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Moonscars im Test: Düsterer Plattformer

Moonscars, ein unterhaltsamer Action-Plattformer der mit einer wunderschönen Pixeloptik, aber gleichzeitig auch düsteren Themen daherkommt.

Bei Moonscars handelt es sich um einen 2D-Action-Plattformer vom Entwicklerstudio Black Mermaid und vertrieben von Humble Games. Der rasante-Action-Titel erzeugt eine düstere Atmosphäre, die beim ersten Durchspielen durchaus beängstigend und beklemmend wirkt. Dementsprechend dreht sich auch die Geschichte um Themen wie selbstsüchtige Handlungen und deren Konsequenzen. Abgesehen von der düsteren Aufmachung winken uns Jump’n’Run-Elemente, Magie und eine fordernde Erfahrung.

Kryptische Erzählungen

Beim Start in das Spiel wird nicht viel Zeit vergeudet und eine der ersten Dinge, die wir sehen, ist der Tod der Hauptfigur „Grey Irma“. Deren Körper leblos unter dem Sichelmond liegt. Von dort an erfahren wir Stück für Stück mehr von der Geschichte, bei der wir allerdings sehr auf jedes Detail hören müssen, damit wir der Geschichte folgen können. Die Geschichte von Moonscars befasst sich mit Themen wie der Unsterblichkeit und jenen, die vergleichbares suchen.

Dabei wirft sie einen interessanten Blick auf diese, mit ein paar überraschenden Wendungen. Ansonsten gibt es erst später im Spiel größere Enthüllungen zur Geschichte, die wir dann auf jeden Fall verstehen. Die Erzählweise erinnert sehr an die From Software-Titel, die oft sehr kryptisch in ihrer Erzählweise sind. Dennoch fesselt die Geschichte, sodass wir immer wissen wollen, wie es mit unserer Hauptfigur weitergeht.

Verschiedene Gegner

Auf unserer Reise begegnen wir verschiedenen Gegnertypen, welche zu Beginn Standard-Fantasykost sind. So treffen wir auf typische Ritter, die noch die Rüstung tragen, in der sie das Zeitliche gesegnet haben. Davon gibt es zwar ein paar, aber insgesamt herrscht eine große Vielfalt an Gegnertypen im Spiel, die anfangs noch leicht zu bewältigen sind, später aber eine Herausforderung darstellen. Gerade dann, wenn wir gegen mehrere Gegner des gleichen oder von verschiedenen Typen antreten müssen.

Doch da bietet Moonscars genug Möglichkeiten, wie wir auch diese Situationen zu unseren Gunsten bewältigen können. Die meiste Zeit führen wir allerdings das Schwert mit uns, mit dem sich zwei schnelle Angriffe und ein dritter, etwas verzögerter ausführen lässt. Zudem gibt es auch einen aufgeladenen Angriff, der Feinde zurückstoßen kann. Das Zurückstoßen ist besonders nützlich, wenn wir die Gegner damit in spitze Stacheln an Wänden oder in Gruben stoßen können.

Spezialangriff

Im Verlauf des Spiels erhält Grey Irma allerdings auch noch einen Spezialangriff mit einer größeren Waffe, der uns verschiedene Boni auf Angriff oder verschiedene andere Fähigkeiten gibt. So können wir mit dem großen Hammer beispielsweise Feinde kurzzeitig betäuben oder sie mit dem Speer verlangsamen. Andere wiederum können Blutungen oder deutlich mehr Schaden als die normalen Angriffe verursachen.

Doch Obacht, während wir die Spezialangriffe auslösen, können uns die Gegner angreifen und treffen, sodass wir erstmal lernen müssen, wann wir die schweren Schläge einsetzen können – und wann wir das lieber lassen. Merken wir aber noch zeitig, dass wir gerade im falschen Moment einen Spezialangriff auslösen wollen, können wir diesen mit einem Dash abbrechen. Der ist besonders nützlich, wenn sich viele Gegner um uns herum befinden.

Dash!

Dabei hat der Dash auch einige Vorteile inne, wie beispielsweise, dass es zum Beginn keine Animation gibt, wir währenddessen unverwundbar sind und er sich nach dem Einsatz schnell wieder erholt. So können wir uns schnell in oder aus Gefahrenzonen wieder hinausbegeben. Auch zum Fortbewegen in der Welt können wir diesen nutzen, um Plateaus zu erreichen, die mit normalem Springen unerreichbar scheinen.

