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Horizon Forbidden West im Test: Besser als Zero Dawn?

Endlich ist Horizon Forbidden West erschienen, doch kann der Nachfolger wirklich Zero Dawn übertrumpfen? Wir verraten es euch!

Fünf Jahre nach Zero Dawn ist der Nachfolger, Horizon Forbidden West, endlich erschienen. Das Entwicklerstudio Guerilla Games hatte damals bewiesen, dass sie auch große Open-World-Spiele können, und nicht nur gut inszenierte Shooter á la Killzone. Kein Wunder also, dass sie sich an einen Nachfolger machten, der am 18. Februar 2022 auf den Markt kam. Die große Frage, die sich nun alle stellen ist, ob es auch mit dem Vorgänger mithalten oder ihn sogar übertrumpfen kann. Wir sind erneut in die Rolle von Aloy geschlüpft und verraten euch in unserem Test, ob die Maschinen-Dino-Jagd immer noch so viel Spaß macht, oder nicht.

Wie war das nochmal?

Die Handlung von Horizon Forbidden West schließt an die von Zero Dawn an. Allerdings nicht nahtlos, denn es sind fünf Monate ins Land gezogen, in denen sich Aloy durch das Land geschlagen hat. Sie ist auf der Suche nach einer Sicherungskopie von GAIA, dem Terraforming-Programm. Das ist ihre einzige Hoffnung gegen die rote Plage, die das Land zerstört. Doch bisher hat sie in ihrem Heimatland keinen Erfolg gehabt, bekommt aber einen Hinweis darüber, dass sie im verbotenen Westen fündig werden könnte. Und dort beginnt auch das eigentliche Abenteuer Aloys.

Wenn ihr euch nicht mehr so ganz an die Ereignisse des ersten Teils erinnert, könnt ihr trotzdem problemlos ohne Vorbereitung in den Nachfolger starten. Denn noch bevor ihr die rothaarige Protagonistin steuert, fasst euch das Spiel noch einmal grob die Ereignisse zusammen und ihr erfahrt, dass das Projekt Zero Dawn die letzte Rettung der Menschheit war und verschiedene künstliche Intelligenzen im Zusammenspiel dafür sorg(t)en, dass die Erde noch existiert. Die Schlüsselrolle spielt dabei GAIA.

Greifhaken & Gleitschirm

Und schon früh im Spiel fällt uns auf, dass Guerilla Games am spielerischen Teil gar nicht so viel verändert haben. Das ist aber auch nicht negativ gemeint, denn das Gameplay war schon im Vorgänger sehr gut, sodass hier nicht wirklich viel hätte verändert werden können, ohne, dass es einen Einfluss gehabt hätte. Und vielleicht wäre es dann sogar schlechter. Doch ganz stagniert ist das Ganze nicht, sondern es wurden ein paar kleinere Erweiterungen eingebaut.

Eine Erweiterung ist der Greifhaken, den wir schon am Anfang des Spiels erhalten. Damit kann sich Aloy an bestimmten Punkten einhaken und Durchgänge öffnen oder Objekte bewegen. Dadurch können wir uns noch glaubhafter und besser durch die Welt bewegen, indem wir uns einfach neue Pfade öffnen oder bestimmte Balken zu unseren Gunsten bewegen. Auch neu ist der Gleitschirm, der für eine deutlich dynamischere Fortbewegung sorgt. Damit können wir nämlich auch aus großen Höhen springen, ohne den virtuellen Tod fürchten zu müssen. Wie der Name schon sagt, gleiten wir durch die Luft.

Neue Maschinen und Fähigkeiten

Zum grundlegenden Gameplay gehören aber nicht nur Aloys Möglichkeiten und Ausrüstungsgegenstände, sondern auch die Maschinen. Eigentlich *das* zentrale Thema des Spiels, neben Projekt Zero Dawn und Aloy. Die neuen Maschinentypen erweitern das Repertoire und die Welt sinnvoll und biete zudem spannende Kämpfe. Zu den neuen Maschinen gehören unter anderem Schlangen, Elefanten, Affen und Velociraptoren. Auch hier braucht ihr gegen jeden Gegnertypen eine andere Strategie, um siegreich aus den Begegnungen hervorzugehen. Manchmal sind es Elemente, mit denen ihr die Bauteile treffen müsst, manchmal reicht es einfach Schwachpunkte zu treffen und Schaden zu verursachen.

