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Action-Adventure Spiele-Review THQ Nordic

Destroy All Humans! 2 – Reprobed im Test

Destroy All Humans ist im Grunde schon über 15 Jahre alt, mit der Neuauflage bringen THQ Nordic das verrückte Alien-Abenteuer zurück.

In den originalen Ablegern von Destroy All Humans befanden wir uns in den späten 1950er-Jahren der USA und unser Vorgänger hat sich um die Geheimorganisation „Majestic“ gekümmert. Nun ist es einige Jahre später, genauer gesagt 1969 und wir sind als Cryptosporidium 138 nicht nur Präsident der Vereinigten Staaten, sondern wollen auch den russischen KGB vor den Kopf stoßen. Immerhin sind die dafür verantwortlich, dass unser Mutterschiff mit der wichtigen furonischen DNS zerstört wurde. So begeben wir uns auf einen Rachefeldzug, bei dem wir zudem Dinge herausfinden, die weit über den Kreml hinausgehen. Ob das abgefahrene Spielprinzip auch heute noch funktioniert?

Miespetrige Furonen

Den groben Handlungsstrang haben wir ja bereits skizziert. Als zurecht mies gelauntes Alien mit der Bezeichnung „Cryptosporidium 138“ haben wir es zu unserer Aufgabe gemacht, dem KGB eins auszuwischen. Immerhin sind die dafür verantwortlich, dass unser Mutterschiff mit der dringend benötigten furonischen DNS zerstört wurde.

Beim Absolvieren der Missionen hilft uns unser ebenso miesepetriger Vorgesetzter, „Orthopox 13“ und gelegentlich bekommen wir Hilfe von der abtrünnigen KGB-Agentin Natalya Ivanova. Zwar sind wir unserem Vorgänger aus den Jahren zuvor recht ähnlich und reißen Sprüche ebenso wie wir alles in Brand stecken und zerstören, doch haben wir einen wichtigen Unterschied: Genitalien.

Schädliche Atomwaffen

Warum das so besonders ist? Unsere furonischen Vorfahren haben zur Unterwerfung anderer Völker rücksichtslos auf atomare Waffen zurückgegriffen. Die Folge? Unfruchtbarkeit und letztendlich sogar der Verlust von Geschlechtsteilen. Daher griff unser außerirdisches Völkchen auf das Klonen zurück, was Orthopox das Leben gerettet hat. Denn sein Körper hat die Zerstörung des Mutterschiffs nicht überlebt – sein Verstand aber schon.

So ist dieser nun in einem schwebenden Modul zu finden, wartend darauf, dass er einen neuen Körper bekommt. Orthopox gibt uns also nun Aufträge und versorgt uns fortlaufend mit weiteren Informationen und neuen Waffen. Die abtrünnige KGB-Agentin Natalya hingegen lernen wir erst im Verlauf der Geschichte kennen, doch ist sie eine exzellente Schützin, die sich in unsere Dienste begibt. Immerhin ist es bei unserem Protagonisten „Crypto“ Liebe auf den ersten Blick. Was auch immer das für ihn bedeutet.

Schwieriger Humor

In den Destroy All Humans-Dialogen haben wir häufig mehrere Auswahlmöglichkeiten, die allerdings selten Einfluss auf den Verlauf einer Mission haben. Dennoch macht es Laune, die Optionen durchzugehen, vor allem dank der wirklich guten deutschen Synchronsprecher:innen. Zusätzlich liegt das aber auch an den oftmals witzigen Dialogen und Optionen. Darauf zielt Destroy All Humans! 2 aber auch ab, immerhin machen die überzogene Darstellung aller möglichen Dinge den Humor aus.