Für alle Parade-Profis gibt es auch hier eine solche Möglichkeit. Drücken wir im richtigen Moment, weichen wir dem gegnerischen Schlag aus und schlagen selbst zu. Allerdings ist hier das Zeitfenster sehr klein, weshalb es wirklich perfektes Timing erfordert. Trotz dessen sind die Kampfsysteme einfach zu verstehen und für jeden Spielstil ist etwas dabei.

Wuchtige Nahkampfangriffe

Die wuchtigen Nahkampfangriffe und -fertigkeiten verursachen schon einiges an Schaden, jedoch geht es noch eine Stufe höher: Zaubersprüche. Wir beginnen mit einer kleinen Auswahl, wie einem magischen Ball, den wir geradeaus schießen können, oder unser Schwert in Gift zu tränken. Mit dem sammelbaren Knochenstaub können wir in mehr Zaubersprüche investieren und diese freischalten, dazu gehört beispielsweise die Fähigkeit, Leichen unserer Gegner explodieren zu lassen – der Totenbeschwörer wäre stolz auf uns!

So mächtig diese auch sind, so schwierig ist es manchmal sie wirken zu können. Durch die lange Wirkzeit können wir die meisten Zaubersprüche nicht einfach nebenbei wirken, wenn wir gegen mehrere Gegner gleichzeitig kämpfen. Daher verlangt es Vorausplanung von uns, wie wir den nächsten Kampf angehen. Bekommen wir aber mal so einen Zauberspruch durch, wendet sich das Blatt schnell zu unseren Gunsten. Vor allem lassen sich durch diese auch manche Bosse „cheesen“. 

Dunkle Farbpalette

Bei der Optik setzt das Entwicklerstudio auf eine 2D-Pixelgrafik, die sich durch das gesamte Spiel, von den Charakteranimation bis hin zu den Zwischensequenzen, zieht. Dabei umfasst die Farbpalette nur wenige unterschiedliche Farbtöne, sodass sich das Spektrum von blutigen Rottönen bis zu tiefem Schwarz bewegt. Wirkliche Ausreißer daraus gibt es nicht.

Das bricht dem grafischen Design aber keine Ecke aus der Krone, ganz im Gegenteil, die Aufmachung und Betonung der dunklen Farben passt perfekt zum Thema, dem sich der Titel widmet. Immerhin ist der Großteil der Schauplätze im Spiel zu Schlachtfeldern geworden, bei denen wir auf Stacheln aufgespießte Leichen oder verschiedene  abgetrennte Extremitäten vorfinden.

Optische Varianz der Bosse

So trägt das dunkle Farbdesign natürlich auch dazu bei, die Welt glaubhaft mit furchterregenden Kreaturen zu befüllen. So tragen die Farben dazu bei, dass wir den Kreaturen glauben, dass sie finstere Beweggründe antreibt und Grey Irma nach dem „Leben“ dürsten. Dabei gibt es aber nicht nur fiese Monster, sondern auch Fußsoldaten, wie wir sie in jedem Fantasy-Spiel vorfinden. Dennoch wirkt jeder Gegner auf seine eigene Art bedrohlich und böse.

Dem schließen sich auch die Bosse in Moonscars an, die sich auch in ihrer optischen Darstellung arg unterscheiden können. Während manche nur halb so groß sind wie unsere Hauptfigur, füllen andere nahezu den gesamten Bildschirm aus. Dennoch verkörpern sie schon rein optisch das pure Böse und wirken bedrohlich auf uns – was sie spätestens auch sind, wenn sie uns mit ihren Angriffen treffen.

Passender Soundtrack

So düster wie die Optik ist auch die Musik des Spiels. Zwar sticht keiner der Titel so heraus, wie andere denkwürdige Titel klassischer Titel, dennoch passt die Musik zum Rest des Titels. Neben ein paar Orchesterstücken sind auch Schlagzeug- und Bass-Klänge dabei, die vor allem ihren Einsatz in Bosskämpfen finden. Sound-technisch fügen sich die Stücke so nahtlos in die Dunkelheit des Spiels ein.

Fazit

Oberflächlich lässt es sich durch die manch schwierige Design-Entscheidungen und das doch fordernde Gameplay mit den Dark Souls-Titeln vergleichen, schafft es aber später seine eigene Identität zu entwickeln. Insgesamt ist Moonscars ein wunderschönes und düsteres Spiel mit einem interessanten Ansatz, das aber für Souls-Veteranen keine Herausforderung darstellt. Das Erstlingswerk von Black Mermaid kann sich sehenlassen und ist eine deutliche Empfehlung für Leute, die bereits Spaß an Dead Cells oder ähnlichen Titeln hatten.

Der Review-Key für die PlayStation 5 wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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