Bisher ging man davon aus, dass der neue Streaming-Service Google Stadia eine Art Netflix für Gamer wird. Doch dem ist nicht so.
Was bei der Präsentation von Google Stadia noch vielversprechend klang, verliert mit der Zeit und weiteren Informationen immer mehr an Reiz. Denn bisher gab es keine wirklich konkreten Aussagen dazu, wie der Streaming-Service eigentlich funktionieren wird und wie das Handling der Spiele abläuft. Da nichts Gegenteiliges behauptet wurde, gingen viele davon auss, dass es sich hierbei um ein „Netflix für Gamer“ handeln wird. Man abonniert also den Service und bekommt, solange das Abonnement aktiv ist, Zugriff auf alle Inhalte. Ähnlich handhaben die Publisher das ja mit ihren Services bereits selbst.
Doch Pustekuchen. Wer bei Stadia ein Spiel streamen will, muss es vorher für den Vollpreis erwerben. Auch, wenn er ein aktives Abo inne hat, das ihn 10 Euro pro Monat kostet. Der Chef des Services, Phil Harrison, äußerte sich in einem Interview nun etwas verdutzt, als man ihn fragte, ob man den vollen Preis für Spiele bezahlen muss. Er wisse nicht warum sie günstiger sein sollten. Immerhin biete man die Möglichkeit, komplett unabhängig von Plattform und Hardware jeden Bildschirm in eine potente Spielekonsole zu wandeln. Das alleine wäre schon genug Mehrwert. Doch auch das 4K-Gaming-Streaming mit 60 Bildern pro Sekunde stellte er als deutlichen Mehrwert heraus und, dass man sich keine teure Hardware oder Konsole anschaffen müsse.
Auf Google Stadia werden Spiele also genau so viel kosten, wie Spiele für andere Konsolen. Kostet ein The Division 2 also beispielsweise 50 Euro bei Ubisoft, wird es bei Stadia ebenfalls für 50 Euro angeboten. Einzige Ausnahme ist ein aktives Uplay+-Abo für 15 Euro pro Monat. Hiermit lassen sich alle Ubisoft-Titel bei Stadia streamen, ohne die Spiele nochmal kaufen zu müssen. Pro-Kunden erhalten dafür Zugriff auf einen anwachsenden Pool an kostenlosen Spielen, zu dem Neuerscheinungen nicht explizit dazugehören. Ein großer Dämpfer für die anfangs so vielversprechend klingende Option, wie ich finde.