So wie der übertriebene russische Akzent, die – natürlich – dauerbreiten Hippies, der ultra-männliche Crypto und die überzogen flachen Witze. Zeitgemäß sind die meisten Sachen davon zwar nicht mehr, aber es passt zur generellen Stimmung des Titels. Jedenfalls mussten wir schon gut schmunzeln, an der einen oder anderen Stelle. Da das Spiel sich aber selbst nicht sonderlich ernst nimmt, solltet auch ihr nicht voreingenommen an die Sache herangehen.

Waffenauswahl

Mit verschiedenen Waffen gehen wir zudem ganz andere Sachen an. Dabei ist die Auswahl recht überschaubar, aber sehr abwechslungsreich gestaltet. Die Zap-O-Matic stellt dabei das schockende Standardgewehr dar, ohne Munition zu verbrauchen. Als Nächstes wartet eine Gravitationswaffe auf uns, die Gegner, aber auch Gegenstände wie Autos, dazu bringt, in der Gegend herumzuspringen und gegen Wände und Böden schleudert.

Der Desintegrator hingegen setzt Feinde in Brand oder verwandelt sie, bei längerem Kontakt, zu Asche. Auch die klassische Analsonde ist dabei, die bei Gegnern womöglich weniger beliebt ist, als bei uns, die sie einsetzen. Ansonsten gibt es noch weitere Klassiker, wie die Discobrille. Verbessern können wir die Wummen am UFO, das uns auch als Fortbewegungsmittel und zusätzliches Kriegsgerät dient.

Telekineeeseee

Neben den unterschiedlichen Waffen können wir uns aber auch noch auf unsere eigenen übernatürlichen Fähigkeiten berufen. Die Telekinese-Fähigkeit ist dabei wohl die mächtigste von allen, mit der wir sowohl Menschen als auch Objekte kilometerweit durch die Gegend pfeffern können. Zusätzlich können wir Gehirne aus Menschen oder Gegnern extrahieren, oder Besitz von ihrem Körper ergreifen.

Werden wir allerdings bei solchen „außergewöhnlichen“ Dingen beobachtet, kann es schnell passieren, dass die hiesigen Ordnungshüter auf uns aufmerksam werden. Übertreiben wir es und erreichen die vierte Eskalationsstufe, kommt das Militär uns jagen. Müssen oder wollen wir dann mal fliehen, können wir auf ein Jetpack zurückgreifen. 

Optik und Sound

Trotz des eigentlichen Comiclooks des Spiels, fällt dieser nur in wenigen Situationen wirklich auf, was sehr für die Optik spricht. Zappen wir Gegner mit dem Zap-O-Matic weg, sehen wir ihre Skelette, während sie geschockt werden, wodurch der comichaftige Look auffällt. Allerdings ist der Gesamteindruck der Grafik durchaus gelungen und besonders positiv hervorzuheben sind die Effekte, wie eben bei den Waffen.

Ebenso positiv hervorzuheben ist das Sounddesign, das viel Laune macht. Dabei beziehen wir uns nicht nur auf die Waffen, auf denen selbstverständlich eines der Hauptaugenmerke liegt, sondern auch sonstige Geräusche, wie das Ploppen der Gehirne, oder der Staubsauger des UFOs. Lediglich die immergleiche Kampfmusik wird auf Dauer sehr eintönig und irgendwie nervend.

Fazit

Ich habe zwar nicht die originalen Ableger gespielt, aber ich hatte mit Destroy All Humans! 2 – Reprobed ein sehr spaßiges Erlebnis. Die sinnlose Zerstörung, die flachen, aber doch lustigen Dialoge machen einfach Laune. Positiv zu erwähnen ist auch die Optik, die selten wirklich wie ein Comic-Look wirkt, sondern viel mehr als das. Nur an manchen Stellen bemerken wir den eigentlichen Look. Wer auf ein nicht allzu ernstes Abenteuer gehen möchte, sollte sich das auf jeden Fall anschauen. Wir brauchen mehr Furonen-DNS!

Der PS5-Review-Key wurde uns freundlicherweise von THQ Nordic zur Verfügung gestellt.

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