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Indie Rogue-lite Spiele-Review

Conan Chop Chop im Test: Nur Scherz oder richtiges Spiel?

Mit der Veröffentlichung von Conan Chop Chop hätten wohl nicht viele Leute gerechnet, doch jetzt ist es da. Taugt der einstige Scherz auch?

Ursprünglich sollte Conan Chop Chop nur ein Aprilscherz sein, doch das Spiel fand mehr Anklang als erwartet und Publisher Funcom entschied sich dazu, es zu realisieren. Und jetzt, einige Jahre später, ist es so weit, denn Conan Chop Chop ist für den PC, die PlayStation 4, Xbox One und Switch verfügbar! Das farbenfrohe Hack-and-Slash-Rogue-lite kann mit bis zu vier Spieler*innen gespielt werden und stellt nicht selten eine Herausforderung dar. Doch entpuppt sich der frühere Scherz auch als spaßige Angelegenheit? Wir haben ihn uns angeschaut und verraten euch, was wir denken!

Auf der Suche nach Seelen

Conan Chop Chop erzählt dabei keine wahnsinnig ausgefeilte Geschichte, sondern stützt sich eher auf das Gameplay. Denn Thoth-amon versucht einen alten, mächtigen Zauberer namens Xaltotun wiederzubeleben. Allerdings hat er eine Sache nicht bedacht, und zwar dass der Katalysator unvollständig ist. Das Problem: Es fehlen Seelen, damit der Zauberer wieder seine ganze Gestalt annehmen kann. So blöd es war, das zu übersehen, so intelligent ist der nächste Schritt.

Denn Thoth veranstaltet einen Wettbewerb, bei dem Krieger gegen seine Diener kämpfen und dafür Belohnungen kassieren sollen. Alternativ sterben die kühnen Krieger bei dem Versuch natürlich, was im Endeffekt auch zu seinen Gunsten ist. Jedenfalls folgen Conan, Valeria, Belit und Pallantides dem Ruf und nehmen natürlich gerne an diesem Wettbewerb teil. Von denen wir uns einen aussuchen können und in die Rolle schlüpfen.

Sterben, um zu leben

Die Herausforderung besteht darin, alle vier Diener von Thoth-amon zu besiegen – und am Ende natürlich ihn und den Zauberer selbst. Das Problem ist, dass wir alle vier Zonen und damit alle vier Diener plus Xaltotun in einem Durchgang besiegen müssen. Auf dem Weg zum jeweiligen Gebiets-Boss schlagen wir uns durch zufällig zusammengewürfelte Räume, die nicht selten mit Gegner gespickt sind. Doch auch Schätze und bessere Ausrüstung können wir dort finden. Dass das Ganze nicht einfach wird, sollte klar sein – und das virtuelle Ableben gehört zur Spielerfahrung.

Denn während unseres Versuches sammeln wir verschiedene Dinge, die uns beim nächsten Versuch stärker machen. So bekommen wir für das Eliminieren der Diener Thoths hin und wieder besondere Steine, die wir beim hiesigen Schmied gegen neue Waffen, Rüstungen oder Amulette eintauschen können. Diese schalten wir damit frei und fügen sie dem Beutepool hinzu. Außerdem erhalten wir Erfahrungspunkte, mit denen wir unserem entsprechenden Charakter mehr Leben, Amulett-Slots oder Fähigkeiten freischalten können. Die Erfahrung bekommen wir allerdings erst dann gutgeschrieben, wenn wir das Zeitliche segnen. Etwas ärgerlich.

Vier verschiedene Charaktere

Was ebenso ärgerlich ist, dass wir, wie bereits angesprochen sterben müssen, um zu leveln. Was damit jedoch auch passiert: Wir müssen wieder ganz von vorne anfangen. Sollten wir also beim vierten Diener ableben, müssen wir erst wieder die drei vorherigen Bosse eliminieren, inkl. aller Fußsoldaten. Einerseits können wir uns dann natürlich wieder verbessern und mehr freischalten, andererseits bleibt der bittere Beigeschmack wieder alles wiederholen zu müssen. Trotz dieses bitteren Beigeschmacks macht es Spaß, mit den verschiedenen Charakteren umherzustreifen und ihre besonderen Eigenschaften zu nutzen.

