabei mit Zwischensequenzen, Dialogen und Erklärungen am Ende einer Mission. Die Story ist allerdings nicht die große Stärke von The Valiant, jedoch passt die Erzählweise zum Spiel und den Missionen. Dabei hat jede Mission kleinere Ziele, die sich nach dem ersten Durchspielen freischalten. Dadurch bekommen wir einen Anreiz, die Level noch einmal zu spielen, wenn wir sie meistern wollen.

Mit und mit steigen die Helden, die wir für die verschiedenen Missionen anheuern, im Level auf, wodurch wir Zugriff auf neue Fähigkeiten und Ausrüstung bekommen. Zu Beginn mancher Mission wählen wir einen Helden aus, mit dem wir das Schlachtfeld betreten und wählen zusätzlich Söldnertrupps aus, die mit uns kommen. Doch Obacht, eine „falsche“ Wahl kann uns vor deutlich mehr Probleme stellen als uns lieb ist. Die richtige Taktik will also schon vor Spielbeginn festgelegt werden.

Fähigkeiten sind essenziell

Der Schwerpunkt des Spiels liegt vor allem auf den Einheiten und Helden, weniger auf dem Bau einer eigenen Festung. Dementsprechend sich auch die Fähigkeiten ein Dreh- und Angelpunkt. Zu denen zählen beispielsweise die Auffrischung unserer Kämpfer oder Feuerpfeile von Faysal. Und diese sollten wir nach bestem Wissen und Gewissen auch regelmäßig einsetzen, da sie uns doch einen erheblichen Vorteil verschaffen können. Gerade im späteren Verlauf der Kampagne ist es unabdingbar – ähnlich wie in den Online-Partien. Befinden wir uns im Kampf, sammeln wir eine Art Spezialenergie, mit der wir besondere Flächenangriffe entfesseln können.

Neben den Helden-Einheiten besitzen auch die „normalen“ Trupps zumindest grundlegende Fähigkeiten, so kann die Kavallerie zum Beispiel feindliche Einheiten mit großer Geschwindigkeit angreifen, oder Schwertkämpfer, die enorm viel Schaden austeilen können. Doch natürlich gehen diese nicht in eine annähernd „spezielle“ Richtung wie die Fähigkeiten der Helden.

Zermürbungsschlachten

Im Grunde ist jede Schlacht ein Rennen darum, wer den meisten Schaden verursacht, beziehungsweise am schnellsten die feindlichen Nahkampfeinheiten umhaut. Dabei kann es durchaus mal chaotisch zugehen und kleinste Fehler können schon bestraft werden, wenn wir nicht aufpassen. Natürlich sollten wir auch darauf aufpassen, dass unsere Fernkampfeinheiten nicht in den Nahkampf verwickelt werden. Ansonsten gibt es ein „Schere-Stein-Papier“-Prinzip, das Strategiespieler aber schon kennen sollten.

Die Kampagne hat uns insgesamt schon überzeugt, gerade weil die verschiedenen Schauplätze für Abwechslung sorgen und neue Einheiten langsam eingeführt werden. Auch sind die Ziele abwechslungsreich, und es kommt keine große Eintönigkeit auf. Lediglich ähneln sich ein paar Abschnitte innerhalb der Kampagne zu sehr. Dabei sprechen wir vor allem über die, in denen wir als unterlegene Partei immer wieder Nadelstiche setzen und uns dann zurückziehen mussten, bis wir uns wieder erholt hatten.

Sammelt Ressourcen

Wie bereits erwähnt, fokussiert sich The Valiant nicht auf das Aufbauen einer eigenen Burg mit eigener Infrastruktur, sondern vielmehr auf die Einheiten und deren Kämpfe. Dennoch gibt es Ressourcen und wichtige Orte für Ressourcen auf der Karte, um die wir uns natürlich kümmern sollten, wenn wir Nachschub anheuern wollen – und den brauchen wir auch dringend. Zu den Ressourcen gehören beispielsweise Holz oder Gold, mit denen wir wiederum Belagerungsgeräte wie Katapulte oder Rammböcke zulegen können.

Allerdings befehligen wir nie wirklich riesige Armeen, stattdessen ist die Truppenstärke oft recht gering und überschaubar und geht nie über ein kleines Bataillon hinaus. Es kommt also nicht zu solch epischen Massenschlachten mit riesigen Fantasiewesen wie bei Total War: Warhammer oder ähnlichen Titeln. Zur Verteidigung können wir uns immerhin mit ein paar Türmen und Palisaden eindecken. Das war es da aber auch schon.

Optisch top

Optisch ist der Titel auf jeden Fall sehr ansprechend. Egal, ob es sich dabei um das sich ausbreitende griechische Feuer handelt, das die gegnerischen Truppen zerschmelzt, oder das realistische Wasser, das wir des Öfteren sehen. Auch die verschiedenen Schauplätze sind optisch ansprechend und vielfältig, so gibt es vom Regen überflutete Sumpflandschaften, oder Wüsten, in denen es – außer uns – nichts Lebendiges mehr gibt. Lediglich in manchen Details fallen ein paar Schwächen auf.

Ansonsten ist auch der Sound, vor allem bei den Kämpfen, überzeugend. Das Klirren der Schwerter in unseren Ohren lässt uns gleich noch etwas mehr Adrenalin im Körper verteilen, als ohnehin schon. Leider ist der Titel an manchen Stellen etwas sperrig und kann sich nicht vor kleineren Abzügen schützen.

Fazit

The Valiant ist auf jeden Fall ein gutes teambasiertes Echtzeitstrategiespiel, das mit einer überzeugenden, wenn auch nicht perfekten Kampagne daherkommt. Auch die anderen Modi, wie die Möglichkeit, mit Freunden gegen Wellen anzutreten, oder sich in Online-Partien mit anderen Spieler:innen zu messen sind eine sinnvolle Ergänzung. Die Grafik und das Sounddesign sind ebenso gut gelungen, allerdings fällt das Bauen einer Basis sehr flach aus und auch sonst ist bedauerlicherweise nicht alles perfekt. Für Strategie-Enthusiasten gibt es sicherlich auch zu wenig Tiefgang. Alle anderen, die vor allem das Setting anspricht,  werden aber vermutlich nicht enttäuscht.

Der Review-Key für den PC wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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