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Dragon Age: The Veilguard im Test – Die Rettung für BioWare?

Dragon Age: The Veilguard ist die Fortsetzung der beliebten RPG-Reihe aus dem Hause BioWare – und wir haben es uns einmal angeschaut!

Dragon Age: The Veilguard setzt nicht nur die beliebte RPG-Reihe fort, sondern wird auch von vielen als letzte Chance für BioWare angesehen. Denn die letzten Spiele aus dem eins famosen Entwicklungsstudio kamen allesamt weniger gut bei Kritiker:innen sowie Spieler:innen an. Hier sei besonders das Debakel rund um Anthem angesprochen, oder Mass Effect: Andromeda über das es mehr Memes als positive Rückmeldungen gab. Nun soll es also The Veilguard wieder richten und das Studio zum einstigen Ruhm zurückführen. Ist den ehemaligen Meistern der Rollenspiele das gelungen? Wir verraten es euch!

Quelle: https://www.ea.com/de-de/games/dragon-age/dragon-age-the-veilguard/media
Direkte Fortsetzung

Dragon Age: The Veilguard ist eine direkte Fortsetzung von Inquisition, das vor fast genau zehn Jahren das virtuelle Licht der Welt erblickte. Entsprechend erstreckt sich das Abenteuer im neuesten Ableger über den gesamten Norden von Thedas und lässt euch nicht nur die Küsten Rivains erkunden, sondern auch die verdorbene Wildnis von Anderfels. Fans werden verschiedene Orte bekannt vorkommen, denn manche dieser Orte fanden in früheren Ablegern bereits Erwähnung. Allerdings können wir uns nicht einfach nur die schönen Umgebungen anschauen, sondern müssen uns da auch noch um etwas Wichtiges kümmern. Es gilt nämlich den Aufstieg eines uralten bedrohlichen Übels zu verhindern, das die Welt (erneut) heimsucht.

Der Elfenzauberer Solas, oder besser bekannt als „Schreckenswolf“ oder „Fen’Harel“, möchte mit einem mächtigen Ritual den Schleier, eine ebenso mächtige Barriere zwischen Thedas (die Welt, in der wir spielen) und einer magischen Dimension, dem Nichts, einreißen. Das gilt es zu verhindern, und so machen sich die Zwergen Varric und Harding zusammen mit Neuzugang Neve Gallus und uns, als Rook, ans Werk. Was auch zu klappen scheint, jedenfalls, bis wir feststellen, dass zwei nach Macht strebende uralte Elfengötter befreit wurden – und Solas verschwunden ist. Schnell stellt sich heraus, wohin er verschwindet und was die Götter vorhaben.

Volle Individualität

Doch bevor wir uns auf die Suche nach den Göttern durch die verschiedenen Szenerien in Thedas begeben, müssen wir uns natürlich noch einen eigenen Charakter erstellen. Dabei haben wir die Wahl aus vier verschiedenen Rassen: Qunari, Mensch, Elf oder Zwerg. Das Aussehen unseres Charakters können wir dabei komplett nach Belieben anpassen und selbst kleinere Details wie den Nackenumfang einstellen. Wer es liebt, Stunden im Charaktereditor zu verbringen, wird sich hier also sehr wohlfühlen. Wer viel Wert auf Individualität und Repräsentation legt, kann zudem noch entscheiden, ob der Charakter sich als Mann, Frau oder nicht-binär identifiziert. Sobald der Prolog abgeschlossen ist, kann am Spiegel in der Basis sogar entschieden werden, dass der eigene Charakter trans ist.

Außerdem können wir uns aussuchen, ob wir als Kämpfer:in, Magier:in oder Schurk:in durch die Welt streifen, bei denen es jeweils noch Unterklassen gibt. Als Magier:in können wir uns beispielsweise auf die verschiedenen Elemente, wie Blitz, Feuer oder Eis spezialisieren, oder wir nutzen Nekromantie, um Skelette zu beschwören und so unseren Feinden zuzusetzen. Wenn uns im Verlauf des Spiels der Gedanke überkommt, andere Zaubersprüche ausprobieren zu wollen, können wir das jederzeit tun. Denn mit einem einzigen Knopfdruck können wir komplett kostenlos und zu jederzeit umskillen. Sehr cool!

