skotschir.de
Dragon Quest Featured Spiele-Review Square Enix

Dragon Quest XI S Definitive Edition im Test

Lohnen sich die vielen mehr oder wenigen großen Verbesserungen der Dragon Quest XI S Definitive Edition? Wir beantworten euch die Frage!

Inhaltsverzeichnis
Seite 1: • Der Auserwählte!Stummer SonderlingLoot! Überall Loot!Klassische RundenkämpfeLeider zu retroWunderschön und flüssig
Seite 2: • Fazit & Wertung

 

Dank der Dragon Quest XI S Definitive Edition kamen noch einige Verbesserungen hinzu, die das Spiel noch einen guten Tick besser machen und durch die sich der Titel besser spielen lässt.
Maurice Skotschir

Mit der Dragon Quest XI S Definitive Edition setzen Square Enix „die“ JRPG-Reihe fort und bringen mehr oder wenige deutliche Verbesserungen ins Spiel. Angefangen hat die Reihe bereits im Jahr 1986 – und gilt als Grundlage für das Genre der JRPGs. Nicht zuletzt hat der Genre-Gigant Final Fantasy sich vom Franchise inspirieren lassen. Innerhalb Japans ist das Franchise also eine echte Instanz. Europa kam erst 2006 mit Dragon Quest VIII in den Genuss dieser Spiele. Auch hierzulande sind die Spiele mittlerweile ein voller Erfolg, denn im letzten Jahr vermeldete Square Enix über 6 Millionen verkaufte Einheiten vom elften Hauptteil.

Der Auserwählte!

Durch einen Monsterangriff ist ein Königreich der Welt Erdria dem Untergang geweiht. Die Königin, die gerade ihr Kind bekommen hat, fliegt vor diesen Gestalten und rettet ihr Kind. Ein fremder, älterer Herr findet das Findelkind und nimmt sich dessen an. Dieses Kind sind wenig überraschend wir, und damit der Protagonist des Spiels. In unserem Heimatdorf vollführen wir gemeinsam unserer Freundin Sandra die traditionelle Zeremonie des Heranwachsens, und retten währenddessen ihr Leben. Wir erfahren, dass wir der „Lichtbringer“ sind, der auserkorene Held im Kampf gegen das Böse.

Leider gestaltet sich der Anfang unserer Reise etwas schwieriger als gedacht, denn der König der Nachbarstadt, den wir um Hilfe bitten sollen, sieht uns als Gefahr und sperrt uns ein. So lernen wir im Kerker unseren ersten Freund und Begleiter Erik kennen, mit dem wir ausbrechen und uns fortan gemeinsam auf die Reise begeben und noch mehr Begleiter ansammeln. Unser erstes großes Ziel: der Weltenbaum Yggdrasil. Ihr merkt also schon, die Geschichte und der Anfang dieser sind nicht sonderlich innovativ oder neu, sondern generisch. Ein Held findet heraus, dass er „der Auserwählte“ ist und tut nun alles, um die Prophezeiung zu erfüllen.

Stummer Sonderling

Während die Story am Anfang noch sehr generisch wirkt, entfaltet sich die Stärke der Geschichte von Dragon Quest XI erst mit der Zeit. Sie wird sehr emotional und trumpft immer wieder mit dramatischen Geschehnissen und unvorhersehbaren Wendungen auf. Die Reise bestreiten wir dabei entweder zu Fuß, hoch zu Ross oder per Schiff. Wir besuchen fremde Dörfer, ferne Städte und Ruinen einst blühender Königreiche – und sind auf der Suche nach Antworten über unsere Herkunft. Viele Charaktere haben dabei eine Stimme bekommen, die wahlweise in Englisch oder Japanisch erklingt, nur unser Held bleibt stets ein stummer Sonderling.

Für die Definitive Edition ist neben der japanischen Sprachausgabe auch der voll orchestrierte Soundtrack hinzugekommen, es gibt einen extra schnellen Kampfmodus, ein Fotomodus ist mit von der Partie und viele, viele kleinere und größere Anpassungen oder neue Inhalte sind dabei. Grundsätzlich hat sich am Stil aber nichts verändert, daher sollte man dem Stil von Dragon Ball-Schöpfer Akira Toriyama gegenüber nicht abgeneigt sein. Leider wurden für alle Versionen der Definitive Edition die Grafikanpassungen der Nintendo Switch übernommen.

Loot! Überall Loot!

Nichtsdestotrotz sind die Orte und Umgebungen, an denen wir uns immer wieder aufhalten, schön gestaltet. Es gibt immer mal wieder Wetterwechsel, die hin und wieder auch gescriptete sind, aber auch Auswirkungen haben. Manche Kreaturen oder Ereignisse tauchen erst zu bestimmten Zeiten auf, oder verhalten sich anders. Auch Personen oder bestimmte Materialien tauchen hin und wieder nur zu bestimmten Zeitpunkten auf. Außerdem werden wir fürs Erkunden immer wieder mit mehr oder weniger sinnvollen Gegenständen belohnt. Schatztruhen und verschiedene Materialien fürs Schmieden wollen gefunden werden!

