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Outriders im Test: Flach oder tiefgründig?

Der Start vom Third-Person-Sci-Fi-Abenteuer Outriders lief alles andere als gut. Doch welchen Eindruck vermittelt der Shooter aktuell?

Outriders vermixt Rollenspiel und Shooter gut und sinnvoll.
Simone Eckendorf

Inhaltsverzeichnis

Seite 1: • Peinliche One-Liner überallSind die wirklich so doof?Vier Klassen sollt ihr seinViele Optionen
Seite 2: • Willkommener KontrastEndgame mit ProblemenIhr habt keine Wahl!Fazit & Wertung

Outriders mag auf den ersten Blick zwar wie ein typisches Live-Service-Spiel wirken, doch das ist es nicht. SO gibt es keine Mikrotransaktionen, bietet aber auch nicht wirklich viele „Endgame“-Inhalte. Zudem lässt sich die Kampagne des Spiels komplett im Einzelspieler-Modus absolvieren, und ihr seid demnach nicht auf Freunde oder andere, zufällige, Mitspieler angewiesen. Worauf ihr aber dennoch angewiesen seid, sind die Server. Und die streikten zum Ärger von Spielern und den Entwicklern bei People Can Fly gleichermaßen. Doch das ist nun schon einige Monate her und die Server laufen durchaus stabil.

Peinliche One-Liner überall

Bevor wir uns jedoch ins Getümmel stürzen können, müssen wir uns einen Charakter erstellen. Die Erstellung fällt dabei relativ spartanisch aus. Wir haben die Wahl aus einem männlichen oder weiblichen Charakter, die jweils acht vorgefertigte Gesichter vorweisen, die wir unterschiedlich anpassen können. Darunter fallen Narben, Make-Up, Piercings. Den Charakter sieht man die meiste Zeit aber sowieso nicht, außer in ein paar Ausnahmefällen. Weniger Ausnahmen, aber mehr Ausfälle sind dabei hingegen die Dialoge und die generelle Inszenierung. Peinliche One-Liner und typische Klischee-Bösewichte inklusive Umhang sind an der Tagesordnung. Und dazwischen ist leider nicht viel.

Die Geschichte von Outriders wird zwar imposant inszeniert und wirkt interessant, doch je mehr wir uns mit ihr beschäftigen, desto mehr müssen wir den Kopf schütteln. Die übernatürlichen Fähigkeiten der Charaktere sind dabei noch das Plausibelste, was wir finden können. Zu Beginn wird uns erklärt, dass die Menschheit es geschafft hat, die Erde zu zerstören. Dementsprechend sind wir nun auf dem Weg zum vermeintlichen Paradies-Planeten Enoch, auf dem das Überleben der Menschheit gesichert werden soll. Eines der Schiffe in unserem Konvoi, die Caravel, hat es leider nicht geschafft. Als Mitglied der Söldner-Einheit sollen wir uns also einen Eindruck vom Planeten verschaffen.

Sind die wirklich so doof?

Zusammen mit unseren Kollegen und den Wissenschaftlern machen wir uns auf den Weg, und finden nach kurzer Zeit ein komisch anmutendes Alien-Glibberzeug, das viele Fragen aufwirft. Und was passiert? Die führende Wissenschaftlerin kann ihre Finger nicht bei sich halten und will es anfassen. Unser Charakter ist zwar nicht ganz so kopflos, und kann sie davon abhalten, die unbekannte Substanz ohne weitere Schutzvorkehrungen einzusacken, dennoch müssen wir uns – nicht virtuell – die Hand vors Gesicht klatschen. Doch wirklich viel intelligenter sind wir, oder die anderen, die mit uns reisen, auch nicht.

Nachdem es zu einem starken übernatürlichen Sturm kommt, stellen wir nicht fest, dass der Planet unbewohnbar ist, sondern unser Kommandant gibt grünes Licht. Jap. Natürlich. Er hat außerdem noch einen guten Einfall. Die Söldner-Gruppe muss sich gegenseitig töten, weil sie mit dem Glibber kontaminiert wurde. Wir können uns nicht gegen alle Aliens durchsetzen, erleiden eine Verletzung und müssen erneut in den Kälteschlaf. Dieser soll so lange dauern, bis es eine Heilung für unsere Verletzungen und potenzielle Krankheiten gibt. Als wir verwirrt aufwachen, stellen wir fest, dass wir ganze 30 Jahre im Tiefschlaf verbracht haben.

Vier Klassen sollt ihr sein

Wir werden gefangengenommen und bekommen einen Eindruck davon, wie intelligent die Entscheidung war, diesen Planeten zu besiedeln. Wie es in der Menschheit so typisch ist, haben sich verschiedene Fraktionen entwickelt. Die einen sind blutrünstige Rebellen, andere sind zu Sklavenhändlern mutiert und stellen sich den Überbleibseln der ursprünglichen ECA-Organisation. Auch treiben fast unsterbliche und übernatürliche Mutanten ihr Unwesen – und wir finden uns mittendrin wieder. Zwar wird die Geschichte im spätere Verlauf doch etwas angenehmer, doch eine tiefgründige und nachvollziehbare Geschichte finden wir hier nicht.

Immerhin können wir in den Schlauchlevel noch ein paar Dokumente finden, die uns die Lore etwas näher bringen. Dazu zählen beispielsweise Tagebucheinträge oder Notizen. Questgeber können uns dabei vorgeben, bestimmte Items oder Personen zu suchen, doch die müssen wir nicht unbedingt berücksichtigen, wenn wir nicht wollen. Wie wir die ganzen Aufgaben letzten Endes erledigen, ist uns überlassen. Allerdings können wir uns nach dem Prolog eine von vier Klassen aussuchen. Die sich in der Kampfdistanz und bei den Fertigkeiten unterscheiden. Wir haben in Outriders die Wahl aus einem Technomanten, Pyromanten, Assassinen und dem Verwüster.

Viele Optionen

Der Verwüster ist als Tank zu sehen, der auf eine kurze Distanz beschränkt ist, aber mehr aushält, als andere. Der Assassine ist ebenfalls nur für kurze Distanzen geeignet, erhält weniger HP aber einen Schild. Der Technomant wiederum kann Schaden in Leben umwandeln und ist nicht auf die kurze Distanz angewiesen, daher nutzt er des Öfteren Scharfschützengewehre. Der Pyromant ist auf mittlere Distanz kampffähig und nutzt flammende Fähigkeite, um seine Gegner zu pulverisieren. Doch egal welche Klasse wir wählen, aggressives Spielverhalten wird bei Outriders fast immer belohnt. Die Klasse lässt sich später auch nicht mehr ändern, wir können aber in drei verschiedene Fähigkeitsbäume investieren. Die lassen sich auch jederzeit zurücksetzen, um etwas anderes zu probieren.

Lediglich, wer eine neue Klasse ausprobieren möchte, muss von vorne anfangen. Je weiter wir voranschreiten, desto höher können wir die Weltstufe einstellen. Insgesamt 15 gibt es davon, und jede höhere Stufe bringt mehr Boni und besseres Loot, aber auch schwierige Gegner mit sich. Und wenn euer erster Gedanke jetzt ist, dass „schwierige Gegner“ bedeutet, dass sie mehr aushalten… Komplett richtig. Die Gegner mutieren dann zu reinen Bullet-Sponges, sie schlucken also immer mehr Kugeln, bevor sie umfallen. Habt ihr zu schlechte Ausrüstung, könnt ihr auch nicht die höheren Weltstufen nutzen.

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