Die Charaktere unterscheiden sich nämlich in ihren Ausweichmethoden, der ultimativen Fähigkeit und unterschiedliche Fähigkeiten, die sich freischalten lassen. Außerdem haben sie alle ihre bevorzugte Waffengattung, können aber am Ende natürlich alles benutzen. Conant weicht mit einem betäubenden Sprung aus, kann kurzzeitig seine Treffer verstärken und die Abklingzeit des Sprungs zurücksetzen. Valeria hingegen teilt mit einem Schwert Blutungsschaden bei ihrem Ausweichmanöver aus, und ihr Tornado-Schlag verursacht Flächenschaden. Belit benutzt besonders gerne Bögen und kann so auf der Flucht noch schießen. Pallentides hingegen ist der Tank der vier und betäubt oder unterbricht seine Gegner.

Kein Glück? Pech gehabt!

Damit sind die Grundeigenschaften der Charaktere schon recht solide, kommen aber erst mit entsprechender Ausrüstung zur Geltung. Und genau das ist so eine Sache bei Conan Chop Chop. Denn wenn wir kein Glück haben und die richtigen Gegenstände finden, ist unser Durchlauf früher oder später zum Scheitern verurteilt. Dem entgegen steht natürlich ein glücklicher Durchlauf, bei dem wir die besten Gegenstände finden und einfach alles problemlos niedermähen. Sollten wir kein direktes Beuteglück haben, können wir noch unser erwirtschaftetes Geld im Dorfzentrum am Anfang oder bei Händlern in den Level ausgeben. Doch auch hier kann es natürlich dazu kommen, dass diese einfach nicht die Gegenstände im Angebot haben, die wir bräuchten oder uns wünschen würden.

Die eigentliche Prämisse des Spiels besteht aber eigentlich darin, mit (mehreren) Freunden zu spielen, immerhin haben bis zu drei Freunde Platz. Denn im Verbund richten wir deutlich mehr Schaden an und können taktischer vorgehen. Das ist nicht nur sehr erleichternd, sondern macht auch durchaus viel Spaß. Alleine können wir das Spiel auch durchspielen, es ist aber deutlich herausfordernder.

Kontrastreiche Optik

Die Geschichte von des Titels ist zwar nicht die ausgefeilteste und wird auch nicht sonderlich packend oder atmosphärisch erzählt, dennoch ist sie für diese Art Spiel mehr als sinnvoll. Zudem ist es schön, dass sich hier nicht alles sonderlich ernst nimmt, immerhin haben Conan und seine Gefährten einen lustig-cartoonhaften Look, was im totalen Kontrast zu ihren eigentlichen Charakteren steht. Hier ist alles eine Nummer niedlicher, als wir das von einem Conan-Spiel wahrscheinlich erwartet hätten. Die Ausrüstungsgegenstände spielen zudem immer wieder auf das Universum an, die Fans sehr wahrscheinlich schätzen und das kleine i-Tüpfelchen darstellen.

Fazit

Conan Chop Chop war anfangs zwar nur als Scherz gedacht, doch es muss sich keinesfalls verstecken. Wir sind froh, dass der Titel am Ende doch entwickelt wurde, denn er bietet ein echt spaßiges und kurzweiliges Erlebnis. Gerade mit Freunden entfaltet sich das cartoonige Hack-and-Slash-Rogue-lite zu einem Hit, bei dem man sich auch prima gegenseitig hassen kann. Immerhin kommt es auf Teamwork an, und das bietet immer Raum für freundschaftlichen Hass. Dass wir immer mehr Gegenstände und Verbesserungen freischalten können, ist typisch für das Genre und sinnvoll integriert. Etwas ärgerlich ist es, dass wir nur durch das Ableben Erfahrungspunkte verdienen, was im Gesamtbild aber dennoch sinnvoll ist. Es kann etwas frustrierend sein, wenn wir weit gekommen sind und dann wieder von vorne anfangen müssen, aber so ist das eben. Conan Chop Chop macht vieles richtig – und es macht Laune!

Der Review-Key wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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