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Hotel Renovator im Test: Schniekes Ding!

In Hotel Renovator können wir unserer Kreativität freien Lauf lassen und ein eigenes Hotel wieder auf Vordermann bringen – macht das Spaß?

In Hotel Renovator starten wir als frischer Hotelerbe in einem ziemlich heruntergekommenen Gebäude. Unser Ziel scheint klar und eindeutig, denn es geht um das Aufpolieren des Gebäudes und natürlich auch der Zimmer. Geduldig warten die ersten Gäste schon im Foyer darauf, dass wir die ersten Zimmer fertigstellen, während wir unserer Kreativität freien Lauf lassen. Macht das Herrichten der Zimmer im Renovierungs-Simulator von Two Horizons und Focus Entertainment auch über die ersten zwei Zimmer hinaus Spaß, oder stellt sich schnell eine Eintönigkeit ein? Wir haben uns den Titel angeschaut und verraten euch unseren Eindruck im Test!

Willkommen im Hotel

Doch bevor wir als Hoteleigentümer auftreten, können wir uns zwischen zwei Spielmodi entscheiden. Zum einen gibt es den Story-Modus, bei dem wir uns an verschiedenen Aufgaben entlanghangeln, und zum anderen den Sandbox-Modus, bei dem wir einfach machen können, was wir wollen. Haben wir uns für einen der vier persönlichen Assistenten entschieden, versorgt dieser uns mit den wichtigsten Infos. Im Hotel angekommen, stellen wir schnell fest, dass das Gebäude die besten Zeiten schon lange hinter sich gelassen hat. Schnell machen wir uns an die Arbeit und entfernen Müll und alte Möbel.

Schon nach kurzer Zeit finden sich bereits die ersten Gäste im Foyer ein und warten darauf, dass wir die Zimmer fertigstellen, damit sie diese beziehen können. In den Zimmern gehen wir ähnlich vor und entfernen erst einmal Müll und alte Gegenstände, reißen Wandbeläge und Böden raus. Dazu benutzen wir stets die Brechstange, selbst für die Spinnweben, die wir finden. Das ist etwas schade und trübt die Immersion. Ansonsten versprühen die modrigen Zimmer einen sehr gelungenen Eindruck und lassen uns förmlich den Schimmel spüren.

So viele Möglichkeiten …

Haben wir uns um die gröbsten Sachen gekümmert, gilt es, die Räume zu sanieren und auf Vordermann zu bringen. Dazu stehen uns gefühlt unendlich viele Möglichkeiten zur Verfügung. Genauer gesagt können wir aber aus über 2000 verschiedenen Möbeln und Einrichtungsgegenständen wählen, wozu auch Tapeten, Wandmuster oder Bodenbeläge gehören. Dabei stet es uns frei, wie wir die Zimmer thematisch einrichten wollen. Ob schrill und knallbunt, oder doch eher ein moderner Anschein, vielleicht aber auch etwas Klassisches. Auch die Anordnung der neuen Möbel können wir frei bestimmen. Mit der Zeit schalten wir auch neue Objekte frei oder verbessern unsere vorhandenen Werkzeuge, sodass wir die Räume auch schneller renovieren können, als noch am Anfang.

Auch wenn wir an sich frei bestimmen können, wie wir die Zimmer gestalten, haben die potenziellen Gäste auch Vorlieben, in welcher Einrichtung oder in welchen Farbschemata sie gerne hausen würden. Diese müssen wir nicht berücksichtigen, sollten wir aber, da es nicht nur eine bessere Bewertung gibt, sondern auch mehr Geld. Und selbstverständlich wollen wir das Maximum herausholen, immerhin investieren wir viel Zeit in die Einrichtung des Zimmers, was Dank der vielen Möglichkeiten auch sehr viel Spaß macht. 

Das ganze Hotel!

