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Adventure Spiele-Review Switch

Potion Permit im Test: Tränke statt Tiere

Potion Permit ist ein kleines Social-Sim-Adventure-RPG, das statt auf Feldfrüchte auf das Sammeln von Medizin setzt.

Bei Potion Permit handelt es sich um ein kleines Social-Sim-Adventure-RPG, das jedoch einen großen Unterschied zu den typischen Lebenssimulationen bietet. Denn statt Feldfrüchte anzubauen und sich um Nutztiere zu kümmern, sammeln wir hier medizinische Vorräte, um den Menschen der Stadt zu helfen. Auf dem Zettel bietet es also  einen entscheidenden Unterschied zu anderen Vertretern des Genres, doch kann es auch überzeugen?

Auf nach Moonbury

In Potion Permit schlüpfen wir in die Rolle eines Dorfapothekers, der sich in der Stadt Moonbury aufhält. Dorthin wurden wir vom Bürgermeister gerufen. Bei unserer Ankunft merken wir schnell, dass die Bürger:innen der Stadt nicht gut auf uns zu sprechen sind, aber wir wissen nicht warum. Was uns aber schnell klar wird, ist, dass wir für die Einwohner:innen Moonburys verantwortlich sind und uns um die ungewöhnlichen Krankheiten kümmern müssen.

Offenbar hegen die Einwohner:innen eine große Abneigung gegen die Chemiker der Hauptstadt, weshalb wir nicht nur die Krankheiten heilen, sondern uns auch noch beweisen müssen. So verbringen wir die meiste Zeit damit, durch die Stadt zu streifen und die Augen nach Aufgaben und Freunden offenzuhalten. Letzteres schaffen wir vor allem dadurch, die Aufgaben und Bedürfnisse, die sie haben, zu befriedigen. Mit jeder abgeschlossenen Aufgabe stellen wir uns nicht nur mit den Bewohner:innen besser, sondern erfahren auch mehr und mehr über die Geheimnisse und Geschichte der Stadt. 

Einzigartige NPCs

Die Bewohner:innen der Stadt Moonbury in Potion Permit sind dabei einzigartig und passen zum Rest der Stadt. Dabei hat jede:r einzelne eine erkennbare und einzigartige Persönlichkeit, und sticht durch andere Eigenschaften hervor. Es handelt sich also nicht um einen wahllos mit NPCs gefüllten Ort, sondern mit sinnvollen Figuren.

Mit der Zeit werden wir in die Traditionen eingeführt, deren Teil auch Mondnelken sind. Diese zu verschenken, gibt einen ordentlichen Schub für die Beziehung zu den Charakteren. Das ist natürlich wichtig, um das Ansehen bei den Einwohner:innen zu erhöhen und so auch als romantischer Partner in Betracht gezogen zu werdne.

Kurze Tage

Wie in den meisten Videospielen üblich, folgt der Tag-Nacht-Zyklus keinem realen Vorbild und geht deutlich schneller vonstatten. So umspannt ein Tag gerade mal einige Minuten, in denen wir Aufgaben erledigen, Nahrung sammeln, Kämpfe bestreiten und Bürger:innen heilen können. Leider ist auch genau dieser Zyklus ein Kritikpunkt, denn die Tage vergehen gefühlt viel zu schnell, sodass wir nicht immer alles schaffen können, was wir uns vorgenommen haben.

Hinzukommt, dass wir die meiste Zeit damit verbringen, durch die Gegend zu laufen, da es keine Schnellreisepunkte außer einen gibt. Und der bringt uns auch nur wieder nach Hause, sodass wir alle anderen Wege laufen müssen. Das steht auch dem Erfüllen von Aufgaben bei den viel zu kurzen Tagen im Weg. Trotz dessen macht es Spaß durch die schön gestaltete Stadt zu laufen.

Tränke brauen

Wirklich Zeit zum Genießen haben wir aber nicht, denn Potion Permit erinnert uns ständig daran, dass wir den Leuten helfen müssen. Direkt vor unserer Haustür können wir eine kleine Klinik freischalten, in die sich die Patient:innen begeben, wenn es ihnen schlecht geht. Um eine bessere Diagnose liefern zu können, müssen wir verschiedene Minispiele absolvieren, die dazu führen, dass das Ganze deutlich angenehmer gestaltet ist, als bloße Dialoge zu verfolgen.

Wenn wir die Diagnose gestellt haben, müssen wir uns um die Behandlung kümmern und alles auftreiben, was dafür nötig ist. Dafür brauen wir dann die entsprechenden Tränke. Das Brauen führt auch gleichzeitig eine neue Mechanik ein. Statt die Komponenten in einen Kessel zu werfen und zu rühren, müssen wir die Komponenten von Hand auswählen und richtig zusammensetzen. Dazu füllen wir das Puzzle im Kessel mit den entsprechenden Elementen füllen, die wir in der Wildnis finden.

Die Wildnis

Die Wildnis heißt nicht umsonst so, denn statt dem friedlichen Sammeln von Kräutern oder anderen Zutaten wimmelt es hier vor aggressiven Feinden. Sind wir nicht vorsichtig, werden wir schnell angegriffen – allerdings stellen uns die Kämpfe nicht wirklich vor Herausforderungen. Die Angriffe der Gegner sind leicht vorherzusehen und wir können ihnen schnell ausweichen und zurückschlagen. Alternativ können wir aber auch einfach davonlaufen, denn unser Charakter ist deutlich schneller als die Feinde.

Womit wir auch schon beim größten Kritikpunkt sind: die fehlende Herausforderung. Zwar sind solche Lebenssimulationen nie wirklich herausfordernd, dennoch wirkt vieles so, als gäbe es zumindest eine Grundschwierigkeit. Die ist allerdings nicht gegeben, weder bei den Minispielen noch bei den Feinden, die wir in der Wildnis treffen.

Fazit

Potion Permit stellt das Brauen von Tränken und Behandeln der Einwohner:innen in den Fokus, statt das Anbauen von Nutzpflanzen. Dabei sind vor allem die Minispiele eine schöne Abwechslung zu den anderen Ablegern des Genres. Leider ist die fehlende Herausforderung ein großer Kritikpunkt, der wohl nur den wenigsten Leuten zusagen wird. Ansonsten bietet Potion Permit eine unterhaltsame Erfahrung, die durch das Visuelle unterstützt wird. Wer in entspannter Weise einige Stunden mit dem Erledigen von Aufgaben, ohne großen Störfaktor, beschäftigt sein möchte, findet hier sein Spiel.

Der Switch-Review-Key wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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