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Metal: Hellsinger im Test – Headbang-Hölle

Metal: Hellsinger vereint Ego-Shooter mit Rhythmus-Gameplay und ordentlicher Metal-Musik, die zum Headbangen verleitet.

Metal: Hellsinger ist endlich da und soll für viele Shooter-Fans eine Offenbarung sein. Immerhin vereint der Titel bekanntes Shooter-Gameplay mit Rhythmus-Elementen und das Ganze wird von harten Metalriffs begleitet. Passend zum Takt ballern wir den Dienern der Hölle Blei ins Gesicht und versuchen dabei nicht zu sehr den Kopf zu bewegen, immerhin müssen wir uns konzentrieren. Ob das Gameplay auch wirklich gelungen ist, oder nur durch das Beisein bekannter Musiker:innen trumpfen kann, verraten wir euch jetzt!

Blutiger Rachefeldzug

Wir schlüpfen in die Rolle der „Namenlosen“, deren Stimme von „The Red Judge“ gestohlen wurde. Anfangs warten wir noch in einem endlosen Gefängnis, mit dem Ansinnen auf Rache, doch bald haben wir es geschafft, das Tor zur Freiheit zu passieren und unseren blutigen Rachefeldzug zu starten. Dabei bewegen wir uns durch diverse Bereiche der Hölle, angefacht vom Zorn.

Schon bald finden wir „Paz“, ein sprechender Schädel, der sich in unseren Dienst stellt und hilft, die Horden der Hölle zu beseitigen. Mit der Zeit machen wir uns in der Hölle einen Namen und lehren dem Teufel das Fürchten, der uns immer wieder neue Gegner und Flüche vorsetzt. Doch das kann uns nicht stoppen!

Hochkarätige Künstler:innen

So viel zur Geschichte, die nur den Rahmen für das eigentliche Hauptaugenmerk schafft: die Musik. Denn das ist es, was das Spiel ausmacht, steht „Metal“ immerhin auch im Titel. Zur Untermalung des Spielgeschehens hat das schwedische Komponistenduo „Two Feathers“ 15 Lieder geschrieben, die von den bekanntesten Mitgliedern der Metalbranche umgesetzt wurden.

Dazu gehören unter anderem Serj Tankian (System of a Down), Randy Blythe (Lamb of God) oder Alissa White-Gluz von Arch Enemy. Weitere Künstler:innen sind Björn Strid von Soilwork, Dennis Lyxén (Refused), Mikale Stanne (Dark Tranquility), Matt Heafy (Trivium), James Dorton (Black Crown) und Tatian Shmayluk von Jinjer.

Metal-Album des Jahres?

Jedes Level im Spiel wird von einem der Songs untermalt, die von den oben genannten Künstler:innen umgesetzt wurden. Die Umsetzung der Lieder ergibt im Gesamtbild nicht nur ein Ansporn zum Spielen, sondern könnte aufgrund der Qualität auch durchaus das beste Metal-Album des Jahres sein. Der einzige Nachteil: Wir müssen unseren Zorn in die Höhe treiben, damit wir etwas vom Gesamtergebnis haben.

Liegt der Multiplikator nämlich unter 16, hören wir keinen Gesang. Ziel ist es also, den Multiplikator möglichst hochzutreiben, damit wir den Gesang hören und viele Punkte zu sammeln. Am Ende der Level tragen wir uns nämlich in Ranglisten ein, die entweder lokal auf das hiesige Land beschränkt sind, oder eben auch eine globale Rangliste. Wer wohl das meiste Taktgefühl und den meisten Metal im Blut hat?

Haltet den Takt!

In der Theorie ist das auch gar nicht so schwer, in der Praxis hingegen schon. Denn wir benötigen ein gutes Taktgefühl für Metal: Hellsinger. Statt eines einfachen Fadenkreuzes besitzen wir ein optisches Metronom. Von links und rechts fliegen Pfeile in die Mitte, die sich an der Taktgeschwindigkeit orientieren. Bedeutet im Umkehrschluss, dass wir nur schießen dürfen, wenn die Pfeile mit dem Fadenkreuz übereinstimmen.

Passiert das nicht, bekommen wir den Zorn-Multiplikator nicht in die Höhe und wir machen außerdem weniger Schaden. Schießen wir gerade nicht oder sehen keine Gegner, können wir auf Paz wechseln und mit ihm den Takt halten. Sind Gegner in der Nähe, können wir auf diverse Waffen zurückgreifen, wie Terminus, das Schwert, das wir standardmäßig dabei haben.

Bleibt im Takt

Neben dem Schwert ist auch Paz immer standardmäßig mit dabei. Ansonsten können wir uns zwei von vier möglichen Waffen aussuchen, die wir mit in das jeweilige Level nehmen. Dazu gehören zwei Revolver, die Höllenhunde oder Vulkan, eine Armbrust mit Sprengbolzen. Zusätzlich gibt es mit Persephone noch eine Schrotflinte und Höllenrabe, zwei Wurfsicheln, die aus der Seele eines Dämons geschmiedet wurden.

Der einzige Nachteil dieser Waffen ist, dass sie nachgeladen werden müssen. Zwar gibt es keinen begrenzten Vorrat an Munition, doch kostet es Zeit, neue Kugeln einzulegen. Um das Warten zu umgehen, können wir im richtigen Moment die Nachladetaste drücken und den Vorgang beschleunigen. So belohnt uns das Spiel für schnelle Reaktionen.

Exorzismus

Auch verfügt jede Waffe über einen besonderen „Exorzismus“, ein Angriff, der sich durch präzise Takttreffer auflädt und verheerende Schaden anrichtet. Mit den Höllenhunden, den beiden Revolvern, beispielsweise, erschaffen wir ein Abbild von uns, das mit uns im Takt auf die Gegner ballert und so zusätzlichen Schaden verteilt. Gerade in späteren Level sollten wir den Exorzismus immer nutzen, wenn möglich.

Denn die verschiedenen Gegnertypen verlangen uns schon auf dem normalen Schwierigkeitsgrad „Ziegenbock“ so einiges ab. Da ist zum Beispiel der Pirscher, der mit schnellen Klingenhieben im Nahkampf agiert, oder der Cambion, der mit Feuerbällen wild um sich schießt. Glücklicherweise haben wir einen Dash und einen Doppelsprung, mit dem wir schnell und effektiv ausweichen können. 

Finish him!

Müssen wir in Metal: Hellsinger doch mal einen Treffer einstecken, können wir, wenn wir den Gegnern genug Schaden zugefügt haben, einen Finisher auslösen. Die erinnern stark an die „Glory Kills“ aus Doom und stellen uns etwas Gesundheit wieder her. Zudem finden sich in den Abschnitten immer mal wieder grüne Kristalle, die wir für Heilung zerbrechen können. Aber auch das muss stets im Takt geschehen, sonst sinkt der Zorn.

Leider ist die Varianz an Gegnern schnell repetitiv und insgesamt gibt es wenig Abwechslung, das ist etwas schade. Vor allem deshalb, weil sich auch die Bosskämpfe am Ende eines jeden Höllenabschnitts optisch sehr ähneln – handelt es sich doch immer wieder um eine Inkarnation der „Red Judge“, der Fürstin der Hölle. Auch sind die Bosskämpfe eher eine Art Bullet-Hell, in der wir vor allem auf das Ausweichen bedacht sein müssen.

Marterungen für alle

Um uns das Erlebnis etwas zu erleichtern, können wir nicht nur den Schwierigkeitsgrad anpassen, sondern können auch passive Fähigkeiten, hier Marterungen genannt, freischalten. Dazu gehören unter anderem Buffs, durch die der Zorn nicht unter einen bestimmten Wert fallen kann, oder Fehler in der Taktserie werden eher verziehen. Diese Marterungen müssen wir aber erst in Arenen freischalten, von denen die erste natürlich etwas leichter sind, als spätere. So kommt es aber auch, dass wir hier und da mal mehrere Anläufe brauchen, um die jeweilige Arena erfolgreich abzuschließen. 

Leider unterscheiden sich die Level optisch nur wenig voneinander. Das mindert auch die Kritik, dass es keine Geheimnisse in den Bereichen zu entdecken gibt, denn wir wollen die Level ja schnellstmöglich und mit möglichst vielen Punkten beenden. Auch tröstet das durchaus gelungene Gameplay über das eintönige Leveldesign hinweg.

Fazit

Metal: Hellsingern tritt ein in die traditionelle Riege von schnellen und harten Shootern wie Doom oder Quake. Erweitert wird das Ganze um harte Metal-Klänge von den bekanntesten Künstler:innen der Szene. Wenn ihr also auf diese Art von Shootern steht, ist der Titel ein definitiver Pflichtkauf für euch, selbst, wenn ihr sonst kein gutes Taktgefühl habt. Man gewöhnt sich schnell dran. Zwar gibt es noch hier und da etwas Kritik, insgesamt handelt es sich aber um ein ordentlicher Titel der viel Spaß bringt. Rock on!

Der PC-Review-Key wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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