Pirates Outlaws scheint ein simples Deckbuilding-Roguelike zu sein, doch unter der Fassade steckt mehr, als sich vermuten lässt.
Bei Pirates Outlaws handelt es sich um ein Deckbuilding-Roguelike, bei dem es gilt, sich durch gefährliche Meere zu schlagen. Die Gefahren bestehen aus über 150 „Outlaws“, sowie mehr als 60 Bossen. Um uns zur Wehr zu setzen, stehen uns Helden, Karten und einzigartige Relikte zur Verfügung. Gespielt wird der Titel natürlich in rundenbasierten Kämpfen, in denen wir möglichst taktisch vorgehen sollten. Auf den ersten Blick wirkt der Titel recht simpel und einfach, doch nach ein paar Stunden offenbart sich mehr. Doch kann dieses „Mehr“ auch überzeugen? Wir verraten es euch in diesem Test!
Drei Spielmodi
Insgesamt stellt uns Pirates Outlaws drei Spielmodi zur Verfügung, wobei der „Navigationsmodus“ den Hauptbestandteil darstellt. Das Ziel hier ist es, sich einen Weg durch eine Karte voller Piraten zu bahnen und dabei Kämpfe zu bestreiten, Tavernen zu besuchen und Zufallsereignisse abzuhandeln. Natürlich gibt es am Ende auch einen Boss, den es zu schlagen gilt. Auf dem Weg beenden wir insgesamt sieben Kapitel und schalten sogar noch einen „Hard Mode“ frei, sobald unser Ruf 9999 erreicht.
Doch Vorsicht ist geboten, immerhin kann schon eine einzige falsche Entscheidung dazu führen, dass wir uns in einem Kampf wiederfinden, den wir nicht gewinnen können. Zu möglichen „falschen“ Entscheidungen zählt auch das Überspringen von möglichen Pausen zum Ausruhen, oder das Erhalten eines neuen Reliktes oder einer anderen Belohnung. Ihr seht schon, der richtige Weg will sorgfältig gewählt werden.
Risiko & Belohnung
Ständig gilt es also, abzuwägen, ob die Belohnung das Risiko wirklich wert ist. Das Gute ist, treffen wir doch einmal eine falsche Entscheidung, können wir einfach von vorne anfangen. Und das ist kein Problem, denn der Gameplay-Loop ist fesselnd genug, dass das keineswegs stört. Zum Glück, denn das bisschen Geschichte, das vorhanden ist, hätte uns keineswegs bei der Stange gehalten. Ebenso die Atmosphäre, die uns nicht sonderlich in ihren Bann ziehen konnte.
Haben wir alles im Navigationsmodus erreicht, gibt es noch die Arena und den „Tavern Brawl“-Modus. Die Arena ist dabei ein Herausforderung-Modus, bei dem wir aus allen Karten und Relikten der sieben Kapitel des Navigationsmodus wählen können und jeder zehnte Kampf ist ein Boss. „Tavern Brawl“ ähnelt hingegen einem Endlosmodus, bei dem es gilt, Wellen von Piraten zu besiegen und später, wer hätte es gedacht, den Schankwirt.
Kampfsystem
Das Kampfsystem in Pirates Outlaws ist im Grunde einfach gehalten und die Kämpfe selbst lassen sich schnell absolvieren. Grundsätzlich bestehen unsere Möglichkeiten aus Nahkampf- und Fernkampfangriffen. Erstere benötigen (wer hätte es gedacht) keine Munition, Letztere hingegen schon. Es gibt zwar auch Karten, die die Munition wiederherstellen können, doch diese kosten uns eine Runde, in der wir auch sonst Schaden anrichten könnten.
Spannung bei den Kämpfen kommt durch die viele Abwechslung rein, die uns immer wieder begegnet. So gibt es nicht nur mehr als 150 Gegnertypen, sondern auch über 60 Bosstypen und mehr als 700 Karten, die wir sammeln und spielen können. Bis wir alles freigeschaltet haben, müssen wir also einige Durchläufe spielen und Märkte sowie Tavernen besuchen. Alternativ brauchen wir eine Prise Glück, damit wir Karten per Zufall bei einem Ereignis bekommen können.
Grinding
Doch bis wir einen großen Teil der verfügbaren Gegner und Karten freigeschaltet haben, dauert es einige Stunden und Durchläufe. Erst einmal gilt es auch, das Spiel zu verstehen und sich „einzugrooven“, um dem Loop folgen zu können. Aus schlechten Entscheidungen müssen die richtigen Schlüsse gezogen werden und manchmal gehört auch einfach ein bisschen Glück mit dazu. Am Ende müsst ihr Spaß daran haben, Stunden in ein Spiel zu stecken, um das meiste herauszuholen. Wer lieber auf schnelle Unterhaltung setzt, wird wahrscheinlich nur kurzzeitig Spaß mit dem Titel haben.
Fazit
„Pirates Outlaws ist definitiv ein Deckbuilder mit hohem Wiederspielwert, allerdings nur für diejenigen, die gerne viel Zeit darin investieren, immer und immer wieder das gleiche Spiel zu durchleben. Manche Gegner bringen einen auf jeden Fall an die Grenzen und fordern viel taktisches Denken. Wer nicht gerne grindet, sollte die Finger davon lassen, alle anderen schlagen mit voller Freude zu!„
Der Review-Key für den PC wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.