Core Keeper vermischt verschiedene Ansätze und kreiert ein Sandbox-Survival-Spiel in Pixeloptik. Ergibt diese Mischung denn auch Sinn?
Core Keeper ist bei weitem nicht das erste Sandbox-Survival-Spiel, aber es verfolgt einen neuen Ansatz und vermischt verschiedene Genre-Vertreter. Das, was wohl am ehesten auffällt, ist die Tatsache, dass wir uns durchgehend unter der Erde befinden. Dadurch müssen wir uns von vornherein an die Dunkelheit gewöhnen, die wir durch das Nutzen von Fackeln erhellen können. Dennoch bekommen wir nicht sonderlich viel, um nicht zu sagen kein, Tageslicht zu sehen. Am ehesten lässt es sich wohl als Terraria mit Vogel-Perspektive, gemischt mit Elementen aus Valheim und Forager sowie vom Stil her Stardew Valley, beschreiben. Dass das nicht nur einfach eine wahllose Aneinanderreiehung bekannter Titel ist, zeigt der Erfolg des Spiels. Denn in den ersten zwei Wochen konnten bereits über 500.000 Einheiten verkauft werden. Ist der denn auch gerechtfertigt?
Tief unter der Erde
Bei Core Keeper sind wir in einem Wald auf Expedition, bis wir ein mysteriöses Objekt sehen. Das zieht uns so sehr in seinen Bann, dass wir es berühren wollen. Der Boden stürzt ein und wir finden uns tief unter die Erde, in eine prozedural generierte, schier endlose Höhle wieder. So startet unsere Reise, eine Reise auf der Suche nach einem geheimnisvollen Relikt. Dabei finden wir nicht nur nützliche Ressourcen und Schätze, sondern auch Kreaturen, die die Suche behindern. Dazu gehören beispielsweise Schleime, große Maden oder riesige Boss-Insekten.
Um zu überleben, müssen wir in erster Linie Nahrung beschaffen. Dazu müssen wir die düstere Spielwelt durchstreifen und nach möglichen Ressourcen durchsuchen. Das Problem: Die meiste Zeit sind wir von Wänden umgeben, in die wir Löcher hauen müssen, um Beute oder Ressourcen zu finden, die wir benötigen. Um für Nahrung zu sorgen, finden wir beispielsweise Saaten, die wir selbst in die Erde pflanzen können und an einem Kochtopf weiterverarbeiten. So stellen wir die Versorgung sicher.
Findet die Erze!
Doch wir finden nicht nur Pflanzen und Pilze, die unsere Nahrungsversorgung sicherstellen, sondern auch einen Haufen anderer Ressourcen. Dazu gehören beispielsweise ganz normale und in Mengen vorkommende Rohstoffe wie Dreck oder Sand, aber auch etwas seltenere wie Erze. Diese Erze sind gerade am Anfang ziemlich wichtig, da wir ohne sie nicht weiterkommen. In einem Schmelzofen verarbeiten wir die Erze zu Barren, die wir dann wiederum für vieles andere benutzen müssen.
Denn mit den Erzen stellen wir besseres Werkzeug her oder bauen verschiedene neue Arbeitsstätten, mit denen wir wiederum bessere oder fortschrittlichere Sachen herstellen können. Am Anfang sind das vor allem die angesprochenen Werkzeuge, aber auch Schwerter und Rüstungen. Mit und mit schalten wir auch Gegenstände frei, die uns bei der Erkundung der schier endlosen Höhle dienen und helfen uns zurechtzufinden. Vorbereitung ist in Core Keeper so ziemlich alles.
Vorbereitung ist alles
Das merken wir vor allem in den Bosskämpfen, die schon etwas knackiger sind. Daher sollten wir uns auf diese auch ausreichend vorbereiten. Die möglichst beste Rüstung schmieden, mit einem oder mehreren Schwertern und anderen Gadgets ausrüsten und natürlich Items zum Heilen oder buffen einpacken. Zwar sind diese Bosskämpfe durchaus knackig, aber nicht unfair oder unnötig schwer. Dennoch stellen sie einen guten Kontrast zwischen dem sonst eher auf Casuals ausgerichteten restlichen Gameplay.
