Mit Gran Turismo 7 ist der nächste Haupttitel der Serie für die nächste Generation verfügbar und er kehrt zu den Wurzeln zurück!
Gran Turismo 7 soll das besser machen, was die Fans beim letzten Ableger der Serie, GT Sport, bemängelt haben. Und zwar wollen sie wieder zurück zu den Wurzeln des Franchises. Dass sie sich daran orientiert haben, haben sie nicht nur gesagt, sondern das merken wir auch. Unter anderem an einer klassischen Kampagne, die nun wieder Teil des Spiels ist. Doch haben die Entwickler*innen das auch zufriedenstellend umgesetzt, oder gibt es etwa deutliche Kritik? Diese Fragen beantworten wir euch jetzt im Rahmen dieses Tests!
Willkommen im Lizenz-Zentrum
Bevor wir uns ans Steuer der großen Maschinen setzen dürfen, müssen wir mit alltäglichen Kleinwagen anfangen. Am Anfang kaufen wir uns ganz traditionell einen günstigen Gebrauchtwagen, mit dem wir dann auch die ersten Rennen bestreiten. Nach und nach schalten wir dann weitere Gebäude und Optionen auf der Weltkarte frei, bis wir am Ende alle Features des Karrieremodus offenbart haben. Zu Beginn sollten wir uns zunächst um das Lizenz-Zentrum kümmern, in dem es verschiedene Fahrprüfungen zu absolvieren gilt.
Dabei können wir uns den Erwerb von Linzenzen für verschiedene Klassen qualifizieren, wobei den Anfang die B-Lizenz macht, für die wir ein bisschen Bremsen üben und generell Grundlagen erlenen müssen. Am Ende des Einmaleins des Motorsports winkt die Super-Lizenz. Für jede Übung selbst können wir verschiedene Medaillen verdienen (Bronze, Silber, Gold) und bekommen sogar hin und wieder einen fahrbaren Untersatz als Geschenk!
Komm zum Café!
Gerade für Neulinge bietet sich das Lizenz-Zentrum als guten Start an, um zumindest ein paar Grundlagen zu verinnerlichen und so etwas vorbereiteter auf die Rennstrecke zu kommen. Doch im Grunde steht es uns frei, was wir zuerst machen wollen. Denn prinzipiell stehen uns unter anderem auch ein paar Einzelrennen gleich von Beginn an zur Verfügung. Ebenfalls dazu gehört das Café, das bei Gran Turismo 7 neu eingeführt wird. Dort finden wir immer wieder neue „Menüs“ mit verschiedenen Aufgaben.
Anhand dieser Missionen können wir uns ein bisschen entlanghangeln und neue Autos erstehen. Das erste Menü, beziehungsweise die erste Aufgabe, besteht darin, drei japanische Frontantriebler zu sammeln und so das erste Menü zu vervollständigen. Insgesamt gibt es davon rund 30 Stück im gesamten Spiel, die etwa 20 bis 30 Stunden des Spiels in Anspruch nehmen. Wir schalten dadurch auch weitere Features, Stationen und die 34 Rennstrecken auf der Weltkarte frei. Für den Kampagnenmodus führt hier also kein Weg dran vorbei.
Musik Rally
Woran uns jedenfalls auch kein Weg vorbei geführt hat ist die „Musik-Rally“ – ein schneller Arcade-Spielmodus mit sechs Herausforderungen. Der Umfang dessen ist daher nicht sonderlich groß, es ist aber eine gern gesehene Abwechslung zum Rest. Hierbei geht es darum, im Takt der Musik festgelegte Checkpoints zu erreichen und zu durchfahren. Währenddessen läuft jedoch ein Timer, weshalb wir fehlerfrei auf der Strecke fahren müssen, um eine Goldmedaille einzuheimsen.
Die zur Verfügung stehenden Songs sind dabei ebenso abwechslungsreich wie der der Modus an sich. So können wir uns beispielsweise zu klassischen Klängen des Royal Philharmonic Orchestra auf die Strecke schwingen, um eine Goldmedaille zu erreichen. Oder wir nehmen den schnelleren Song „Vroom“ von The FaNaTix ft. Idris Elba, Davido, Koffee, Moelogo und Lil TJay. Insgesamt eine sehr coole Idee und Umsetzung – gerne mehr davon!
Eine Ode an die Autokultur
Dass bei Gran Turismo 7 das Automobil als solches im Mittelpunkt steht, wird auch unmissverständlich durch die lange Intro-Sequenz klargestellt. Diese fasst „mal eben“ die komplette Historie des Automobils zusammen und gibt sie wieder. Daran sehen wir auch gut, an wen sich das Spiel in erster Linie richtet: an Auto-Liebhaber und Enthusiasten. Das wird auch nochmal deutlich klarer, wenn wir einen Blick auf die Museumseinträge im Spiel werfen. Wir können zu jedem Modell detaillierte Informationen finden, mit zugehörigem Bildmaterial, Texten und sogar Dokumentationen. Zu jedem der 420 realen Autos und Konzeptwagen.
