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Helldivers 2 im Test: Demokratie für die ganze Welt!

In Helldivers 2, einem Koop-Third-Person-Shooter, bringen wir dem Universum Demokratie und befreien es von nervigen Bugs (Käfern)!

In Helldivers 2 stehen drei Punkte besonders im Fokus: Demokratie, Käfer und Koop. Denn die Bürger in der Welt des Spiels leben alle in einer „vorbildlichen“ Demokratie, die mit großer Sicherheit nicht von Amerika inspiriert wurde… oder doch? Jedenfalls überrennen eines Tages außerirdische Käfer das Universum und rufen so die namensgebenden „Helldivers“ (zu dt. Höllentaucher) auf den Plan. Diese trotzen Käfern und bringen ihnen Demokratie, sodass die US Army sicherlich stolz auf sie wäre! Dennoch gab es vor allem zur Veröffentlichung noch einige Probleme. Ob der Titel am Ende dennoch überzeugen kann, verraten wir euch!

Mittel zum Zweck: Story

Der Vorgänger, Helldivers, erschien ursprünglich im Jahr 2015 als Cross-Plattform-Release für die PlayStation 3 und 4 und natürlich auch auf dem PC. Auch dieser hatte schon die Möglichkeit, im Koop mit Freunden gegen miese, gemeine Käfer anzutreten. Allerdings spielten wir hier nicht aus der Third-Person-Ansicht, sondern aus einer Top-Down-Perspektive. Fast zehn Jahre später bleibt sich der Nachfolger größtenteils treu, verändert eben im Grunde nur die Ansicht. Der Rest ist prinzipiell ähnlich.

Kein Wunder, immerhin spielt Helldivers 2 rund 100 Jahre nach dem Vorgänger und die Über-Erde wird erneut von den Killerkäfern – und tödlichen Robotern – überrannt. Um die Gefahr zu bannen, werden die Soldaten auf bereits befallene Planeten ausgesandt. So beginnt ein Kampf um die Vorherrschaft in der Galaxis! Und mehr lässt sich zur Story auch nicht wirklich sagen.

Humor, überall Humor!

Das ist aber auch gar nicht weiter schlimm. Immerhin setzt der Third-Person-Shooter neben Käfern auch vor allem auf eines: Humor! Davon bekommen wir im gesamten Spiel immer wieder etwas mit, vor allem weil lose definierte Werte wie Freiheit und Demokratie durchweg grotesk glorifiziert werden. In den verschiedenen Missionen können wir beispielsweise abgestürzte Kapseln finden, in denen dann Ingame-Währungen zu finden sind, die sich mit einem Gruß öffnen lassen.

Außerdem lassen die Charaktere auch immer wieder Sprüche los, wenn sie einen Käfer erledigen. Die lauten dann beispielsweise „Na, wie schmeckt euch die Freiheit?“. Diese Sprüche wiederholen sich zwar immer wieder, doch lassen sie uns immer wieder mit einem schmunzeln, statt rollender Augen, zurück. Auch die Intro-Sequenz zeigt schon, welche Stimmung uns im Spiel erwartet.

Schiff und Missionen

Doch bevor wir in Helldivers 2 Käfern und Robotern Demokratie und Freiheit bringen dürfen, müssen wir ein kurzes und kompaktes Tutorial abschließen. Das ist ordentlich komprimiert, bringt uns die Grundlagen aber gut bei. Doch Achtung, wer nicht weiß, wie man einen Dive hinlegt, stirbt auch hier bereits sehr schnell. Ist es dennoch geschafft, bekommen wir unser eigenes Schiff, das fortan an Basis und Startpunkt für die Einsätze gilt, dem wir sogar einen Namen aus vorgefertigten Begriffen geben dürfen.

