Bei Project Warlock handelt es sich um einen klassischen Shooter im Stile von Doom oder Wolfenstein, aber macht das heute noch Spaß?
Project Warlock versucht gar nicht erst, euch eine Geschichte zu erzählen. Stattdessen beginnt das Spiel mit dem Aspekt, den ihr am meisten erwarten könnt: Action. Bei dem Titel handelt es sich um eine Hommage an Klassiker wie Doom oder Wolfenstein. Daran hat es sich immerhin auch inspiriert und der 90er-Jahre-FPS-Charme kommt an jeder Ecke zum Tragen. Dabei möchte das Spiel aber auch nicht viel auf eine eigene Art machen, sondern setzt voll auf das Retro-Flair, in allen Aspekten. Ob das auch heute noch Spaß macht und überzeugen kann? Wir verraten es euch!
Wir brauchen keine Geschichte!
Wie bereits eingangs erwähnt, erzählt Project Warlock keine Geschichte. Wir starten also direkt durch, in einem Raum mit verschiedenen Waffen und einem nicht so freundlichen Begrüßungskommittee. So schafft es der Titel, dass wir uns binnen kürzester Zeit wieder in die „gute alte Zeit“, wie manche sagen würden, zurückversetzt fühlen. Nämlich in die Zeit, als Doom, Wolfenstein 3D oder Duke Nukem ein großes Ding waren und Meilensteine gesetzt haben.
Obwohl es im Spiel an bestimmten Stellen Zwischensequenzen zu sehen gibt, erzählt und verfolgt der Titel keine große Geschichte. Es geht lediglich darum, dass wir uns die Waffen schnappen und die Gegnerhorden niedermähen. Einen eigenen Twist, von dem wir behaupten könnten, dass ihn das Spiel ausmacht, aber den gibt es nicht. Stattdessen liegt der gesamte Fokus nur auf dem Gameplay.
Mit Bolzen und Laser
Dabei können wir eine große Vielzahl an Waffen benutzen, die allerdings nicht weniger zum Setting und den Gegner passen könnten. Unter anderem lässt uns das Spiel eine Armbrust benutzen, die wir auf Cyborgs ausrichten und sie damit bekämpfen können. Oder wir nehmen uns ein Lasergewehr und schießen damit auf nicht ganz so freundliche Schneemänner, die uns ans Leder wollen. Das mag zwar auf den ersten Blick komisch wirken, tut dem Ganzen aber keinen Abbruch.
Im Gegenteil, es macht eine Menge Spaß, mit jeder Art von Waffe auf eine Vielzahl an verschiedenen Gegnern schießen zu können. Diese Mischung bietet uns die freie Möglichkeit zu spielen, wie wir wollen. Es gibt für jedes Problem eine Lösung, selbst für jene Situationen, in denen unser Waffenarsenal keine parat hat. Denn dann kommen die Zaubersprüche zum Einsatz, die uns hier und da schon des Öfteren gerettet haben. Die Herausforderungen, die uns gestellt werden, lassen sich zudem auf mehrere Arten lösen, sodass es nicht nur einen richtigen Lösungsweg gibt.
Leichter wird’s nicht
Mit der Zeit steigt natürlich auch der Schwierigkeitsgrad, was auf Dauer eine andere Herangehensweise verlangt. Obwohl wir uns beim Spielen nicht nah Tutorials gesehnt haben, fehlen diese an manchen Ecken dann doch. Am Anfang erhalten wir eine Nahkampfaxt, die uns den Hintern retten kann, wenn uns die Munition ausgeht. Was in den ersten Spielstunden auch relativ häufig passiert. Erst später haben wir herausgefunden, dass es noch eine magische Alternative gibt. In diesem Fall ist das ein verzauberter Dolch, den wir sowohl im Nahkampf, als auch für den Fernkampf nutzen können.
Das geworfene Stahlmesser macht dabei aber deutlich mehr Schaden und kann unendlich oft durch die Gegend geschmissen werden. Er macht sogar mehr Schaden, als das anfängliche Schusseisen, das wir in die Hand gedrückt bekommen. Das muss man erstmal wissen! Denn um eine neue Waffe zu finden, brauchen wir etwas Glück. Neue Schießeisen, Zauber und Powerups tauchen zufällig auf, wenn wir Gegner und Fässer eliminieren.
Looten und leveln!
Es gibt allerdings auch noch die Möglichkeit, Punkte auszugeben, die wir uns durch einen Levelaufstieg verdienen. Doch das Ergattern von Erfahrungspunkten gestaltet sich recht langsam, bis wir ein paar Punkte gesammelt haben und sie in Verbesserungen der Waffen oder Statistiken investieren können. Erst dann müssen wir weniger Angst vor den Gegner haben, und können anfangen, sie richtig niederzumähen.
Sollten die Gegner doch einmal zu nah an uns herankommen, ist das noch kein Beinbruch. Denn Project Warlock verzeiht ein paar Fehler, bevor wir „Game Over“ gehen, und von vorne anfangen müssen. Für alle, denen das noch zu hart ist, gibt es auch eine Einstellung für unendlich viele Leben. Neben dieser Möglichkeit gibt es noch ein, zwei andere Aspekte, die aus der „Moderne“ stammen.
Der Sound überzeugt
Dabei handelt es sich um die Optik und den Sound. Zwar ist das grundlegende Design ziemlich Retro, mit 2D-Sprites, aber die Umgebung bietet an vielen Stellen Interaktionsmöglichkeiten, wie Buntglasfenster, die sich zerstören lassen. Oder Lichtzauber, die sonst dunkle Bereiche erhellen können. Hat die Darstellung anfangs noch einen gewissen Charme, stößt diese nach einer Zeit sauer auf. Denn die Objekte in Reichweite versuchen immer flach zu bleiben und drehen sich mit uns mit.
Der Soundtrack allerdings ist mit Abstand das Beste am Spiel. Wir hören dabei eine Mischung aus Old-School-Synthie-Riffs sowie Thrash- und Speed-Metal, die mit modernen EDM-Beats unterlegt sind. Es klingt einfach höllisch gut und bietet den größten Anreiz, weiterzuspielen, um herauszufinden, welcher Track als Nächstes kommt.
Fazit
„Bei Project Warlock kommen wir direkt auf den Punkt: retro Action vom Feinsten. Denn genau so wirft einen das Spiel auch ins Geschehen. Ohne große Umwege oder eine Geschichte, die versucht wird zu erzählen, dürfen wir gleich losballern. Mit der Zeit finden wir dann immer mehr heraus, was das Spiel eigentlich ausmacht und wie wir uns noch besser den Horden an Gegnern entgegenstellen können. Die Vielzahl der Gegner und die Möglichkeit, die eigene Ausrüstung weiterzuentwickeln, spornen, im Zusammenspiel mit dem Soundtrack, an, immer weiterzumachen. Euch muss lediglich klar sein, dass die Optik nach einer Zeit störend wirken kann, und ihr euch irgendwann satt seht. Ansonsten werdet ihr auf jeden Fall einige Stunden Spaß mit diesem Retro-FPS haben!„
Der Key wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt!