skotschir.de
Rogue-lite Spiele-Review Team 17

Bravery & Greed im Test: Leider zu gierig!

Bei Bravery & Greed handelt es sich um einen Mehrspieler-Dungeon-Brawler mit Roguelite-Elementen. Hier ist unser Eindruck davon!

Mit Bravery & Greed hat Team17 einen Mehrspieler-Dungeon-Brawler auf den Markt gemerkt, der zudem Roguelite-Elemente innehat. Das Genre der Roguelites und -likes erfreut sich schon seit geraumer Zeit großer Beliebtheit und das bleibt vermutlich auch noch etwas so. Kein Wunder also, dass sich Team17 diesem Titel angenommen hat. Auch wir haben schon den ein oder anderen Vertreter des Genres getestet und sind immer für gute Ableger zu haben. Demnach waren wir sehr gespannt auf diese Fantasy-Welt und haben einen Blick gewagt. Werden wir für die namensgebenden Eigenschaften belohnt oder bestraft? Wir haben es für euch herausgefunden!

Kaum Geschichte

Eine wirkliche Geschichte mit intensiven Momenten erwartet euch hier jedenfalls nicht. Zu Beginn von Bravery & Greed sitzen die vier Hauptcharaktere, die sich aus einer Amazone, einem Ritter, Magier und Schurke zusammensetzen, in einer Bar. Dort heben sie den ein oder anderen Becher, bis der Schurke anfängt über ein verstecktes Tor hinter einem Wasserfall zu erwählen. Was sich dahinter befindet? Nichts weniger als unermessliche Reichtümer! Doch einfach hinlaufen und das Tor öffnen ist nicht möglich, da erst vier Runen gefunden werden müssen, die das Tor öffnen. Diese Runen befinden sich in den verschiedenen Gebieten dieser Fantasy-Welt und wollen gefunden werden. 

Insgesamt lassen sich mehrere Enden freischalten, die sich aber alle doch recht ähnlich sind und die Auswirkungen auf die zukünftige Welt zeigen. Ihr seht also schon, ein großer Story-Fokus ist nicht zu erwarten. Doch darum geht es auch nicht, denn das Gameplay ist das, worum es sich hier hauptsächlich dreht. Alleine oder mit bis zu drei Freund:innen gilt es der Gier im passenden Moment nachzugeben oder arm zu sterben.

Tapferkeit & Gier

Haben wir uns für einen der vier Charaktere entschiedene, startet unsere Suche nach Beute. Getreu dem Motto von 50 Cents Film „Get Rich or Die Tryin'“ versuchen wir alles, um möglichst viel davon zu machen. Denn mit dem gesammelten Gold steigen wir im Level auf und schalten mehr frei. Damit unser Durchlauf von Erfolg gekrönt ist, müssen wir verschiedene Combos meistern und mit ausweichen oder parieren kombinieren. Braucht es doch mal etwas mehr Wumms, können wir auf Spezial-Moves zurückgreifen, die viel Schaden anrichten. Unsere Charaktere entwickeln wir dann im Hinblick auf verschiedene Fähigkeitenbäume weiter, die sich in die Kategorien „Chaos“, „Ordnung“, „Dunkelheit“ und „Leben“ aufteilen. 

Leider merken wir schnell, dass sich alles recht generisch und austauschbar anfühlt. Sei es die Beute, Ausrüstung, Feinde, Level oder Sonstiges, was uns im Durchlauf begegnet. Handschuhe können einen Bonus haben, von denen es aber relativ wenige gibt, sodass sie sich schnell wiederholen. Ab und zu gibt es auch welche, die noch einen zusätzlichen Bonus haben, der sich als Angriff äußert, aber keine großartige Auswirkung hat. Im Grunde greifen wir ein paar Mal an, bis der Gegner tot ist, sammeln die Beute ein, versuchen weitere Fähigkeiten freizuschalten und wiederholen das Ganze.

Nette Idee

Auch die im Spiel eingebauten Tarot-Karten können das nicht ändern, mit denen wir jeden Durchlauf modifizieren können. Insgesamt gibt es 22 Stück davon, die den Durchlauf vereinfachen oder erschweren können. Beispielsweise gibt es eine Sphinx, die uns einen Vorteil bringt, wenn wir ein ziemlich simples Rätsel lösen können. Erschwerend sind da beispielsweise der Tod oder die Sonne zu nennen. Ersterer erscheint nach dem Erledigen eines Feindes und hat es dann auf uns abgesehen. Letzteres lässt die Leichen der Feinde explodieren und fügt uns Schaden zu, wenn wir nicht aufpassen.

Durch diese Modifikationen in Bravery & Greed bekommen wir im Umkehrschluss aber auch mehr Gold während des Durchlaufs – bis zu 330 %! Das ist eine schöne Neuerung, die dann wiederum jedoch wieder von den stetigen Wiederholungen getrübt wird. Denn auch die Level und Räume haben keine große Varianz und unterscheiden sich oftmals einfach nur in puncto Hintergründe oder Farben. Das ist sehr schade.

Optik & Sound

Lassen wir diese Wiederholungen einmal außen vor, können wir die Optik aber loben. Es handelt sich um eine detailverliebte Pixel-Optik, bei der besonders die Räume und Hintergründe aufwändig gestaltet sind. Auch die Effekte konnten uns überzeugen. Positiv hervorheben können wir auch den Sound, da es zu allem, was wir so sehen, auch die passenden Geräusche gibt, inklusive eines stimmigen Fantasy-Soundtracks. Doch auch hier wiederholt es sich leider viel zu schnell und zu häufig.

Fazit

Bravery & Greed betritt ein Genre, in dem es bereits einige Ableger gab und wo schon einiges ausprobiert wurde. Zwar versucht es, sich durch das Modifizieren von Durchläufen und der Möglichkeit, mit bis zu vier Spielern spielen zu können, von anderen abzuheben, doch verliert es sich schnell in der Eintönigkeit. Zu oft wiederholen sich Ausrüstungsgegenstände oder Level, die nur leicht angepasst wurden. Das trifft auch auf Soundeffekte und Soundtrack zu, die wenig Abwechslung bieten. Vom Spielprinzip macht es Spaß und entfaltet gerade mit mehreren Spieler:innen mehr Potenzial.

Der Review-Key für den PC wurde uns freundlicherweise von Team17 zur Verfügung gestellt.

Ähnliche Beiträge

Wir verwenden (zuckerfreie) Cookies um euch im Internet verfolgen zu können. Mit dem Besuch der Seite, stimmst du dieser Frevelei zu. OK Mehr erfahren