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Indie RPG Spiele-Review

Symphony of War: The Nephilim Saga im Test

Symphony of War: The Nephilim Saga ist eine Hommage an taktische Rollenspiele und bietet mechanisch mehr als auf den ersten Blick scheint.

Symphony of War schlägt in die Kerbe der taktischen Rollenspiele, deren Begeisterung in den letzten Jahren wieder zugenommen hat. Dadurch sind auch einige Indie-Perlen auf den Markt gekommen, die sich diesem Genre zugewandt und ihre eigenen Ansätze verfolgt haben. Für Symphony of War hat sich Entwickler Dancing Dragon Games mit Freedom Games zusammengetan und eine Hommage an klassische taktische RPGs entwickelt. Ob der Titel vielleicht nicht sogar mehr als nur das ist, haben wir für euch herausgefunden.

Klassisch inspiriert

Das grundlegende taktische Gameplay ist hier von vielen der klassischen Größen inspiriert, unter anderem natürlich Fire Emblem. Das dürften auch viele kennen, die nicht unbedingt mit taktischen Rollenspielen verbandelt sind, aber durch „Three Houses“ hat das Franchise in den letzten Jahren von sich reden gemacht. Dennoch funktioniert das Ganze hier ein wenig anders. Statt einzelner Soldaten bilden wir hier Truppen von bis zu neun Einheiten aus.

Diese agieren auf der rasterbasierten Karte als Trupp. Die Kämpfe laufen automatisch ab, daher ist es wichtig, die richtige Aufstellung zu wählen und den Trupp mit einer sinnvollen Einheitenkomposition auszustatten. Zur Auswahl stehen neben Fernkämpfern auch magische Einheiten, aber natürlich auch klassische Infanterie und berittene Einheiten, aber auch Feuerwaffen.

Kombiniere, kombiniere

Jeder Einheitentyp wirkt sich dabei unterschiedlich auf das Gameplay aus. Darunter beispielsweise auf die Möglichkeiten der Bewegung, so hat die Kavallerie natürlich einen erhöhten Bewegungsradius im Vergleich zur Infanterie, die hat dafür aber weniger Strafpunkte des Geländes zu verzeichnen. Jede Einheit birgt also Vor- und Nachteile.

Und es ist spaßig, die verschiedenen Typen miteinander zu einem Trupp zu kombinieren. So lassen sich verschiedene Klassen von Einheiten miteinander in einem Trupp zusammenschließen, die wir dann auch noch mit verschiedenen Gegenständen ausrüsten können. Den Kombinationsmöglichkeiten sind dabei kaum Grenzen gesetzt, und es gibt nicht nur einen sinnvollen Ansatz. Stellen wir einen vielseitigen Trupp auf, der auf viele verschiedene Gefahren reagieren kann? Ist durchaus legitim. Aber es ist genauso legitim auch einen reinen Trupp voller Bogenschützen zu kreieren, der zwar anfällig für Nahkampfschaden ist, aber über eine große Feuerkraft verfügt.

Mal mehr, mal weniger

Symphony of War ist in mehrere Kapitel aufgeteilt, die unterschiedlich lang oder kurz sein können. Auch ihre Komplexität variiert von Kapitel zu Kapitel. Denn mal gibt es mehr zu tun, mal weniger. Mal gibt es mehr Text, mal weniger. Zwischen den Kapiteln gibt es außerdem die Möglichkeit, die Trupps zu optimieren und mit Ausrüstung zu verbessern. Das müssen wir zwar nicht tun, aber es schadet auch nicht.

Was zumindest stellenweise schadet, sind ein paar Fehler, die während dem Spielen aufgetreten sind. So fror der Cursor hin und wieder mal ein, oder andere Kleinigkeiten. Das sind zwar durchaus ärgerliche Fehler, aber es gab keinen, der das Spielerlebnis so trübte, dass wir keine Lust mehr hatten. Zudem sind die Entwickler:innen aktiv, was das Bekämpfen der Fehler angeht.

Grafik & Tutorial

Die wohl größten Kritikpunkte sind jedoch die Optik und das umständliche Tutorial. Die Optik schreckt sicherlich viele ab, da sie doch sehr rau und unausgereift ist. Sie hat diesen „RPG-Maker-Look“, der keinesfalls irgendwie sympathisch oder charakteristisch ist, sondern nicht rund wirkt. Dennoch kann das Gameplay überzeugen, und das ist doch eigentlich das Wichtige.

Das Tutorial hingegen ist im Grunde sehr umfangreich, allerdings ist es nur in Form von Dokumenten zu finden. Kontextuelle Einblendungen, die uns weiterhelfen und bestimmte Punkte erklären, gibt es nicht. Dadurch müssen wir uns durch die Texte wühlen und herausfinden, was wir gerade brauchen. Das ist leider sehr umständlich und hat uns eher dazu bewegt, einfach zu spielen und alles selbst herauszufinden. Was manchmal aber gar nicht so einfach war…

Fazit

Symphony of War ist mehr als nur eine Hommage an die klassischen taktischen Rollenspiele. Es führt mit weiterführenden Systemen seinen eigenen Twist ein, vergisst aber auf ein kontextuelles Tutorial zu setzen und die Optik auszuarbeiten. Nichtsdestotrotz kann man mit dem Titel eine Menge Spaß haben und viele Stunden verbringen. Wer über die Kritikpunkte hinwegsehen kann, der wird viel Spaß haben.

Der Review-Key für den PC wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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