Wenn uns einer der Wagen sehr gut gefällt, können wir sogar mit jedem Wagen noch ein schönes Foto inszenieren. Dazu stehen uns 2.500 Orte zur Verfügung. Den Wagen können wir dort frei positionieren, die Beleuchtung anpassen und mit verschiedenen Werkzeugen das perfekte Bild kreieren. So kommen nicht nur Spieler*innen auf die Kosten, sondern auch jene, die gerne Bilder in Spielen machen.
Tuning für alle(s)
Ähnlich umfangreich fallen auch die Tuning-Möglichkeiten aus. Im Grunde können wir gefühlt jede einzelne Schraube des Wagens unserer Wahl wechseln. Anfangen bei eigenen Lackierungen oder generell das Anpassen der Optik, bishin zur Optimierung der Performance des Wagens. Ja, wir können sogar die die Farbtemperatur der Scheinwerfer anpassen. Ein umfangreicheres Tuning bietet wohl kein anderes Rennspiel.
Doch nicht nur in der „heimischen“ Garage können wir an unserem Fahrzeug rumschrauben und den Hobby-Schrauber raushängen lassen, sondern auch vor dem Rennstart können wir noch einige Anpassungen vornehmen. Hier dann vor allem am Setup des Fahrzeugs, das wir bis ins kleinste Detail feinjustieren können – wenn wir wollen. Wir stecken da nicht wirklich tief in der Materie drin und sind auch ohne dieses Feintuning gut klargekommen.
Handling & Gefühl
Doch nicht nur im Drumherum macht Gran Turismo 7 einiges her, sondern auch auf der Rennstrecke. Für Neueinsteiger gibt es genügend Fahrhilfen, die sich individuell anpassen lassen, damit jede/r auf seine/ihre Kosten kommt. Dazu gehören beispielsweise das Anzeigen der Ideallinie, einschalten von ABS oder sogar hilfe beim Bremsen. Für erfahrenere Spieler*innen gibt es so viele Freiheiten, wie gewollt, durch das Abschalten sämtlicher Hilfen sowie weiterer Einstellungen. Vom Gefühl her ein spürbarer Schritt nach vorne im Vergleich zu GT Sport.
Dadurch eignet sich der Titel durchaus für beide Arten von Erfahrung in Rennspielen. Jedoch fällt die Fahrphysik nicht ganz so realistisch aus, wie in anderen Genre-Vertretern. Von „unrealistisch“ kann hier allerdings keine Rede sein, andere legen nur noch eine Schippe obendrauf. Das Handling der Wagen bleibt dabei durchgehend nachvollziehbar und auch das Gewicht der Autos ist spürbar. Gerade wenn sich das Wetter ändert, ist ein Veränderung des Fahrgefühls zu spüren.
Die technische Seite
Nicht nur vom Spielerischen, sondern auch vom Optischen kann Gran Turismo 7 überzeugen. So ist die Grafik sehr detailliert und wirkt oftmals fotorealistisch. Dabei sehen wir auch immer wieder, wo der Fokus der Entwickler*innen lag: nämlich auf den Autos. Der Detailgrad der Boliden ist so hoch, dass wir des Öfteren staunen mussten. In Kombination mit den schicken Licht- und Wettereffekten sind wir immer wieder ins Staunen gekommen.
Die Details finden wir aber nicht nur an oder auf den Autos, sondern auch auf der Strecke. Dort können wir sogar den Gummiabrieb der Reifen beobachten. Haben wir während eines Rennens einen Augenblick Zeit und können auf Details achten, sind sogar leichte Vibrationen am Heckspoiler oder anderen Teilen zu erkennen. Wahnsinn! Vor allem auch, weil wir konstant mit 60 Bildern pro Sekunde spielen konnten.
Fazit
„Gran Turismo 7 schafft es, das Franchise vom Gefühl her wieder zurück zu den älteren Teilen zu führen, dabei aber deutlich einen Schritt weiter zu gehen. Der Kampagnenmodus ist durchaus sinnvoll aufgebaut und das Café und die Menüs helfen dabei, einem roten Faden zu folgen und immer mehr, Stück für Stück, freizuschalten. Der Detailgrad der Wagen und die Möglichkeiten, sie nach Belieben anzupassen – sowohl auf als auch neben der Strecke – sind der Wahnsinn. Da schließen sich auch gleich die optischen Effekte und der Detailgrad der Autos an. Auto-Enthusiasten kommen hier voll auf die Kosten. Doch auch weniger passionierte Fans von Automobilen dürften hier ein wahres Paradies finden.„
Der PlayStation 5-Key wurde uns freundlicherweise von Sony Interactive Entertainment Europe zur Verfügung gestellt.