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Carlsen Manga Tokyo Revengers

Tokyo Revengers Band 2 – Manga-Review

Der zweite (Doppel)Band von Tokyo Revengers ist erschienen und führt die interessante Geschichte rund um Takemichi weiter.

Tokyo Revengers hat sich zu einem wahren Erfolgshit entwickelt, der nicht nur in Deutschland, sondern weltweit Anklang findet. Grund dafür ist unter anderem die Anime-Umsetzung des Studios LIDENFILMS. Im Juli 2022 ist der zweite Doppelband des Mangas erschienen, der die regulären Bände 03 und 04 umfasst. Grundsätzlich behandelt der Manga die Geschichte von Hangaki Takemichi, der statt zu sterben, die Fähigkeit bekommt, in der Zeit zu reisen. Wie es dazu kommt, erfahren wir im ersten Doppelband. Wie es weitergeht, haben wir uns mal angeschaut!

Hierzulande erscheinen die Doppelbände bei Carlsen Manga, so auch der zweite Doppelband für 12 Euro.

Hinata in Gefahr

Im Rahmen des zweiten Bandes steckt Takemichi, unser Protagonist, in einer brenzligen Lage. Der Möbius-Clan hat der Tokyo-Manji-Gang eine Falle gestellt, und diese ist genau dort hineingetappt. Diese Situation kann ein großer Faktor sein, durch den die Gang von Mikey und Draken zugrunde gehen könnte. Takemichi schafft es allerdings, die Differenzen der beiden Anführer aus dem Weg zu schaffen, jedoch besteht für Draken weiterhin eine große Gefahr.

Denn offenbar sein Leben befindet sich in Gefahr – und sollte Draken sterben, hat das nicht nur verheerende Folgen für die Gang, sondern auch für das Leben von Hinata. Die Freundin, die er um jeden Preis beschützen möchte und mehr oder weniger der Grund, wieso er in der Zeit reist. In dem Moment scheint das Schicksal aber unaufhaltsam auf ihren Tod hinzuarbeiten.

Grausame Welt

Die gewalttätige und grausame Welt der Gangs greift Mangaka Ken Wakui sehr gut auf und bedient sich an der Realität, um diese Geschichte zu erzählen. Neben typischen Gegebenheiten, wie übermäßig stark (wirkende) Charaktere und Kämpfe, gibt es aber auch noch Momente der Freundschaft, die die Inszenierung fantastisch unterstützen. Doch trotz der Grausamkeit der Welt folgen auch die Gangs einem Ehrenkodex, der im Grunde immer eingehalten wird.

Dennoch kommt es zu einem großen Bruch, genauer gesagt wird der Pakt, der die Gang verbindet, gebrochen. Wie das bei einer großen Meinungsverschiedenheit so ist, bei der sich die Fronten verhärten, bilden sich mehrere Lager, die im Anschluss gegeneinander stehen. Am Beginn des Bandes gibt es zwar eine Prügelei mit einem vergleichsweise guten Ende, dennoch steht nach wie vor der geplante Mord an Draken im Raum.

Quelle: www.carlsen.de // © Ken Wakui / Kodansha Inc.

Ehrenkodex

Trotz dessen, dass immer ein Ehrenkodex über allem schwebt, gibt es auch noch einige Dinge, die nicht von diesem Kodex abgedeckt sind, aber trotzdem grausam. Dazu gehört beispielsweise das Stellen von Fallen, oder das Manipulieren von Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern. Aber auch Ausbeutung und Unterwerfung der Schwächsten sind Teil dieser Gang-Kultur, die es auch heute immer noch gibt.

Zwar besitzt Takemichi eigentlich die Fähigkeit – mit Einschränkungen – in der Zeit zu reisen, doch fast der gesamte Doppelband spielt in der Jugendzeit unseres Protagonisten. Kein Wunder, kann er doch nur jeweils 12 Jahre in die Zukunft und Vergangenheit reisen und nur ein einziges Mal in die gleiche Zeit reisen. Da er aber den Tod Hinatas verhindern möchte, bleibt er so länger in einer Zeit, bis sich Kernaspekte der Vergangenheit klären. Dadurch können sich die Charaktere aber auch gut entfalten, da wir viel von ihnen mitbekommen.

Das Shonen-Merkmal

Vor allem Takemichi durchläuft eine sichtbare Entwicklung. Obwohl er anfangs noch sehr schwach und wenig durchsetzungsfähig ist, versucht er ständig zu wachsen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Sein Ziel ist es immer, die Menschen zu schützen, die er liebt. Damit erfüllt Takemichi ein typisches Shonen-Merkmal, nämlich jenes, das besagt, wer sich bemüht sich zu verändern, dies auch schafft und ein besserer Mensch wird. So gelingt ihm die Entwicklung in die Richtung eines besseren Menschen, trotz Niederlagen, und begegnet Mikey und Draken fortan auf Augenhöhe.

Wie auch schon im ersten Doppelband befindet sich am Anfang ein Kommentar der Carlsen-Redaktion zum Manji-Zeichen. Das Manji-Zeichen (Swastika) wird von Gangmitgliedern auf ihren Uniformen getragen. Dieses Zeichen wurde im Dritten Reich zweckentfremdet, verändert und für einen anderen Zweck genutzt. Im asiatischen Raum gilt dies als religiöses Symbol. Mehr Informationen dazu findet ihr hier.

Quelle: www.carlsen.de // © Ken Wakui / Kodansha Inc.

Fazit

Im zweiten Doppelband von Tokyo Revengers führt Ken Wakui die Geschichte rund um den Protagonisten Takemichi, die Gang(s) und seine verstorbene Freundin Hinata weiter. Immer wieder tauchen Streitigkeiten der verfeindeten Gangs auf, die ebenfalls im Mittelpunkt der Handlungen stehen. Dabei entwickelt sich Takemichi aber deutlich weiter und neben ihm bekommen auch viele andere Charaktere deutlich mehr Tiefe verpasst. Die Befürchtung, dass die Zeitreise-Mechanik zu inflationär eingesetzt wird, bestätigt sich hier nicht, im Gegenteil, sie wird im zweiten Doppelband kaum genutzt. Wer Interesse an Action-Shonen hat und von Gangthematiken nicht abgeneigt ist, ist hier auf jeden Fall richtig.

Das Rezensionsexemplar wurde uns freundlicherweise von Carlsen Manga zur Verfügung gestellt.

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