Anders als der Titel suggeriert, treten wir in Honey, I Joined a Cult keinem Kult bei, sondern steuern einen Kult mit eigener Hand.
Durch den humoristischen Ansatz und den Grafik-Stil müssen wir des Öfteren lachen, und hatten viel Spaß beim Spielen. An sich ist jedoch nur das Setting etwas Anderes.
Honey, I Joined a Cult ist im Grunde ein typisches Basis-Management- bzw. Kolonie-Simulations-Spiel. Von denen gibt es zwar schon einige, die verschiedene, mehr oder weniger, alltägliche Bereiche abdecken. Doch dieser Titel lässt euch weder ein Drogenkartell gründen, noch ein Gefängnis errichten. Hier dreht sich alles um verrückte Sekten und das Rekrutieren neuer Mitglieder. Daher würde ein Vergleich mit RimWorld, der bekanntesten Kolonie-Simulation, hinken. Vielmehr könnt ihr euch das Ganze als Prison Tycoon vorstellen, nur eben mit einem komplett anderen Ansatz. Wenn ihr euch also schon immer gefragt habt, wie es ist, eine Sekte zu gründen… Wir haben für euch den Test gemacht!
Ich ziehe die Fischkarte!
In Honey, I Joined a Cult leiten wir eine Sekte, denn wir schlüpfen in die Rolle eines Sektenführers. In erster Linie wollen wir natürlich unseren Glauben verbreiten und mehr Leute dazu bringen, unserem Vorhaben dazu beizutreten. Um das auch wirklich umsetzen zu können, benötigen wir ein paar grundlegende Gebäude und Räume. Dazu gehören vor allem ein Schlafraum, ein Badezimmer und natürlich Verpflegung. In nächster Instanz kümmern wir uns noch um Unterhaltung und einen Raum, in dem wir von unserem Glauben predigen. Damit wir neue Mitglieder rekrutieren können, müssen wir ihnen unseren Glauben indoktrinieren. Das erreichen wir, indem sie viel Zeit bei uns verbringen und an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen.
Dabei nimmt sich das Spiel aber nicht sonderlich ernst, sondern geht mit einer gewissen sarkastischen Art an das Ganze heran. So nehmen wir uns kein Vorbild von real existierenden Sekten, sondern wir erfinden unsere eigenen albernen oder wirren Glaubensrichtungen. Wir können so beispielsweise aus ein paar vorgefertigten Sachen auswählen, wie zum Beispiel der Glaube, dass wir alle eine Transformation zu einem Fisch durchmachen können. Oder wir glauben einfach an ein riesiges Dinosaurier-Ei, das wir ausstellen, und ziehen uns einfach Dino-Hüte an. Eurer Kreativität sind aber keine Grenzen gesetzt, denn ihr dürft die Ränge und Glaubensrichtungen nach Belieben benennen.
Mehr Instandhaltung als Statistiken
Auf den ersten Blick wirkt es so, als ginge es darum, eine höhere spirituelle Erfahrung im Spiel zu haben und ein religiöses Ziel zu erreichen, doch im Grunde müssen wir bloß Geld verdienen. Ob das an dieser Stelle bewusst so gewählt wurde… Wir können nur mutmaßen. Ein Fakt ist jedoch, dass in Honey, I Joined a Cult ziemlich häufig Dinge kaputtgehen – natürlich nach dem Ablauf der Garantie. Frechheit! Dadurch verbringen wir im weiteren Verlauf die meiste Zeit damit, Aufgaben für die Instandhaltung zu verteilen. Dadurch blockieren wir uns einen Großteil der Zeit damit, anstatt den Kult weiter voranzutreiben. Das ist etwas schade.
Apropos schade. Leider gibt es auch keine detaillierte Statistik-Übersicht, die uns aufschlussreiche Details über die Sekte liefern. Demnach sind auch keine „tiefgreifenden“ Analysen möglich. Dennoch macht der Titel einen durchaus soliden Eindruck. Nach etwa fünf Stunden haben wir allerdings schon so gut wie alles vom Spiel gesehen – und das ist nicht schlimm. Denn der Titel ist erst vor Kurzem in die Early-Access-Phase gestartet, und spielt sich bisher ziemlich rund. Wer also einen fertigen Titel, der „endlose“ Stunden begeistert, erwartet, sollte seine Erwartungen herunterschrauben.
Mehr Inhalt kommt
Bisher gibt es noch keine Angabe für ein Verlassen des Early Access. Doch die Entwickler von Sole Survivor Games haben bereits angekündigt, dass es mehr Inhalte, mehr Themen und Charaktere sowie „interessante Nuancen“ geben soll. An der Grafik wird sich hingegen wohl nichts Großartiges mehr ändern, und das muss es auch gar nicht. Der Stil hat seinen eigenen Charme und passt hervorragend zum humoristischen Ansatz von Honey, I Joined a Cult.
Fazit
„Honey, I Joined a Cult bietet einen sarkastisch-albernen Blick auf das Leben einer Sekte. Durch den humoristischen Ansatz und den Grafik-Stil müssen wir des Öfteren lachen, und hatten viel Spaß beim Spielen. An sich ist jedoch nur das Setting etwas Anderes. Das Gameplay an sich kennen wir bereits von ähnlichen modernen Kolonie-Management-Spielen wie Prison Architect, und es sieht auch ähnlich aus. Wenn ihr also auf diesen Stil steht, und Early-Access-Spiele unterstützen wollt, solltet ihr euch den Titel auf jeden Fall anschauen. Und wer solch frühen Versionen von Spielen skeptisch gegenübersteht, dem sei nur gesagt, dass es sich beim Publisher um Team 17 handelt, die bereits viele Spiele in dieser Art veröffentlicht haben. Und am Ende kam immer ein gutes Spiel dabei heraus.“
Der Key wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.