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Early-Access-Review Strategie Team 17

Age of Darkness: Final Stand im Early-Access-Test

Der Early-Access-Titel Age of Darkness: Final Stand spaltet die Meinungen der Leute, und hat noch einige Probleme bei den ersten Schritten.

Aktuell besteht Age of Darkness: Final Stand nur aus einer okayen Basis, die erst noch zeigen muss, ob sie etwas Besonderes ist.
Maurice Skotschir

Age of Darkness: Final Stand versucht das Genre der Echtzeit-Strategie-Spiele wieder in eine neue Blütezeit zu hieven. Denn das Genre ist bereits seit einigen Jahren nicht mehr auf der Höhe. Zwar gibt es immer wieder neue Versuche, dem Genre wieder richtiges Leben einzuhauchen und es wieder zu einem der wichtigsten Arten von Spielen zu machen, doch das gelingt bisher nicht so richtig. Wenn wir uns mal zurückerinnern und an Titel wie Starcraft oder Warcraft, oder auch Age of Empires, erinnern… Dann stellen wir fest, dass seit Jahren keine großen Kaliber mehr kommen – oder sich nicht durchsetzen. Doch kann der Versuch von PlaySide und Team17 genau das?

Helden sollt ihr sein

Age of Darkness: Final Stand ist ein düsteres Echtzeit-Strategie-Spiel und erinnert stark an They Are Billions. Der Titel ist vor Kurzem in die Early-Access-Phase gestartet. Demnach ist der Inhalt aktuell auch etwas abgespeckter, denn es gibt nur einen Spielmodus. Dieser hört auf den Namen „Survival“, also überleben. Momentan gibt es (noch?) keine Kampagne, die aber sicherlich später noch kommt. Im Moment lassen sich also nur klassische Einzelspieler-Schlachten veranstalten. Später sollen auch noch Helden hinzukommen, die einzigartige und starke Einheiten darstellen sollen.

Diese verleihen den anderen Truppen unter unserer Führung verschiedene Boni und kommen mit Sicherheit auch mit eigenen Catchphrases daher, wenn wir ihnen einen Befehl erteilen oder sie auswählen. Ähnlich, wie das auch in Warcraft oder Age of Empires der Fall ist. Aktuell beinhaltet Age of Darkness nur einen einzigen Helden mit dem Namen Edwin. Edwin trägt ein flammendes Schwert und wirft uns typische Klischee-Aussagen an den Kopf, die so nützlich sind wie eine Poolnudel im Bällebad. Von epischem Gefühl keine Spur.

Kanonenfutter

Dadurch fehlt uns auch der Bezug zum Charakter, den wir eigentlich um jeden Preis schützen sollten. Immerhin ist so eine Einheit etwas Besonderes. Das zeigt auch die Wichtigkeit der Helden in Warcraft 3, deren unbedachter Verlust mal eben das Ende der Partie bedeuten kann. Doch das ist bei Age of Darkness zu keinem Zeitpunkt der Fall. Verlieren wir Edwin, taucht er wieder in der Basis auf. Es gibt demnach keinen besonderen Anreiz, ihn, komme was wolle, zu beschützen.

Wir können ihn also, ohne groß nachzudenken, einfach in die Gegnermassen reinschicken. Das sind käferartige Viecher, die lediglich bedrohlich sind, weil es so viele von ihnen gibt. Bedeutet also, die sogenannten „Nightmares“ sind nicht stark, sondern kommen über ihre schiere Masse. Quantität vor Qualität, also. Es gibt jedoch auch Boss-ähnliche Varianten, die allerdings nur selten vorkommen und in der Geschichte nicht definiert sind. Sie stecken ein paar mehr Treffer ein. Das wars.

Erwarte die Todesnacht

Das Ziel der schnellen Insekten ist unser Hauptturm, den wir vor ihnen verteidigen müssen. Da das Spiel vorbei ist, wenn dieses Hauptgebäude fällt, bauen wir verschiedene Gebäude, wie Kasernen, Türme und Holzfällerlager. Wir sammeln Ressourcen, rekrutieren Soldaten und sichern alles mit Verteidigungsanlagen ab. Wie ihr seht, warten hier keinerlei Überraschungen auf euch. Bis auf eine Kleinigkeit, die allerdings keine große Überraschung ist. Denn im Spiel gibt es alle paar Tage im Spiel eine „Todesnacht“, bei der schnellere Gegner auftauchen.

Wir müssen uns also beeilen, eine starke Verteidigung zu errichten, um so diesen besonderen Angriffen gewappnet zu sein. Doch nicht nur das, unsere Basis erhält auch einen Malus, um das Ganze noch schwieriger zu gestalten. So können sich unsere Einheiten beispielsweise nicht heilen, oder sie beziehen einen höheren Sold. Dadurch kann unsere Wirtschaft stark belastet werden, oder zerbricht. Das ist insgesamt schon recht fies, aber es fühlt sich sehr gezwungen an. Immerhin erhalten wir auch einen permanenten Bonus, wenn wir diese Nacht überstanden haben.

Nur solide

Das Grundgerüst von Age of Darkness: Final Stand ist solide. Es ist eben ein einfaches Echtzeit-Strategie-Spiel, dass sich verschiedener Dinge annimmt, die wir schon gesehen haben. Das ist an sich kein Problem, schließlich inspirieren sich Entwicklerstudios mit ihren Produkten immer gegenseitig. Das größte Manko ist hier einfach, dass es im Moment nicht über diese „solide“ Grundgerüst hinauskommt. Es fehlt einfach dieses eine Feature, bei dem wir sagen würden: „Das macht das Spiel aus“. Das ist noch kein finales Urteil, immerhin ist der Early Access gerade erst angelaufen. Was nicht ist, kann noch werden…

Wann genau der Titel den Early Access verlässt, steht aber noch nicht fest – wenn denn auch überhaupt. Doch wir wollen hier nicht schwarzmalen. Immerhin kann die Community, also ihr, immer noch dafür sorgen, dass am Ende nicht nur ein solides Grundgerüst da ist, sondern ein gutes Spiel.

Fazit

„Aktuell besteht Age of Darkness: Final Stand nur aus einer okayen Basis, die erst noch zeigen muss, ob sie etwas Besonderes ist. Die Ambitionen, einen mittelalterlichen Echtzeit-Strategie-Titel zu etablieren sind immerhin da, ein paar sinnvolle Ansätze sind ebenfalls da. Jetzt muss nur noch die Einzigartigkeit im Spiel Einzug halten, und es könnte etwas werden. Doch im Moment macht es relativ wenig Spaß, einen They Are Billions-Klon zu spielen, bei dem die Mechaniken nur roh und ohne Tiefe sind. Ich meine, ein Held, den wir nicht wirklich vor Angriffen schützen wollen und der austauschbarer nicht sein kann… Sagt doch eigentlich schon genug aus? Aktuell kann ich an dieser Stelle keine wirkliche Empfehlung aussprechen. Wenn ihr Bock habt, euch das Ganze mal selbst anzuschauen: macht das. Aber wer hier wirklich einen polierten, fehlerfreien und spaßigen Titel erwartet, wird (noch) enttäuscht.“

Der Key wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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