In den Kämpfen hilfreich sind auch die neuen Fähigkeiten. Der neue und erweiterte Fähigkeitenbaum fügt sich sinnvoll ins Spiel ein und unterteilt jetzt noch besser die verschiedenen Typen und Spielstile. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Bäume, in denen wir bis zu 129 Punkte investieren können. Dabei sind passive und aktive Fähigkeiten sowie neue spezielle Fähigkeiten, die den Unterschied in Kämpfen machen können. Euer wichtigstes Utensil ist dabei aber nach wie vor der Bogen. Ohne den geht nichts.

Sammeln, sammeln, sammeln

Apropos. Ohne Sammelaufgaben und sammelbare Gegenstände kommt scheinbar kaum ein Open-World-Spiel herum, so auch Horizon Forbidden West nicht. Wie bereits im ersten Teil können wir auch hier beispielsweise metallische Blumen sammeln, die in der ganzen Welt versteckt sind. Ebenfalls zurück ist die Not, Ressourcen zu sammeln, damit wir unsere Beutel verbessern können, um mehr Munition oder Gegenstände zu tragen. Das ist sehr nervig, denn mittlerweile kann unser Inventar nicht mehr wirklich voll sein.

Haben wir eine „ausreichende“ Anzahl von bestimmten Gegenständen im Inventar, schickt das Spiel überflüssige Materialien direkt in den Vorrat, den wir in jeder Stadt nutzen können. Immerhin lassen sich die verschiedenen nötigen Ressourcen auf der Weltkarte anzeigen, sodass wir nicht unbedingt lange suchen müssen, bis wir das nötige Material finden. Das macht das Ganze zwar geringfügig weniger nervig, ganz nimmt es dieses Gefühl aber nicht raus. Schade. 

Wunderschöne Optik!

Was wiederum sehr gut gelungen ist, ist die Optik. Bereits Zero Dawn konnte mit der wunderschönen Optik überzeugen, doch die des Nachfolgers ist noch einmal deutlich besser und ansprechender. Vor allem die Landschaften sind immer wieder eine Augenweide, gerade, wenn wir weitläufige Gebiete überblicken und die Sonne in einem guten Winkel steht. Doch nicht nur die Landschaften, auch die Gesichter und Animationen der Charaktere haben einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. So sind die Mimiken und Bewegungen der Charakter sehr real geworden.

Zusammen mit den gut vertonten Charakteren und Dialogen kommen immer wieder emotionale Gespräche zustande, die uns in ihren Bann ziehen. Hier passt einfach alles zueinander. Auch der Soundtrack und die Geräusche untermalen die Atmosphäre exzellent.

Grafik- und Performance-Modus

Dabei spielt es übrigens keine Rolle, für welchen Modus ihr euch auf der PlayStation 5 entscheidet. Sowohl der Leistungs-, als auch der Grafik-Modus sind sehr gelungen. Wobei wir beim Grafik-Modus keine gravierenden Unterschiede festgestellt haben, bis auf die geringere Framerate. Dafür läuft Horizon Forbidden West im Leistungs-Modus mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde, ohne bei der Optik Einbußen zu machen.

Ansonsten profitiert das Spiel natürlich auch von der besseren und schnelleren Hardware der PlayStaion 5. Das merken wir vor allem bei den Ladezeiten, die kaum vorhanden sind. War das Schnellreisen bei Zero Dawn noch eher nervig und weniger „schnell“, ist es bei Forbidden West in wenigen Sekunden erledigt. Ein deutlich entspannteres Erlebnis!

Fazit

Bei Horizon Forbidden West haben die Entwickler*innen von Guerilla Games vieles richtig gemacht, wenn auch nicht alles. So haben sie bei den Sachen, die schon im ersten Teil gut waren, sinnvolle Ergänzungen durchgeführt. So beispielsweise bei dr Fortbewegung, die durch den Greifhaken und den Gleitschirm dynamischer und einfacher wird. Auch der erweiterte Fähigkeitenbaum mit aktiven und passiven Fähigkeiten ist eine gute Ergänzung zum Kampf und Aloys Skills. Ebenso ist die Optik noch einmal schöner ausgefallen als noch bei Zero Dawn, das sehen wir vor allem bei den Gesichtern und Bewegungen der Charaktere. Lediglich die Thematik der Sammelgegenstände ist noch ähnlich schwierig. Zwar ist es nun leichter, die benötigten Ressourcen zu finden, doch nervt es trotzdem, die Beutel vergrößern zu müssen. Gerade, weil es indessen durch den Vorrat kein begrenztes Inventar mehr im eigentlichen Sinne gibt. Wie dem auch sei, ist Forbidden West ein gelungener Nachfolger, der zu den Must-haves für Besitzer einer PlayStation gehört.

Der PlayStation 5-Key wurde uns freundlicherweise von Sony Interactive Entertainment Europe zur Verfügung gestellt.

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