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Neuerung: Echtzeitkämpfe!

Schon früh im Spiel macht sich die wohl größte Änderung im Franchise bemerkbar: das Kampfsystem. Denn in früheren Ablegern konnten wir mit einem Knopfdruck den Kampf pausieren. Das ist in Dragon Age: The Veilguard nicht mehr möglich. Stattdessen bestreiten wir jeden Kampf in Echtzeit und komplett fokussiert auf unseren eigenen Charakter. Bedeutet, wir können unsere Begleiter:innen nicht mehr selbst steuern – zumindest nicht direkt. Wir können ihnen lediglich sagen, welchen Gegner sie angreifen sollen und ob sie eine Fähigkeit einsetzen sollen. Manche Fähigkeiten führen in Kombination zu einer Detonation, die viel Schaden verursacht und den Gegner vorübergehend verlangsamt. Also, eine Art „Gruppenangriff“, wenn ihr so wollt.

Eine weitere Änderung ist, dass unsere Gefährten keine eigenen Lebenspunkte haben und entsprechend auch im Kampf nicht sterben können. Nur wir als Rook müssen darauf achten, dass uns die Gegner nicht in den Boden stampfen. Dafür haben wir verschiedene Möglichkeiten. Grundsätzlich könnt ihr euch das Kampfsystem wie bei God of War vorstellen.  Einerseits können wir als Magiern ankommende Angriffe blocken und abwehren, andererseits können wir Angriffen einfach ausweichen. Offensiv können wir einfache Standardangriffe mit einem Mausklick ausführen und anderseits mit den Tasten eins bis drei jeweils eine Fähigkeit auslösen. Mit der Taste vier können wir unsere „Ultimative Fähigkeit“ aktivieren und viel mehr Möglichkeiten haben wir auch nicht.

Genre: Action-Rollenspiel

Mit der Umstellung des Kampfsystems ist das Dragon Age-Franchise jetzt also vollends im Genre der Action-Rollenspiele angekommen. Doch das bricht dem Ganzen keinen Zacken aus der Krone – im Gegenteil. Die Kämpfe in The Veilguard machen, auch wenn sie auf den ersten Blick sehr seicht und ohne Tiefe wirken, unheimlich viel Spaß. Das Kombinieren von leichten und schweren Angriffen, das Nutzen von Fähigkeiten, das Kombinieren von Fähigkeiten der Gruppe und dabei leichtfüßig unterwegs zu sein und Angriffen auszuweichen.

All das sorgt für kurzweilige Kämpfe, die aber durchaus spannend sein können. Beispielweise dann, wenn wir uns in den verschiedenen Gebeiten „verlaufen“ und mit Level 13 plötzlich vor einem Level 25 Gegner stehen. Auch solche Kämpfe können wir gewinnen! Doch Vorsicht ist auf den höheren Schwierigkeitsgraden geboten. Hier müssen wir wirklich sehr auf unsere Taktik achten. Die Ausrüstung muss hier stets aktuell (und verbessert) sein, und wir müssen abwägen, wann wir welche Fähigkeit von uns oder unseren Gefährten benutzen. Ein Fehler kann hier schnell das Ende bedeuten.

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Looten und Leveln

Neben dem Kampf ist der wohl wichtigste Aspekt eines jeden Rollenspiels die Beute, die wir finden können. Es heißt ja nicht umsonst „Looten und Leveln“. In Dragon Age. The Veilguard fällt der Loot allerdings recht spärlich aus. Wir finden immer mal wieder ein paar Truhen, die dann allerdings nicht voll mit Gegenständen sind, sondern immer nur maximal einen Gegenstand beinhalten. Das kann entweder ein komplett neuer Gegenstand sein, oder einer, den wir bereits haben. Dann erhöht sich einfach die Seltenheit von unserem – wie es sich gehört zum Beispiel von grau auf grün. Dadurch schalten sich auch weitere Boni auf den Gegenständen frei.