Von hier aus haben wir auch Zugriff auf die Sternenkarte, auf der wir uns einen Planeten aussuchen und anschließend eine Mission auswählen. Dann rüsten wir uns entsprechend der bevorstehende(n) Aufgabe(n) aus und schon gehts auf den jeweiligen Planeten. Die Schwierigkeitsgrade, aus denen wir wählen können, bestimmen nicht nur die Anzahl der Missionsziele, sondern auch, auf welche Gefahren wir während unserem planetaren Aufenthalt begegnen. Gerade die höheren Schwierigkeitsgrade sind dabei auch echt knackig.

Kern-Gameplay: 10/10

Besonders wenn wir alleine unterwegs sind, sind wir schnell der Gefahr ausgesetzt, das kurzzeitige Zeitliche zu segnen. In einer Gruppe besteht die Gefahr zwar auch, jedoch können uns hier unsere Kameraden unter die Arme greifen, wenn es mal weniger gut aussieht. Demnach ist es zwar auch durchaus möglich, Helldivers 2 im Einzelspieler-Modus zu spielen, jedoch ist das gesamte Spiel auf Koop-Action mit Freunden oder Unbekannten ausgelegt. Sehen wir auch daran, dass es keinen Offline-Modus gibt.

So oder so, das Kern-Gameplay wird auf den Punkt gebracht. Egal, ob wir es mit Terminiden oder tödlichen Roboterwesen zu tun haben, es ist enorm befriedigend, mit den eigenen Schießeisen und Unterstützungen die Horden zu dezimieren. Doch nicht nur das Gunplay macht einiges her, sondern auch die präzise und gute Steuerung wirkt hier unterstützend. Lediglich das Klettern oder Überwinden von Hindernissen fühlt sich manches Mal weniger befriedigend an.

Taktische Aspekte

Aber Apropos Untersützungen… Die mächtigen Taktikausrüstungen heben das Action-Level nochmal um ein paar Level an. Je nachdem, was wir hier auswählen. Denn wir können uns hier aus einer Vielzahl an Möglichkeiten bedienen. So beispielsweise Luftschläge, die ganze Gebiete eindecken, gezielte Schläge aus der Umlaufbahn oder auch durchschlagkräftige Spezialwaffen wie Maschinengewehre oder auch stationäre Geschütze. Um diese zu ordern, müssen wir vorher eine bestimmte Tastenkombination eingeben, die uns angezeigt wird. Erst bei korrekter Ausführung können wir Unterstützung anfordern.

Das bringt tatsächlich auch etwas frischen Wind und sorgt dafür, dass wir in der Hitze des Gefechts nicht einfach nur bis zum entsprechenden Gadget im Waffenmenü scrollen, sondern müssen stehenbleiben. Besonders, wenn unsere Kameraden gefallen sind und wir Unterstützung ordern müssen, während wir gerade von einer Horde an Käfern gejagt werden. Ebenfalls taktisch klug müssen wir unsere Waffen nachladen. Denn in Helldivers 2 werden Magazine samt restlicher Kugeln entsorgt. Haben wir also nur eine Handvoll Schüsse abgegeben und wollen das Magazin auffrischen, landen die restlichen Kugeln auf dem Boden. Achtet also darauf!

Achtung, Friendly Fire!

Worauf es ebenfalls zu achten gilt, ist der Beschuss von Freunden. Denn im Spiel ist Friendly Fire keine Option, die sich bei Bedarf an- und ausschalten lässt, sondern standardmäßig aktiv. Dadurch müssen wir uns einerseits klug bewegen, um nicht in das Dauerfeuer eines Freundes zu geraten, aber auch stationäre Geschütze und Luftschläge müssen klug angefordert sein. Diese landen meistens nämlich wenige Sekunden nach Anforderung bereits auf dem Schlachtfeld. Befindet sich dann ein Verbündeter im Radius, geht es ihm nicht ganz so gut.

