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Sheltered 2 im Test: Gute Fortsetzung?

Sheltered 2 geht einen ähnlichen, aber doch anderen Weg als sein Vorgänger. Vor allem der Grafik-Stil ändert sich und es gibt mehr Funktionen!

Am Ende ist Sheltered das optisch schönere, Sheltered 2 dafür das bessere Spiel.
Maurice Skotschir

Worum gehts?

Sheltered 2 ist wie sein Vorgänger eine Überlebenssimulation, das das Kolonie-Management in den Vordergrund stellt. Im Grunde also wie bei RimWorld, nur, dass man hier keine isometrische Perspektive und Aufgabenverteilung per se hat, sondern sich individuell in einer seitlichen Ansicht um die Bewohner und den Bunker kümmert. Entwickelt wird das Ganze von Unicube und Team17 published den Titel. Unser Ziel ist es in einer postapokalyptischen Welt eine Basis zu errichten und unseren Einwohnern das Überleben zu sichern. Dazu gehört natürlich auch das Instandhalten von Gegenständen und Versorgen der Leute.

Der Vorgänger legt seinen Fokus dabei vor allem auf den schönen Pixel-Art-Stil, der einzigartig war. Es gab eine Vielzahl von Anpassungsmöglichkeiten, um unsere Bewohner individuell und interessant zu gestalten. Spielerisch gab es immer eine kleine Familie, um die wir uns hauptsächlich gekümmert haben und NPCs, die wir draußen finden konnten. In Side-Scrolling-Manier, ähnlich wie bei This War of Mine, haben wir verschiedene Aufgaben manuell zugewiesen und unterschiedliche Räume errichtet. Doch in Sheltered 2 wurden viele Aspekte des Originals erweitert und teilweise auch verbessert.

Etwas eintönig

Die erste Änderung, die jedem Fan auffällt, ist der veränderte Grafikstil. Denn statt eines Pixellooks, erwarten uns hier 3D-Charaktermodelle und weniger apokalyptische Hintergründe. Zudem fällt auf, dass die gesamte Farbpalette und Beleuchtung deutlich dunkler ausfallen. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, stellt im Vergleich zum Vorgänger aber doch einen deutlichen Kontrast dar, der eigentlich gut war. In diesem Stil und Ton wirkt das Spiel irgendwie eintönig und weniger abwechslungsreich. Ähnlich ergeht es den Charakteren, deren 3D-Modelle zwar nicht schlecht aussehen, aber sich insgesamt zu sehr ähneln.

Zwar können wir uns vor dem Spielstart einen Fraktionsführer und zwei weitere Mitglieder aussuchen und diese auch ein bisschen optisch anpassen, dennoch wirkt es zu langweilig. Was jedoch dauerhaft für Beschäftigung sorgt, sind die Grundbedürfnisse unserer Einwohner. Sie haben Hunger, Durst und einen Gesundheitszustand. Schicken wir auf Expeditionen außerhalb des Bunkers, können sie auch mentale und körperliche Schäden davon ziehen. Auch können die Charaktere untereinander Beziehungen aufbauen, die je nachdem einen positiven oder negativen Einfluss haben können.

Tiefes soziales Element

Stirbt ein Charakter im Bunker, oder während der Erkundung, kann dies ein Trauma bei einem anderen Charakter, der ihm nahe stand, auslösen. Dadurch können auch Fähigkeiten der betroffenen Personen einen Malus erhalten. Damit wir aber Kampf-unerfahrene Einwohner nicht in die nächste Falle schicken, haben sie immer eine lange Liste von Fähigkeiten und Eigenschaften. In manchen Situationen ist eben die eine Eigenschaft doch nützlicher, als die andere. Mit einem hohen Intelligenzwert können wir beispielsweise besser überlebenswichtige Gegenstände herstellen

Sozial kompetente Charaktere hingegen können besser soziale Bindungen zu anderen aufbauen, was ein tiefgreifendes soziales Element hinzufügt. Das ist an sich natürlich schön, führt aber auch dazu, dass wir schnell überfordert sein können. Immerhin gibt es noch andere, wichtigere Aufgaben, die erledigt werden wollen. Dazu gehört vor allem die Verwaltung unserer Basis, die am Laufen bleiben muss.

Ihr schon wieder!

Die beste Neuerung ist jedoch die Expeditionskarte, die wir manuell aufdecken müssen, um interessante Orte zu finden. Dabei geht das Risiko mit der Belohnung einher, sodass wir immer abwägen müssen. Ist die mögliche Belohnung wirklich das Risiko wert, das Leben unseres wertvollen Mitglieds aufs Spiel zu setzen? Immerhin können wir Handwerksmaterialien, Nahrung oder andere wichtige Gegenstände erbeuten. Die Karte setzt sich aus sechseckigen Kacheln zusammen, die oftmals eine Herausforderung bereithalten. So können es bloß karges Ödland, aber auch andere erkundbare Orte, wie verlassene Häuser oder Städte, sein.

Die können dann von unseren Charakteren erkundet werden, und dort können wir auch andere NPCs antreffen, die ebenfalls versuchen zu überleben. Doch neben einfachen Überlebenden können wir auch auf Mitglieder von Kulten treffen, die uns nicht freundlich gegenüber gesonnen sind. Durch diese Möglichkeiten ist das Erkunden nicht repetitiv und immer interessant gestaltet.

Fazit

„Insgesamt ist Sheltered 2 wirklich eine tolle Fortsetzung geworden, die viele Features und Mechaniken des Originals verbessern und erweitern. Die auf Kacheln basierende Weltkarte und die verschiedenen Fraktionen fügen sich gut in das sonst stimmige Bild des Spiels ein. Dennoch ist der Wechsel des Grafikstils in meinen Augen etwas schade, ich mochte den grotesken Pixel-Art-Stil des Vorgängers doch sehr. Es hatte was. Auch die Vielfalt der Charaktere ist etwas eingeschränkt und oft muss man zwei oder dreimal hinsehen, bis man den richtigen Charakter findet. Wie dem auch sei, die Mischung aus sozialen Elementen und individuellen Bedürfnissen der Charaktere sorgt für ein komplexeres Spielerlebnis, das vielleicht etwas zu sehr ausgeartet ist, wenn wir uns zusätzlich noch um die Basis kümmern müssen. Am Ende ist Sheltered das optisch schönere, Sheltered 2 dafür das bessere Spiel. Vor allem für Fans von Hardcore-Survival-Simulationen gibt es hier eine klare Empfehlung. Trotz der etwas lahmen Kämpfe.“

Der Key wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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