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Land of the Vikings im Early-Access-Test

Land of the VIkings ist ein kürzlich in den Early Access gestartete Siedlungssimulation, die uns hoch in den Norden zu den Wikingern schickt.

In Land of the Vikings kümmern wir uns als Jarl um unsere eigene Siedlung und sorgen dafür, dass die Einwohner:innen die Winter überleben. Entwickelt wurde das Ganze von Laps Games, um den Vertrieb kümmert sich Iceberg Interactive. Der Publisher hat zuletzt beispielsweise „King of Retail“ vertrieben, das einige von euch sicherlich von den Content Creator:innen eurer Wahl kennen. In Land of the Vikings verschlägt es uns allerdings in den rauen Norden, zu den Wikingern. Wir haben uns den Early-Access-Titel einmal anschauen dürfen und verraten euch unseren Eindruck!

Ein Jarl sollt ihr sein

Bei Land of the Vikings treten wir als Anführer einer Siedlung, dem sogenannten Jarl, auf und kümmern uns in dieser Position um alles, was eine Siedlung benötigt. Dazu gehört natürlich das Wachstum, aber auch das Wohlbefinden der Bevölkerung. Dabei werden wir aber immer wieder indirekt vor Entscheidungen gestellt, wie wir mit Problemen, die anfallen, umgehen. Einerseits müssen wir schauen, dass unsere Einwohner:innen genug Essen haben, um auch im Winter über die Runden zu kommen. Andererseits wollen wir natürlich auch die Wirtschaft ankurbeln und Industrien etablieren, brauchen aber Kleidung, damit die Leute nicht frieren.

Ihr seht schon, es ist schwierig, wirklich genug von allem zu bekommen, das wir benötigen. Doch genau das macht doch auch den Reiz aus. Immerhin starten wir am Anfang nur mit wenigen Baumaterialien, die wir für Gebäude benötigen. Damit können wir die ersten Produktionsstätten und Häuser errichten, um eine ordentliche Grundlage zu bekommen. Also schicken wir diese ersten Leute zum Sammeln von Holz und Stein, um weitere Gebäude hinzuzufügen. Die grundlegenden Materialien können dann noch weiter verarbeitet werden, um so fortschrittlichere Gebäude zu errichten. Die neuen Einrichtungen müssen dann wiederum von weiteren Einwohner:innen besetzt werden, und so weiter, und so fort. Der typische Gameplay-Loop eben.

Mikromanagement

Land of the Vikings lebt also, ähnlich wie andere Genre-Vertreter, vom Mikromanagement. Hier geht es vor allem darum, die Arbeiter:innen sinnvoll einzuteilen und keinen Leerlauf in Berufen zu erzeugen. Es ist beispielsweise sinnfrei, Bauern im Winter eingeteilt zu haben, da die Felder nicht bestellt werden können. Die Arbeitskraft können wir dann demnach woanders besser gebrauchen. Hinzukommt, dass unsere Leute Werte wie Intelligenz oder Stärke besitzen, die sich darauf auswirken, wie effektiv sie in manchen Rollen sind. Demnach ist jemand mit einem hohen Stärkewert ein prädestinierter Holzfäller, oder jemand mit einem hohen Wert in Glück kann besonders gut auf Tier-Herden aufpassen.

Neben der Nahrung und den Baumaterialien gibt es aber noch eine wichtige Währung im Spiel: Silber. Geld brauchen wir natürlich, damit wir Waren auf dem Markt handeln können, oder um Straßen oder Dekorationen bauen zu können. Straßen geben den Leuten wie gewohnt einen Bonus auf ihre Bewegungsgeschwindigkeit, während Dekorationen für Buffs sorgen können. Gerade der Handel wird im späteren Spielverlauf immer wichtiger, daher solltet ihr immer genug Silber haben!

Esset und wärmet euch

Silber mag zwar sehr wichtig sein, doch gibt es etwas, das noch wichtiger und essenzieller ist, als das: Nahrung. Ohne Essen können wir unsere Siedlung nicht lange aufrechterhalten und keine Bewohner:innen versorgen. Demnach sollten wir dafür sorgen, dass wir genug Nahrung sammeln. Dies geschieht auf verschiedene Arten, beispielsweise mit Fischern, Sammlern oder Jägern. Aber auch Feldern, wie eben schon angesprochen. Die rohe Nahrung wird in Mahlzeiten umgewandelt, die die Leute dann konsumieren können.

Sollten wir es nicht schaffen, einen stabilen Vorrat aufrechtzuerhalten, kann es passieren, dass die Zufriedenheit unserer Wikinger sinkt und letzten Endes verhungern unsere Leute. Das ist selbstverständlich das Letzte, das wir wollen! Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Winter, da es in der kalten Jahreszeit keine Möglichkeit gibt, die Felder zu bewirtschaften oder Beeren und Pilze zu sammeln. Neben Verpflegung sollten wir aber auch für genügend Brennholz sorgen, damit die Hütten muckelig warm sind. Etwas schade ist jedoch noch, dass sich die Jahreszeiten, bis auf den Winter, kaum voneinander unterscheiden. Frühling, Sommer und Herbst ähneln sich viel zu sehr, ohne, dass sie sich großartig abheben. Da Land of the Vikings aber noch im Early Access ist, kann sich hier sicherlich noch etwas tun. 

Euer Glück ist unser Glück

Auf die Bedürfnisse sollten wir auch definitiv achten, denn wenn die Zufriedenheit sinkt, ist das nicht bloß ein Wert, der sich verändert, sondern es hat Auswirkungen. Wenn Bedürfnisse nicht erfüllt werden, bekommen wir Probleme mit schlechten Ereignissen, die Leute wandern aus oder, im schlimmsten Fall, werden wir als Jarl einfach abgesetzt… Je mehr Leute wir dabei in der Siedlung haben, desto größer ist auch unser Ruhm, der ein Indikator für die Berühmtheit des Dorfes ist. Doch nicht nur Einwohner:innen erhöhen den Ruhm, sondern auch Zufallsereignisse und das Erfüllen von kleineren Zielen steigert diesen.

Und Ruhm wollen wir haben! Denn damit bekommen wir Punkte, die wir in den Baum des Lebens investieren können. Das ist in Land of the Vikings der „Technologiebaum“, bei dem wir verschiedene Gebäude, Produktionsketten und  Mechanismen freischalten können, aber auch andere Vorteile wie Produktivität der Siedler:innen. Der Baum des Lebens ist ebenfalls sehr essenziell für unsere Siedlung! 

Schlimme KI

Die noch fehlende Abwechslung bei den Jahreszeiten ist aber noch lange nicht das einzige Problem, das Land of the Vikings mit sich herumträgt. Vor allem die Benutzeroberfläche ist aktuell einer der größten Kritikpunkte, die wir haben. Zum einen sieht sie nicht besonders ansprechend aus, zum anderen fehlen aber auch wichtige Ressourcen in der Übersicht, die wir sofort im Auge haben sollten, es aber nicht können. Als Beispiel wäre da das Brennholz, das, wie angesprochen, besonders im Winter wichtig ist. Leider sehen wir den Vorrat erst, wenn wir eines der entsprechenden Produktionsgebäude anklicken.

Ansonsten traten bei unserem Anspielen noch einige andere, kleinere Fehler auf, wie Tooltipps, die erst nach mehrmaligem Anklicken verschwunden sind. Ein größeres Problem stellt aber noch die KI dar, die immer schlimmer wird, je größer die Siedlung wird. Die Bewohner:innen fangen irgendwann an, ziellos in der Gegend herumzuwandern und brauchen entsprechend Ewigkeiten, um ihre Aufgaben zu erledigen. Das allgemeine Spieltempo ist schon recht langsam, doch dieses Verhalten zögert alles noch weiter in die Länge. Schade. Hier muss definitiv noch nachgebessert werden!

Nerviges Mikromanagement

Auch das Mikromanagement nimmt mit dem Wachsen der Siedlung zu, was früher oder später dazu führt, dass es sich mehr nach Arbeit, als nach einem Spiel anfühlt. Aktuell fehlt leider noch eine Möglichkeit, das Management zumindest teilweise zu automatisieren. Besonders mühsam ist es, herauszufinden, in welchem Gebäude ein/e Siedler:in das Zeitliche gesegnet hat. Zusätzlich sind noch ein paar der Ereignisse Spaß-raubend. Nach einem Erdbeben kann zum Beispiel die Hälfte der Siedlung dem Erdboden gleich gemacht werden, aber dafür steigt der Ertrag der Landwirtschaft. Danke …

Zu guter Letzt lässt auch die Optik von Land of the Vikings zu wünschen übrig. Wir wollen nicht sagen, dass es besonders hässlich ist – auf keinen Fall! Allerdings gehört es auch nicht zu den schönsten Spielen, die wir in der letzten Zeit gesehen haben. Das ist wohl Geschmackssache.

Fazit

Aktuell besitzt Land of the Vikings noch viel Potenzial, das langfristig genutzt werden kann, damit es sich zu einem City-Builder entwickelt, der mit größeren Namen mithalten kann. Aktuell ist es aber noch ein weiter Weg bis dahin und es müssen noch einige Probleme aus der Welt geschaffen werden. Besonders die KI frustriert mit zunehmender Spielzeit sehr. Wir sind aber zuversichtlich, dass die Entwickler:innen die Early-Access-Phase sinnvoll nutzen werden. Die Basis ist gut und macht Spaß, jetzt kommen die Feinheiten!

Der Review-Key für den PC wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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