Das sorgt zwar je nach Häufigkeit auch mal für etwas Frust, allerdings auch für einige witzige Momente. Befinden wir uns beispielsweise am Rand eines Orbitalschlages, bekommen wir zwar keinen Schaden mehr, jedoch fliegen wir einige Meter durch die Luft. Oder hat einer unserer Kameraden ein Mörsergeschütz dabei, passiert es nicht selten, dass das Geschütz ohne Rücksicht auf Verluste durch die Gegend ballert und uns mit den Gegnern ins Nirvana reißt.

Intensive Schlachtfeldatmosphäre

So laden die Möglichkeiten, aber auch die intensive Schlachtfeldatmosphäre zum Verweilen ein. Immer wieder kommt dieses „Eine Mission noch“-Gefühl auf, denn das Besiegen der feindlichen Horden macht nicht nur durch das Gun- und Gameplay, sondern allgemein auch durch die Atmosphäre super viel Spaß. Nebenbei wollen natürlich auch noch Ressourcen eingesammelt werden, mit denen wir unser Schiff und unsere Ausrüstung verbessern lassen. Davon finden wir in den Missionen auch nicht sooo viele.

Für manche Spieler:innen von Helldivers 2 kann sich hier aber auch schnell Eintönigkeit einstellen. Immerhin wiederholen sich die grundlegenden Aufgaben der Missionen recht schnell. Immerhin sind die Planeten sehr abwechslungsreich und es finden sich viele verschiedene Biome, wie Wald-, Eis- und Wüstenplaneten unter ihnen. Was zusätzlich motivierend wirken kann ist, dass die Community als Ganzes, also so gesehen als eine große Armee, agiert. Dadurch befreien wir Planeten mit jeder abgeschlossenen Aufgabe um ein paar wenige Prozent, bis er schließlich gesäubert ist.

Fantastische Atmosphäre, technische Schwäche

Auch optisch kann sich der Koop-Shooter durchaus sehen lassen. Die unterschiedlichen Gebiete, mit einer großen Flora, aber auch die kargen Wüstenplaneten machen einiges her. Haben wir zwischen den Kämpfen einen kurzen Moment Zeit, finden sich auch Orte, an denen wir minutenlang stehen könnten, um die Aussicht zu genießen. Wäre da nur nicht der Timer, der gnadenlos runtertickt… Jedenfalls erzeugen Licht, Nebel und ein orchestraler Soundtrack für eine tolle Atmosphäre.

Leider gibt es seit der Veröffentlichung immer wieder Probleme mit den Servern, wodurch nicht alle Spieler:innen in den Genuss von Helldivers 2 kommen können, oder auf Solo-Missionen gehen müssen, da keine Mitspieler:innen gefunden werden können. Auch Abstürze des Spiels sind uns in den ersten Spielstunden immer wieder begegnet. Wir hoffen, dass hier schnell Abhilfe geschaffen werden kann!

Fazit

Schlagworte wie Koop-Shooter, Always-On-Zwang und Friendly Fire sorgen im ersten Moment für viel Skepsis. Doch der Eindruck verflog ziemlich schnell, sobald ich das erste Mal einer Mission mit zufälligen Mitspieler:innen war. Die Dynamik, die Atmosphäre und das Gameplay sorgen für eine gute Zeit, während den Käfern und Robotern Demokratie und Freiheit um die Ohren fliegt. Das erstklassige Gameplay mit den Möglichkeiten sorgt für das Übrige. Leider fallen Laufwege oft länger als nötig aus, und auch die Abwechslung fehlt an einigen Stellen. Nichtsdestotrotz ist Helldivers 2 eine spaßige und motivierende Angelegenheit, die vor allem im Koop das volle Potenzial entfaltet. Sofern Technik und Server mitspielen. Für knapp 40 Euro definitiv ein No-Brainer – wie die Käfer und Roboter.

Der PC-Review-Key wurde uns freundlicherweise von Sony Interactive Entertainment Europe zur Verfügung gestellt.

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