Zum Loot, den wir finden können, gehören vor allem Ausrüstungsgegenstände. Also Rüstungen, Waffen und Ringe, aber auch andere Schmuckstücke oder Gürtel. Ansonsten finden wir überall in der Welt auch Wertgegenstände, die wir für Geld verkaufen können und verschiedene Materialien, mit denen wir Gegenstände verbessern können. Dies erledigen wir in der Werkstatt unserer Basis. Dadurch erhöhen wir die verschiedenen Werte auf dem entsprechenden Item und fügen so zum Beispiel mehr „Straucheln“ zu. Dieser Wert sorgt dafür, dass wir unsere Gegner kurzzeitig betäuben können. Natürlich können wir auch die Ausrüstung unserer Gefährten anpassen und sogar verbessern. 

Schlauchartige Level

Vielleicht habt ihr es schon in manchen Absätzen herausgelesen, aber hier haben wir es nochmal weiß auf schwarz: Es gibt keine Open World! Stattdessen schlagen wir uns immer wieder durch kleinere Gebiete, die zwar durchaus ein paar unterschiedliche Wegen bieten, aber insgesamt recht geradlinig sind. Wer gerne die Level erkundet und nach Nebenaufgaben oder versteckte Truhen Ausschau hält, wird diese auch immer wieder finden. An manchen Ecken warten sogar kleinere Rätsel auf uns, die wir lösen können. Das Leveldesign erinnert also stark an Knights of the Old Republic, wo wir immer wieder vom eigentlichen Pfad abweichen und die ein oder andere Sache entdecken konnten.

Unserer Meinung begünstigen die eher kleineren Areale auch die allgemeine Atmosphäre und Darstellung eben jener. Denn wir finden in jedem Areal, durch das wir uns bewegen, immer wieder wunderschöne Aussichtspunkte, die alle ihren eigenen Charme versprühen. Das können die atemberaubenden schwebenden Elfenruinen in Arlathan sein, oder die trostlosen Gipfel in Kal-Sharok. Durch verschiedene Features von NVIDIA-Grafikkarten, wie zum Beispiel DLSS3 kann auch noch mehr aus diesen ohnehin schon schönen Landschaften herausgeholt werden. Hinzukommen immersive Raytracing-Spiegelungen und sogar RTX Ambient Occlusion, das noch mehr Tiefe in Bildern erzeugt. 

Quelle: https://www.ea.com/de-de/games/dragon-age/dragon-age-the-veilguard/media
Fazit

Um die wichtigste Frage direkt zu beantworten: Dragon Age: The Veilguard ist kein Meisterwerk, jedoch kann sich BioWare mit diesem Titel durchaus rehabilitieren. Der vierte Ableger der Serie ist ein sehr guter, der für rund 80 Spielstunden begeistern kann, allerdings kann The Veilguard in keinem wichtigen Punkt mit beispielsweise Baldur’s Gate 3 mithalten. Die Dialoge sind leider, vor allem am Anfang, echt plump und wirken nicht BioWare-Like. In vielen Aspekten überzeugt der Titel dann aber doch. Vor allem das Kampfsystem macht sehr viel Spaß, die Areale zu erkunden ist immer belohnend und auch das Lösen von kleinen Rätseln bringt Freude und auch die Dynamiken in der Gruppe sind immer wieder interessant. Auch optisch wird uns hier einiges geboten, wenngleich die farbenfrohe Optik nicht bei allen Anklang finden wird. Insgesamt bietet sich mit Dragon Age: The Veilgaurd ein sehr solides und spaßiges Action-Rollenspiel, das an die glorreicheren Zeiten vom Entwicklungsstudio anknüpfen kann und eine gute Basis für die Zukunft legt.

Der PC-Key wurde uns freundlicherweise von NVIDIA zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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