Doch wir finden neben Gasthäusern in den Orten auch immer wieder fest installierte Lagerplätze in der Natur, an denen wir uns ausruhen und erholen können. An den Lagerfeuern können wir auch speichern oder mit unseren Gefährten in den Dialog treten, die mobile Schmiedestation nutzen, um Gegenstände herzustellen oder jene, die bereits in unserem Besitz sind, verbessern. Geschmiedet wird auf Basis von Rezepten, die wir nicht selten in den Häusern von NPCs finden. Das Ergebnis hängt außerdem von unserem Geschick ab, denn es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Punkten, die wir pro Versuch investieren können.

Klassische Rundenkämpfe

Besonders zu Beginn des Spiels sind wir noch zu Fuß unterwegs, und müssen nicht selten kämpfen. Immerhin wollen wir auch die wertvolle Beute mancher Monster ergattern oder Erfahrungspunkte für uns und unsere Gefährten einheimsen. Dabei laufen die Kämpfe auf klassischer Rundenbasis statt. Die Kontrolle über uns oder unsere bis zu drei Gefährten können wir entweder selbst übernehmen, oder der KI überlassen. Bei Bedarf können wir zudem gewisse Verhaltensmuster festlegen, sodass wir immer die richtige Taktik in petto haben. Neben den typischen Angriffsvarianten, gibt es auch spezielle Fähigkeiten der Charaktere, wir können Gegenstände benutzen, uns verteidigen oder Gegner versuchen zu verfluchen.

Leider gibt es keinen Indikator dafür, in welcher Reihenfolge die Charaktere oder Feinde agieren, sodass es immer wieder schwierig ist nachzuvollziehen, wer wann an der Reihe ist. Auch ist es so nur selten möglich, wirklich taktisch zu agieren. Auch gibt es keine Wahl des Schwierigkeitsgrades, nur „drakonische Spielregeln“, mit denen wir vor Beginn unseres Abenteuers eine zusätzliche Herausforderung festlegen können. Die kann man im Nachhinein zwar wieder deaktivieren, aber leider nicht dazu schalten. Ansonsten bewegen wir uns häufig zu Pferd oder via Schiff durch die Spielwelt.

Leider zu retro

Nicht nur bei der Geschichte bleibt Dragon Quest XI S Definitive Edition den Wurzeln der Serie treu, sondern auch beim Speichern. Es ist nämlich nach wie vor nicht möglich, frei und zu jeder Zeit zu speichern. Stattdessen sichern wir unseren Spielstand beim Besuch einer Kirche oder bei gesegneten Statuen, die meistens bei Lagerfeuern zu finden sind. Die Statuen dienen außerdem dazu, Gruppenmitglieder wiederzubeleben oder von Flüchen zu befreien. Leider lassen sich die Spielstände aus der „normalen“ Version des Spiels von 2017 nicht importieren. Das ist sehr schade, denn wir hatten das Spiel bereits zum erstmaligen Release vor vier Jahren angespielt und mussten nun neu anfangen.

Ähnlich „retro“ ist auch das Inventarmanagement, das wir ständig neu sortieren und auf die Charaktere sinnvoll umverteilen muss. Trotz Anpassungen wirkt zudem auch die Menüführung immer noch zu altbacken, als dass wir hier sinnvoll oder angenehm durch die Menüs navigieren können. Immerhin ist die Karte eine nützliche Ergänzung unseres Erkundungs-Abenteuers von Erdria. Hier können wir verschiedene Points of Interest eingezeichnet sehen, wie Sammelstellen, Questgeber oder Reisepunkte. Ein nettes Gimmick ist außerdem der mögliche Wechsel in den 2D-Modus, mit traditionellen Zufallskämpfen und 16-Bit-Optik.

Wunderschön und flüssig

Die Dragon Quest XI S Definitive Edition läuft mit flüssigen 60 FPS. Die abgespeckten Texturen, Effekte und Flora und Fauna fallen dank der markanten visuellen Darstellung nur selten auf, dennoch ist es schade, dass es für die potenteren Konsolen ebenfalls weniger, statt mehr, gibt. Allen in allem ist die Optik trotzdem sehr ansprechend und schön. Die Städte sind wie die Charaktere abwechslungsreich gestaltet und keiner ähnelt so wirklich dem anderen. Bis eben auf das typische Charakterdesign von Akira Toriyama, das eben einen gewissen Stil hat.

Dank der SSD der PlayStation 5 sind die ohnehin schon schnellen Ladezeiten nochmal verbessert worden, sodass man nun schön flott von A nach B kommt, wenn wir die Schnellreise nutzen.

Ähnliche Beiträge

Wir verwenden (zuckerfreie) Cookies um euch im Internet verfolgen zu können. Mit dem Besuch der Seite, stimmst du dieser Frevelei zu. OK Mehr erfahren