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Far Cry Kommentar

Warum Far Cry 5 eine Enttäuschung wird

Es sind noch knapp zwei Monate, bis Far Cry 5 wieder frischen Wind in die Serie bringen soll, doch meiner Meinung nach ist bereits jetzt klar, dass der Titel auf ganzer Linie eine Enttäuschung wird und zu sehr an alte Gegebenheiten klammert.

Eigentlich sollte Far Cry Primal bereits neue Impulse für das Franchise setzen, stürzte sich aber letzten Endes auch nur in gewohntes Gefilde. Wo ein spannendes Setting zu glänzen versuchte, scheiterte die altbekannte „Far Cry-Formel“ auf ganzer Linie. Ähnlich wie bei Assassin’s Creed Origins gab der französische Publisher Ubisoft seinem Montreal-Studio ein weiteres Jahr, um am Titel zu werkeln. Damit wurde 2017 kein Titel der Serie veröffentlicht, sondern soll in diesem folgen. Was allerdings beim Assassinen-Abenteuer hervorragend geklappt hat, wird meiner Meinung nach beim Ego-Shooter scheitern.

 

Story

 

Verschlug es uns in Far Cry Primal noch in die Steinzeit mit Keule und Steinspeer, müssen wir uns nun wieder mit Gewehren das Leben aus dem Leib schießen (lassen). Der fiktive US-Landstrich Hope County in Montana wird der Schauplatz für unser Tun. Doch statt um primitives Gebietsverhalten müssen wir uns nun um einen wahnsinnigen Fanatisten namens Joseph Seed kümmern. Selbstverständlich nimmt unser Protagonist die Rolle des Frischlings der Guten ein und unser Ziel? Natürlich Seed die Radieschen von unten zeigen und das Gebiet aus den Fänger der Sekte befreien. Was im ersten Moment spannend klingt, verkommt allerdings zur serientypischen Gähnerei.

 

 

Gameplay

 

In den letzten Teilen war der allgemeine Tenor das Befreien von Lagern. Und drei Mal darf man raten, was man in Far Cry 5 erledigen kann: Richtig, Lager befreien. Die Grundformel hat schon bei Vaas und Pagan Min geklappt, warum also nicht auch bei Joseph Seed. Durch das Befreien dieser Lager verringert sich der feindliche Einfluss und der eigene wird größer. Man könnte meinen, dass es in Far Cry 5 wenigstens neue Ansätze geben wird, um die Aufgabe zu erledigen. Die Ernüchterung tritt jedoch relativ schnell ein. Denn entweder werden Feinde markiert, mit Steinen abgelenkt und von hinten gemeuchelt. Oder aber wir schauen vorher die Rambo-Filmreihe und schauen uns bei ihm etwas ab. Dicke Wummen schnappen und mit dem gleichen Gunplay der Vorgänger alles, was atmet, wegmähen.

 

Das angekündigte „Guns for Hire“-Feature bringt da auch nicht sonderlich viel mehr Abwechslung hinein. Anstatt, dass Kämpfe spannender und intensiver werden, werden sie noch einfacher und eintöniger. Durch das Feature lassen sich KI-Begleiter anheuern, die an unserer Seite kämpfen. Das sind beispielsweise die Scharfschützin Grace oder der Hund Boomer. Auch ein Pilot mit kleinem Bomber ist als Unterstützung möglich, der das Ganze natürlich noch „Far Cryer“ macht. Doch auch die Quests können keinen Schritt nach vorne verzeichnen. Nebenmissionen wie „Gehe zu Ort X und befreie dort Geiseln“ oder eine Infiltrations-Hauptmission mit dem Ziel, ein Gefährt zu stehlen. Innovationen gibt es keine.

 

 

Ohne Minimap, mit Nebenaktivitäten

 

Wie bereits bei Assassin’s Creed Origins verzichtet Ubisoft auch bei Far Cry 5 auf die Minimap und stellt einen Kompassbalken in die Bildschirmmitte. Dadurch wird nur noch eine grobe Richtung zur Quest oder sonstiger Aktivität angezeigt und nicht mehr die exakte Position. Was es erneut gar nicht mehr gibt sind die bekannten „Ubisoft-Türme“, auf die bereits bei Primal verzichtet wurden. Die Spielwelt müssen wir demnach auf eigene Faust erschließen und das in diesem Teil auf eine neue Art und Weise. Um Open World-Aktivitäten zu finden, müssen wir mit NPCs reden oder die Augen nach allem offen halten. Eine gute Hilfe sind oftmals Schilder am Straßenrand. Es könnte durchaus eine positive Auswirkung auf das Spielerlebnis haben, da man eben nicht mehr alles auf dem Tablett serviert bekommt.

 

Fazit

 

Trotz der um ein Jahr längeren Entwicklungszeit für Far Cry 5 wird das Spiel meiner Meinung nach ein Flop werden. Leider schaffen es die Entwickler nicht, die eigentlichen Schwachpunkte des Titels auszumerzen, sondern berufen sich genau auf diese. Während man erkannt hat, dass die „Ubisoft-Türme“ Spielern keinen Mehrwert geben, legt man auch in diesem Teil wieder mehr Wert auf das freie Erkunden. Ähnlich wie in Assassin’s Creed muss man durch das Beobachten der Umgebung oder der Interaktion mit der Umgebung erfahren, wo es etwas Interessantes gibt. Dennoch ist das allgemeine Lagerbefreien nichts besonderes mehr. Vor allem auch deshalb, weil es keine spielerischen Neuerungen gibt, die es anspruchsvoller machen. Far Cry 5 ist einfach viel zu simpel gestaltet und bietet kaum Herausforderungen. Durch das „Guns for Hire“-Feature wird das Ganze sogar NOCH einfacher. Und die bekannten Missions-Prinzipien tun ihr Übriges. Leider wandelte sich die Vorfreude in Ablehnung um. Dennoch werde ich mir den Titel anschauen, vielleicht täuscht mein erster Eindruck auch einfach.

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