Mit Mario vs. Donkey Kong ist das nächste Retro-Remake aus dem Hause Nintendo erschienen – kann es so begeistern wie damals?
Schon vor 20 Jahren erschien Mario vs. Donkey Kong auf dem Handheld Game Boy Advance und brachte auch im Anschluss weitere Ablegern mit ähnlichem Spielprinzip hervor. 20 Jahre später erscheint eine Neuauflage dieses Klassikers für die modernste Nintendo-Konsole auf dem Markt: die Switch. Es wird also wieder Zeit zum Knobeln! Wir haben uns den Titel für euch angeschaut und sagen euch, ob der Klassiker lieber Klassiker hätte bleiben sollen, oder ob die Neuauflage gelungen ist.
MUSS ich haben!
Stellt euch vor, ihr sitzt gerade gemütlich eingelümmelt auf eurem Sofa und lasst euch vom Fernsehgerät eurer Wahl berieseln, bis eine Werbung eure Aufmerksamkeit erlangt, in der es um Mini-Spielzeuge eines nicht so viel größeren Charakters geht, den ihr kennt. Ihr schaut genau hin und plötzlich packt euch die Sammellust und ihr zieht los, um eben jenes Spielzeug euer Eigen nennen zu können. Genau so hat sich Donkey Kong gefühlt. Allerdings ist sein Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt und so steht er vor ausverkauften Regalen und kann keinen quirligen Mini-Mario mit nach Hause nehmen.
Kurzerhand packt ihn die FOMO (zu dt.: Angst, etwas zu verpassen) und er befürchtet, etwas zu verpassen, wenn er sich keines dieser Spielzeuge zulegen kann. Also macht er das, was alle guten Antagonisten machen würden: Er bricht in die Produktionsfabrik ein. Dort packt er sich nicht nur einen kleinen Mario ein, sondern gleich einen ganzen Sack und macht sich aus dem Staub. Das findet unser quirliger Klempner natürlich alles andere als toll und macht sich auf den Weg, die Spielzeuge zu retten.
Über 130 Level
So beginnt Mario vs. Donkey Kong und wir begeben uns als Super Mario auf eine Reise durch über 130 Level, die meistens relativ kurz ausfallen und in denen wir einen Schlüssel suchen müssen, mit dem wir einen der Mini-Marios befreien und ins nächste Level gelangen. Haben wir sechs der kleinen Kerlchen gefunden, müssen wir sie in einem weiteren Abschnitt möglichst ohne Schaden in eine große Kiste leiten.
Gewinnen wir den anschließenden Bosskampf gegen Donkey Kong, rennt dieser davon und wartet im nächsten Abschnitt darauf, dass wir dieselbe Prozedur erneut erfolgreich bewältigen. Dabei steigt jedoch der Schwierigkeitsgrad an, weshalb die späteren Level durchaus knackiger werden. So müssen wir nicht nur unsere Knobel-Fähigkeiten, sondern auch unser Geschick in Hüpf-Passagen beweisen.
Mario steht Kopf
Insgesamt gilt es, acht Welten zu bereisen und zu meistern. Auch, wenn es erstmal wenig klingen mag, hat das Spiel noch mehr zu bieten. Denn nachdem wir den normalen Story-Durchlauf bewältigt haben, können wir noch jede Menge zusätzliche Welten durchspielen. In diesen Welten müssen wir uns auf die bekannten Fähigkeiten Marios verlassen, die auch schon im Original dabei waren. Wir rennen, springen, klettern und schwingen also durch die übersichtlichen Level und drücken dabei eine Menge Schalter, um neue Wege im Areal freizuschalten.
Doch statt ohne Pause den durchaus witzigen Kreaturen auf den Kopf zu springen, stehen eher wir Kopf, wenn wir uns im Handstand fortbewegen, um herabfallende Gegenstände zu blocken. Außerdem können wir mit einem gekonnten Rückwärtssalto auf höhere Ebenen gelangen und so die durchaus knackigen Rätsel zu lösen. Zusätzlich können wir in jedem Level noch ein paar Geschenke finden, die uns nicht nur zusätzliche Punkte bringen, sondern auch nützliche Items.
Entspannt und schön
Eine tolle Neuerung in der Neuauflage ist der „Entspannt“-Modus, der uns nicht nur vor viel Frust, sondern vor allem Mario vor fiesen Fallen schützt. Hier können wir ganz in Ruhe das Level analysieren, und wenn es doof läuft, auch mal ohne große Konsequenzen das zeitliche segnen. Im ursprünglichen Modus, den wir uns zum Spielbeginn auswählen können, setzt uns nicht nur ein Zeitlimit unter Druck, sondern jede Berührung mit einem gegnerischen Angriff oder einer Falle startet das Level von vorne. Das mag gerade am Anfang noch schön herausfordernd sein, führt im weiteren Spielverlauf aber eher zu Frust und Demotivation.
Neben dem neuen Modus, der uns vor Frust schützt, ist natürlich auch die Optik deutlich aufgewertet worden. Konnten wir auf dem Game Boy Advance noch die Pixel der Sprites abzählen, strahlt Mario vs. Donkey Kong nun in polierter 3D-Grafik daher, die die Augen verzückt. Natürlich wurde auch die Musik überarbeitet und ist inzwischen ein Wohlklang im Ohr. Zusätzlich gibt es noch neue Welten, Bonus-Level und einen Modus, in dem wir Bestzeiten aufstellen können. Ebenfalls mit im Remake dabei: ein Zweispielermodus. Hier schlüpft eine Person in die Rolle von Toad, um so Mario zu unterstützen.
Fazit
„Bei Neuauflagen alter Klassiker bin ich grundsätzlich erstmal skeptisch, ob dadurch nicht vielleicht doch Charme oder Spielspaß verloren geht. Immerhin schwingt, gerade bei Retro-Titeln, immer auch Nostalgie mit. Doch bei Mario vs. Donkey Kong verflog diese Skepsis relativ schnell und wandelte sich in einen echten Rausch, doch noch „ein“ Level zu absolvieren. Wer wirklich eine Herausforderung möchte, kann sich am klassischen Modus versuchen, alle anderen, die etwas mehr Entspannung möchten, werden den entspannten Modus mehr als zu schätzen wissen. Außerdem sorgt die niedliche 3D-Grafik für ein wohliges Spielgefühl und nicht selten für Mitleid mit den Mini-Marios. Als Spiel für zwischendurch und um die eigenen grauen Hirnzellen zu trainieren, lohnt sich der Titel allemal. Ein Pluspunkt für alle Zweifelnden: Es gibt eine kostenlose Demo! Wer dann noch nicht überzeugt ist, dem kann ich auch nicht mehr helfen.“
Vielen Dank an Nintendo bzw. SZ-Scala für das Bereitstellen des Review-Keys für die Nintendo Switch!