Beim Aufbau unserer Basis kommen uns zwar immer mal wieder ein paar Gegner in die Quere, die sind allerdings keine große Herausforderung und haben uns nichts entgegenzusetzen. Der Basisbau ist auch eines der zentralen Systeme im Spiel, denn „Zuhause“ haben wir alles, was wir brauchen. Licht, Sicherheit, gelagerte Ressourcen und die Möglichkeit, einfach mal durchzuatmen. Gerade im späteren Verlauf schalten wir noch einige Gegenstände frei, die uns die Arbeit entweder erleichtern oder abnehmen.
Fertigkeiten und Klassen
Das einfache, aber doch sehr sinnvoll umgesetzt Fertigkeitssystem in Core Keeper erleichtert uns das Leben ebenfalls. Denn je mehr wir eine Tätigkeit wie Rennen oder Bergbau ausführen, desto mehr Punkte sammeln wir in diesem Bereich. Haben wir genug Punkte gesammelt, bekommen wir in diesem Fertigkeitenbaum einen Punkt gutgeschrieben, den wir für Fähigkeiten einlösen können. Beispielsweise können wir so beim Bergbau den Schaden, den wir mit unserer Spitzhacke machen, erhöhen. Dadurch lassen sich Wände und Rohstoffe einfacher abbauen.
Bevor wir ins Spiel starten, können wir außerdem eine Startklasse wählen, die uns Boni auf bestimmte Bereiche bietet. Als Koch bekommen wir recht fix einen Kochtopf sowie ein paar Pilze, die uns den Start etwas erleichtern. Doch kochen ist auch an sich eine wichtige Aufgabe, die uns das Überleben sichert. Sie senkt nicht nur den Hunger, den unser Charakter verspürt, sondern kann uns auch heilen oder andere Boni verschaffen.
Stimmige Atmosphäre
Dadurch bietet Core Keeper mehr Tiefgang, als wir anfangs gedacht hätten. Auch, wenn das Spiel auf den ersten Blick recht simpel wirkt – und viele Aspekte an sich auch simpel sind – gibt es doch noch viel mehr zu entdecken. Mit und mit schalten wir immer mehr frei und es entfalten sich mehr Möglichkeiten, die wir nutzen können. Gerade in Anbetracht unserer Basis und was wir mit oder in ihr noch machen können.
Zu diesem Eindruck führt womöglich auch der Pixel-Art-Stil, der etwas simpel wirken kann. Dennoch ist dieser konsequent gut umgesetzt und führt zu einem flüssigen Spielgefühl, das vom Sounddesign und der musikalischen Untermalung unterstützt wird. Die Atmosphäre wird immer aufrechterhalten und nicht selten kommt es vor, dass Feinheiten entdecken, die uns sehr gefallen.
Fazit
„Core Keeper baut auf einem recht repetitiven Grind auf, der sich aber nicht so anfühlt, als würde man dauernd dasselbe tun. Durch die abwechslungsreichen Ressourcen und Möglichkeiten, die sich nach und nach auftun, wurde ich immer und immer wieder überrascht. Auch das Klassen- und Fertigkeitensystem sind überraschend ausgewogen und sinnvoll ins Spiel integriert. Die Bosskämpfe sind zwar durchaus eine kleine Herausforderung, aber nichts, woran man lange oder oft scheitern sollte. Durch den Basisbau erschaffen wir uns immer wieder eigene Dungeons, bei denen wir mehr oder weniger selbst bestimmen, was mit ihnen passiert. Ich bin, trotz Early-Access-Phase, sehr positiv überrascht und es freut mich, die weitere Entwicklung beobachten zu dürfen. „
Der Review-Key wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.