Doch wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, haben wir nicht nur die Möglichkeit, uns um die Zimmer zu kümmern, sondern um das komplette Hotel. Das schließt auch das Büro oder ein Restaurant mit ein. Das gesamte Haus lässt sich demnach aufeinander abstimmen und so zu unserem Gefallen umbauen. Dank des großen Fensters in der Lobby können wir auch den Tag- und Nacht- sowie den Wetterwechsel beobachten, wobei letzterer sogar Einflsus auf unser Etablissement hat. Durch die Fenster in jedem Zimmer können wir zudem einen guten Blick auf die uns umgebende Stadt erhaschen, die wir sonst leider nicht erkunden können. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt, immerhin haben wir auch ohne das Erkunden der Stadt mehr als genug zu tun.

Mit der Zeit treffen wir auch auf einige mehr oder weniger seltsame Gäste, die durchaus komische Sonderwünsche stellen. Immerhin richten wir Zimmer nicht nur für Übernachtungen sein, sondern auch für Junggesellenabschiede oder Hochzeitsgäste, ebenso für Herren, die sich ein dunkles Zimmer ohne Spiegel und mit Kerzenschein wünschen. Auch unsere Lobby wird durchaus gebucht, beispielsweise für den Dreh eines Musikvideos. Jegliche Gäste, die sich bei uns einbuchen, können wir auch im Haus herumlaufen sehen.

Besondere Wünsche

Neben diesen „besonderen“ Gästen, bekommen wir aber auch immer wieder Sonderwünsche von Gästen, die gerne einchecken würden. Dann erhalten wir ein Zeitlimit, in dem wir ein bestehendes Zimmer entsprechend der Wünsche umdekorieren oder ergänzen müssen. Können wir diese Wünsche erfüllen, erhalten wir die ein oder andere Aufmerksamkeit der Gäste am Empfang.

Doch auch wenn wir sonst sehr flott darin sind, uns um unsere Zimmer und Gäste zu kümmern, kommt es auch immer wieder zu technischen Problemen im Hotel, die wir aus dem Weg räumen müssen. So fällt mal der Strom aus, ein Gast verliert seine Brieftasche oder die Tür des Aufzuges hakt. Das kann durchaus etwas nervig werden, vor allem, weil am Empfang unser Assistent steht und sich vor Langeweile kaum retten kann. 

Story, Optik & Sound

Wie anfangs noch erwähnt, bietet Hotel Renovator auch einen Story-Modus, den wir die meiste Zeit auch gespielt haben. Allerdings hält sich die Geschichte sehr im Hintergrund auf und ist auch nicht sonderlich nennenswert. Es ist eine typische Geschichte, in der uns unser Großvater etwas vererbt, in diesem Fall das Hotel. Ansonsten kümmern wir uns nur um die Bedürfnisse unserer Gäste und darum, dass wir Geld verdienen für ein noch schöneres Gebäude.

Ansonsten macht der Titel auch optisch einiges her und nicht zuletzt deswegen macht es so viel Spaß, die Zimmer zu dekorieren. Gefühlt könnten wir nämlich direkt einziehen und bewegen uns nicht in irgendwelchen abstrakten Vierecken. Die Sound-Kulisse ist zudem recht in Ordnung. Hier wäre allerdings noch viel mehr möglich gewesen. Zwar hören wir, wenn wir an die Fenster gehen, draußen Kinder spielen, oder nehmen hier und da das Murmeln unserer Gäste wahr, doch wie in einem belebten Hotel kommen wir uns nicht unbedingt vor.

Fazit

Lassen wir einmal die 0815-Geschichte außen vor, überzeugt mich der Hotel Renovator doch sehr. Obwohl ich alles anderes als kreativ beim Einrichten bin, gibt der Titel Denk-Anstöße, sich ein richtig trautes Heim einzurichten. Vor allem, da das Einrichten der Zimmer so viel Spaß macht, obwohl es recht lange dauert. Immerhin wollen wir ja auch ein optisch ansprechendes Zimmer, mit allem drum und dran haben, oder? Schwächen zeigen sich leider vor allem bei den monotonen „Nebenaufgaben“, wie das erneute Einschalten des Stroms oder den anderen kleinen „Wehwehchen“, für die ein Mitarbeiter des Hotels ausreichend gewesen wäre. Kreativ-Leuten stehen gefühlt unendlich viele Möglichkeiten zur Verfügung.

Ein Review-Key für den PC wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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